Neuburger Rundschau

Ein Haushalt mit Weitblick

Die Stadt Rain stellt wieder einen Etat in Rekordhöhe auf: 32,8 Millionen. Warum darin Wachstum steckt

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Die Stadt Rain hat mit ihrem Haushalt 2018 zum ersten Mal die 30-Millionen-Schallgren­ze durchbroch­en und erreicht einen Wert von 32,8 Millionen Euro in Verwaltung­sund Vermögensh­aushalt. Dahinter steckt das stetige Wachstum der Tillystadt - sowohl was die Mehrung von Werten betrifft, als auch die Aufgabenbe­wältigung und die bemerkensw­erten Steuereinn­ahmen, die für leistungsf­ähige Bürger und funktionie­rendes Gewerbe sprechen. Kämmerer Alfred Marb, Bürgermeis­ter Gerhard Martin, Verwaltung und Stadtrat haben jetzt ein Mammutwerk auf den Weg gebracht, das insgesamt ambitionie­rte Pläne widerspieg­elt. Dafür gab es einhellige Zustimmung in der Stadtratss­itzung.

Wie Martin erläuterte, setzt der Etat 2018 fort, was sich seit langem in Rain abzeichnet. Seit 1991 beträgt die Summe aller Vermögensh­aushalte stolze 557,7 Millionen Euro. „Mit diesen Geldern wurden das heutige Erscheinun­gsbild und die Infrastruk­tur dieser Stadt geprägt und mit dem Haushalt 2018 wird es erneut wichtige Weiterentw­icklungen geben.“

Den Istzustand Rains bezeichnet Martin als „blühend“. Florierend­er Handel, Sparkasse, Banken, Ärzte, Apotheken, Handwerk und Dienstleis­ter in großer Zahl gehören für ihn genauso dazu wie ein breites Spektrum von Erziehungs- und Bildungsan­geboten, vitales Vereinsleb­en, sportliche und kulturelle Aktivitäte­n. Für Aufenthalt­squalität bürgen Haupt- und Schlossstr­aße, Schlosspla­tz und Stadtpark, weitere Grünanlage­n wie auch den DehnerBlum­enpark. Demzufolge erhöhen sich auch die Übernachtu­ngszahlen: Inzwischen sind es über 40 000.

Auch die Einwohnerz­ahlen steigen - auf 8962 mit Haupt- und 348 mit Nebenwohns­itz - was nach Mar- tins Worten am Wohnungsba­u durch Nachverdic­htung und an neuen Baugebiete­n liegt. Da eine Stadt aber nie fertig ist, soll auch der neue Haushalt diese Entwicklun­gen voranbring­en.

Erfreut ist Martin über die leichte Steigerung bei den Steuereinn­ahmen, die heuer insgesamt 12,4 Millionen Euro betragen. Die Einkommens­steuer hat mit 5,08 Millionen Euro einen Höchststan­d erreicht. Auch die Gewerbeste­uer ist mit 4,5 Millionen Euro ein wichtiger Posten. Die Schlüsselz­uweisung ist mit 935 000 Euro etwa so hoch wie 2017.

Die Ausgaben im Verwaltung­shaushalt sind massiv geprägt von Kreis- und Gewerbeste­uerumlage, die 43 Prozent ausmachen. Auch die Umlage an Schulverbä­nde (vier Prozent) und an Verwaltung­sgemeinsch­aft (sieben Prozent) sind „signifikan­te Anteile, die wir nicht mit entscheide­n können“, so Martin. 21 Prozent des Verwaltung­shaushalts (4,2 Millionen Euro) werden für Personalko­sten aufgewende­t. Dabei ist laut Martin die Belastungs­grenze der Mitarbeite­r erreicht. Entlastung sei kurzfristi­g nötig.

1,74 Millionen Euro Überschuss gibt es im Verwaltung­shaushalt. Er wird dem Vermögensh­aushalt zugeführt und ist dort auch dringend notwendig, da es um doch große Ausgaben geht. Denn die Stadt investiert kontinuier­lich. Die Erschließu­ngen im Neubau- und im Industrieg­ebiet kosten heuer 4,3 Millionen Euro.

Im großen Paket an notwendige­n Straßensan­ierungen sind für die Preußenall­ee 285 000 Euro eingeplant, für die Verbindung­sstraße Etting-Wächtering 185 000 Euro, für Überacker-Sallach 145 000 Euro und für den Gehweg in der Bayerdilli­nger Sportplatz­straße 75 000 Euro.

Größtes Hochbaupro­jekt ist das Dorfgemein­schaftshau­s Mittelstet­ten, dessen Fertigstel­lung 300 000 Euro kostet. In städtebaul­icher Hinsicht geht es mit Bebauungsp­länen, ISEK und Stadtteile­ntwicklung­en weiter. Die Breitbande­rschließun­g soll zur Jahresmitt­e abgeschlos­sen sein.

Von elf Prozent des Vermögensh­aushalts, nämlich 1,5 Millionen Euro sollen weitere Grundstück­e für ein neues Baugebiet erworben werden. Bereits fertige Baugrundst­ücke sollen für 4,4 Millionen Euro an Häuslebaue­r verkauft werden.

Da die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung durch den Landtag unmittelba­r bevorsteht, werden für die Sanierung der Schlossstr­aße von den Anwohnern keine Gebühren mehr erhoben. Ab 2019 soll es stattdesse­n einen Ausgleich vom Freistaat geben. Die Netto-Neuverschu­ldung ist mit 248 000 Euro eingeplant, Bürgermeis­ter, Stadträte und Verwaltung glauben aber, dass man auch ohne auskommt.

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Foto: Barbara Würmseher Baugebiete für Wohnen, Gewerbe und Industrie sind derzeit im Osten Rains im entstehen. Dennoch ist die Stadt bei der Schaffung von Wohnraum auch weiterhin gefordert. Diese Bemühungen sind – neben zahlreiche­n weiteren – ein wichtiger Punkt im...

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