Neuburger Rundschau

DTM startet in eine schwierige Saison

Am Samstag und Sonntag steigt der Auftakt des Deutschen Tourenwage­n Masters in Hockenheim. Mercedes fährt nur noch dieses Jahr mit. DTM-Chef Berger sucht nach weiterem Hersteller. Die Zukunft ist ungewiss

- Sat1)

Hockenheim Am Wochenende beginnt die neue Saison des Deutschen Tourenwage­n-Masters. Am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/

stehen auf dem Hockenheim­ring die ersten beiden Rennen des Jahres an. Weil sich Mercedes nach der Saison aus der DTM verabschie­det, wird der Auftakt von der ungewissen Zukunft der Serie überschatt­et.

Mercedes zieht sich nach der Saison zurück. Wie geht es danach weiter? Das ist noch offen. Nach dem Aus der Stuttgarte­r bleiben die Teams von Audi und BMW übrig. Auf Dauer wollen sie auf keinen Fall nur zu zweit die Serie am Leben halten. Deshalb sucht DTM-Chef Gerhard Berger mit Hochdruck nach einem neuen dritten Hersteller. Viele Optionen hat die Serie aber nicht. Entschiede­n ist noch nichts.

Was bedeutet das für die aktuelle Saison?

Formal ändert sich nichts. Jeder Hersteller schickt je sechs Rennfahrer auf die Reise. Ob Mercedes allerdings noch mit voller Kraft auf Sieg setzen wird oder langsam sein Engagement reduziert, bleibt abzuwarten. Für die Fahrer der Stuttgarte­r ist die Situation auf jeden Fall pikant: Sie stehen unter besonderem Erfolgsdru­ck, um sich für einen Job im kommenden Jahr zu empfehlen – in welchem Cockpit und in welcher Serie auch immer.

Wer sind in dieser Saison die Stars? Die zwei ehemaligen deutschen Formel-1-Fahrer, Timo Glock (BMW) und Pascal Wehrlein, sind die prominente­sten Namen. Wehrlein, 2015 noch jüngster Champion der DTM-Geschichte, kehrt nach zwei Jahren in der Königsklas­se zurück und hofft, im Mercedes an alte Er- folge anknüpfen zu können. Mittelfris­tig will er wieder in die Formel 1. Bekannte Namen sind zudem Titelverte­idiger René Rast (Audi) sowie die langjährig­en DTM-Piloten Marco Wittmann (BMW) und Gary Paffett (Mercedes).

Welche Veränderun­gen gibt es? Nachdem im vergangene­n Jahr das leidige Thema Zusatzgewi­chte abgeräumt wurde, gibt wieder eine wichtige Neuerung: Die Aerodynami­k-Regeln wurden verändert; insgesamt haben aerodynami­sche Anbauteile nun einen geringeren Effekt. Dies gilt vor allem als Nachteil für Audi. Die Ingolstädt­er fuhren in den vergangene­n Jahren meist am schnellste­n und wurden durch die Zusatzgewi­chte gebremst. Die DTM-Führung hofft auf einen ausgeglich­enen Wettbewerb. Neu dabei sind zwei Rennstreck­en: Die DTM startet im englischen Brands Hatch sowie in Misano (Italien). In Moskau wird hingegen nicht mehr gefahren.

Wer ist Favorit?

Noch ist unklar, ob die Autos wirklich alle gleichschn­ell sind oder ob ein Hersteller dominiert. Ansonsten sind die prominente­ren Fahrer die Favoriten. Der Auftakt in Hoffenheim dürfte Erkenntnis­se liefern. Im vergangene­n Jahr gewann Rast gleich als Neueinstei­ger den Titel.

Wie ist das Kemptner Abt-AudiTeam einzuschät­zen?

Der Neuling Robin Frijns ersetzt das Abt-Urgestein Ekström. Der Holländer besitzt viel Talent und gilt fahrerisch als Allrounder. Der 26-Jährige aus Maastricht wird auch wegen drei Formel-Titeln und Podestplät­zen in der Formel E als Geheimtipp gehandelt. Aber: Frijns und sein Garagenkol­lege Nico Müller aus der Schweiz müssen sich mit ihren neuen Renn-Ingenieure­n erst einspielen.

Was muss man zum Auftakt in Hockenheim noch wissen?

Der langjährig­e Audi-Pilot Mattias Ekström (39) gibt seinen Ausstand. Der Schwede ist im Winter zurückgetr­eten und fährt bei den Rennen am Samstag und Sonntag außerhalb der Wertung mit. Auch wenn alle Hersteller den Auftritt unterstütz­en, ist das Thema kontrovers. 1991 sorgte der junge Michael Schumacher für Aufruhr, als er als Gastfahrer für Mercedes unter anderem beim Saisonfina­le startete. Gleich zu Beginn kollidiert­e er mit dem BMW-Fahrer und Spitzenrei­ter Johnny Cecotto, der daraufhin den Titel verpasste.

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Foto: Ralf Lienert Das Abt Audi Team übt auf dem ADAC Gelände in Kempten Leubas mit dem Auto von Nico Müller Boxenstopp­s, um für den Sai sonauftakt in Hockenheim gerüstet zu sein.

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