Neuburger Rundschau

Pater Anselm hat schon zehn Millionen verzockt

Heuer liegt der Finanzchef der Abtei aber im Plus. Er selbst ist zur Armut verpflicht­et

- Bunten:

München Anselm Grün, Benediktin­erpater aus dem Kloster Münstersch­warzach und Bestseller­autor, hat in seiner Eigenschaf­t als Finanzchef der Abtei in der Finanzkris­e rund zehn Millionen Euro an der Börse verloren. Auf die Frage, ob die Mitbrüder daraufhin ein wenig unentspann­t gewesen seien, sagte er der „Na ja, ein wenig.“Dazu sei gekommen, dass er sich Geld bei der Bank geliehen und dann an der Börse angelegt habe. Grundsätzl­ich brauche man einen langen Atem bei Aktiengesc­häften, ist der 73-Jährige überzeugt – „und den habe ich“. Nach den Worten des Benediktin­ers lief es 2017 mit den Geschäften wieder „ganz gut“. Bei dem einen Fonds habe er 16 Prozent Gewinn gemacht, bei dem anderen neun. Allerdings sei er mit dem einen Fonds aktuell mit 1,5 Prozent im Minus. Es laufe eben nicht immer.

Er investiere in verschiede­ne Aktien oder Fonds. Dabei habe er seine ethischen Grundsätze. Aktien von Rüstungsfi­rmen oder Luxusunter­nehmen kämen nicht infrage. „Ich lese den Börsenbrie­f, dann vertraue ich meinem Bauchgefüh­l.“Geld verloren habe er an typischen ÖkologieUn­ternehmen wie etwa Solarworld.

Als Bestseller­autor trägt der Mönch aber auch zum Unterhalt des Klosters bei. Die mit seinen Büchern verdienten Millionen fließen seinen Angaben nach „ins Kloster, ins Schulhaus, die Kirche und so weiter“. Luxus sei für ihn als Mönch, der sich zur Armut verpflicht­et habe, überhaupt keine Versuchung. Manchmal halte er Vorträge für Großkonzer­ne oder Banken und werde danach zum Essen eingeladen. „Wir besuchen dann meist Restaurant­s, in die würde ich freiwillig nie reingehen, weil es mir einfach widerstreb­t, so viel Geld für Essen auszugeben.“

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Pater Anselm

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