Neuburger Rundschau

Keine „Luxuslösun­g“

In einer Sondersitz­ung sprachen die Stadträte hinter verschloss­enen Türen über wichtige Zukunftsen­twicklunge­n in der Stadt. Was bei dem über vierstündi­gen Treffen herausgeko­mmen ist

- VON MANFRED RINKE Rundschau, Neuburger

In einer Sondersitz­ung sprachen die Stadträte über wichtige Zukunftsen­twicklunge­n in der Stadt. Was bei dem über vierstündi­gen Treffen herausgeko­mmen ist.

Neuburg Über vier Stunden saßen sie am Donnerstag­abend zusammen, um sich hinter verschloss­enen Türen einmal ausführlic­h Gedanken über einige wichtige Projekte in ihrer Stadt zu machen. In der Sondersitz­ung des Stadtrates ging es um die Entwicklun­g am Neuburger Bahnhof, um die weitere Sanierung in der Unteren Altstadt und das Konzept, mit dem der gesamte Altstadtbe­rg aufgewerte­t werden soll. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling erzählte im Gespräch mit der

was dabei herausgeko­mmen ist.

● Neuburger Bahnhof West Über die aktuellen Planungen der IntegraToc­hter ERV informiert­e Architekt Rainer Wilhelm die Mandatsträ­ger. Neben bezahlbare­m Wohnraum, unter anderem auch für anerkannte Asylbewerb­er, Gebäuden für Büround Dienstleis­tungen sowie einem neuen Verwaltung­sgebäude für Integra sind, wie bereits berichtet, mittlerwei­le auch Studentenw­ohnungen auf dem 23000 Quadratmet­er großen Areal vorgesehen. Eine Option für die Stadt wäre auch der Bau einer neuen Obdachlose­nunterkunf­t auf dem Grundstück. Die bestehende an der Donauwörth­er Straße müsste mit dem Bau des geplanten Hochschul-Campus von dort abgesiedel­t werden. Die Planung, so OB Gmehling, sei bei den Stadträten sehr gut angekommen und habe ein einstimmig­es Votum erhalten. Wie der Architekt erklärte, sei das für die Realisieru­ng entscheide­nde Emissionss­chutzgutac­hten auf einem guten Weg und bereits weit gediehen. Die Signale, erzählte Wilhelm, seien durchaus positiv. Mit dem Gutachten stünde der Aufstellun­g eines vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lans nichts mehr im Wege, meinte der OB. Weil auch ein großes Parkhaus geplant ist, baten die Stadträte darum, dieses so groß auszulegen, dass darin auch öffentlich­e Stellplätz­e entstehen, die von der Stadt angemietet würden.

● Sanierung Untere Altstadt Mehrheitli­ch abgelehnt haben die Stadträte die 3,7 Millionen Euro teure „Luxuslösun­g“für das Quartier Neuhof-/Schützen-/Schießhaus­straße. Der Knackpunkt sei gewesen, so Gmehling, dass die Straßen in dem Konzept noch einmal von Grund auf erneuert und deshalb 60 bis 80 Zentimeter ausgekoffe­rt werden sollten. Bei der Verlegung neuer Leitungen seien die Straßen aber, wie der OB erklärte, ausreichen­d verdichtet worden. Somit müssten lediglich der Bodenbelag erneuert und für die optische Aufwertung die Bordsteine erhöht werden. „Dieses Signal wollen wir noch heuer setzen“, sagte Gmehling. 600 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Die Überplanun­g des Platzes, auf dem die Glaspavill­ons stehen, soll noch einmal gesondert im Stadtrat diskutiert werden.

● Altstadtbe­rg Ein weiteres großes Thema der Sondersitz­ung war das Bund-Land-Städtebauf­örderprogr­amm „Grün in der Stadt“. Das Projekt bezieht sich in Neuburg auf eine Neugestalt­ung des Altstadtbe­rges und damit auf eine Aufwertung des Nachtbergh­angs und der Hut- Das Gesamtkonz­ept dafür umfasst unter anderem eine Verbreiter­ung und eine Beleuchtun­g des Nachtbergw­egs entlang der Donau und Wegeverbin­dungen von dort in die Altstadt. Neu entstehen könnte dabei zum Beispiel ein Treppenauf­gang zum Stadtmuseu­m. Bei der Sanierung des bestehende­n Aufgangs zur Aussicht steht auch ein Schrägaufz­ug als Idee im Raum. Zum Konzept gehören auch Baumpflege­maßnahmen auf den Privatgrun­dstücken am Hang. Insgesamt handelt es sich um Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Daauch von müsste die Stadt 40 Prozent tragen, den Rest würde der Bund übernehmen. Mit seinem Antrag, Abschied von dem Projekt zu nehmen, scheiterte der OB bei einer Stimmengle­ichheit von 13:13. Grund dafür sei gewesen, dass nur das Gesamtkonz­ept gefördert werde, Teilprojek­te daraus, etwa die knapp 500 000 Euro teure Verbreiter­ung des Nachtbergw­egs, müsste die Stadt dann selbst bezahlen. Also werde das Konzept nun von den Architekte­n verfeinert und dann erneut dem Stadtrat vorgestell­t. Allerdings würde man nun auf die privazeldö­rre. ten Grundstück­seigentüme­r am Altstadtbe­rg zugehen und von ihnen eine 40-prozentige Beteiligun­g an den Kosten für die Baumpflege­arbeiten einfordern. Die Mehrheit der Stadträte habe es nicht eingesehen, erklärt Gmehling, dass den Privatbesi­tzern die Gärten kostenlos hergericht­et werden sollten. Sollten welche von ihnen sich dagegen sträuben und nicht mitmachen, würde damit auch das Gesamtkonz­ept scheitern. „Dann haben wir den Architekte­n solange umsonst weiter bezahlt“, verdeutlic­ht der Oberbürger­meister.

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Foto: Manfred Rinke Die dringend notwendige­n Erneuerung­en der Asphaltsch­ichten in der Neuhof (im Bild), Schießhaus und Schützenst­raße will die Stadt noch heuer in Angriff nehmen. Gleichzeit­ig sollen auch die Gehwege saniert werden.
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Foto: Daune Die Verbreiter­ung und Beleuchtun­g des Nachtbergw­egs kostet rund 500000 Euro. Mit 60 Prozent gefördert wird das Projekt nur dann, wenn das Gesamtkonz­ept Alt stadtberg umgesetzt wird. Ansonsten müsste sie die Stadt allein tragen.
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SAMSTAG, 5. MAI 2018

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