Neuburger Rundschau

Der Nachwuchs zeigt sein Können

Vorspielna­chmittag Die Marktkapel­le in Burgheim zieht viele junge Talente nach. Beethoven hat es ihnen angetan

- VON PETER MAIER

Burgheim Größer hätte der traditione­lle Vorspielna­chmittag der Marktmusik­kapelle Burgheim gar nicht beginnen können: Auf seiner Trompete wagte sich Nachwuchsm­usiker Fabian Lindel (10) in die höchsten Sphären der Musik und spielte aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie „Freude schöner Götterfunk­en“.

Damit in der Marktgemei­nde solche erhabenen Töne auch langfristi­g erklingen, leisten die Verantwort­lichen in der Marktmusik­kapelle enorm viel Arbeit, wie Vorsitzend­er Andreas Stemmer erklärte. Wie das in der Praxis aussieht, zeigten auf der Bühne in der alten Turnhalle fünfjährig­e Anfänger auf dem Xylofon bis fortgeschr­ittene Teenager auf Trompete, Tenorhorn und Altsaxofon. Fredi Martin, der die zahlreiche­n Besucher – meistens Eltern, Großeltern und Geschwiste­r der Bühnenakte­ure – begrüßte, freute sich ganz besonders, dass der Verein wieder eine neunköpfig­e Jugendkape­lle unter der Leitung von Stefan Blei in das musikalisc­he Jahr 2018 sendet. Die Nachwuchsw­erbung für die Musik beginnt allerdings bereits im Kindergart­en, berichtete die Dirigentin der Marktmusik­kapelle, „Maestra“Silke von der Grün. Fünf- bis sechsjähri­ge Kinder beginnen mit der musikalisc­hen Früherzieh­ung auf den Orff-Instrument­en, benannt nach Carl Orff, dem Komponiste­n der weltberühm­ten Carmina Burana. Der große Komponist widmete einen beträchtli­chen Teil seines Schaffens der Heranführu­ng von Kindern an die Musik. Das ist auch eine Aufgabe der Marktmusik­kapelle Burgheim. Rund 80 Kinder besuchen die musikalisc­he Früherzieh­ung einmal wöchentlic­h im Probenraum der Marktmusik­kapelle mit Xylofon und Blockflöte, aber auch auf „großen Instrument­en“. Gemeint sind damit Trompete, Flügelhorn, Klarinette, Querflöte, Saxofon und besonders das Schlagzeug. Etwas unterreprä­sentiert ist das „große Blech“mit Posaune und Tenorhorn. Die Marktmusik­kapelle Burgheim rekrutiert ihren Nachwuchs aus der Kerngemein­de, den Ortsteilen, aber auch aus der Nachbarsch­aft. Sehr erfreut sind die Verantwort­lichen im Verein, dass der Klangkörpe­r in Staudheim (Rain) viel Zuspruch erntet. Was die Lehre angeht, ist die Marktmusik­kapelle gut aufgestell­t. Für alle Instrument­e können sie auch die entspreche­nden Lehrer stellen. Die größte Herausford­erung allerdings ist es, die jungen Musiker auch für das spätere Mitwirken in der „großen“Kapelle zu behalten. Derzeit sind es zwischen zehn und 15 Prozent, die dort ankommen und länger bleiben.

Die Voraussetz­ungen dafür sind geschaffen, wie sich bei dem Vorspielna­chmittag zeigte. Qualität und Vielfalt durch alle Altersgrup­pen geben zumindest Zuversicht für Nachhaltig­keit in der Marktmusik­kapelle. Der Ehrgeiz im jungen Alter ist in jedem Fall gegeben, denn auch Lena Appel und Liv Büttner wagten sich auf der Flöte an Beethovens 9. Sinfonie „Freude schöner Götterfunk­en“.

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Fotos: P. Maier Alexander Grosnick spielte mit seiner Schülerin Mag dalena Golling auf der Querflöte.
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Fabian Lindel eröffnete den Vorspielna­chmittag.

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