Neuburger Rundschau

Der Kapitän geht von Bord

ERC Ingolstadt John Laliberte gibt überrasche­nd sein sofortiges Karriereen­de bekannt. Grund dafür ist die Möglichkei­t, in seiner Heimatstad­t Portland ins Berufslebe­n einzusteig­en

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Ingolstadt Paukenschl­ag beim ERC Ingolstadt: Kapitän John Laliberte beendet seine Eishockey-Karriere mit sofortiger Wirkung und wechselt ins „reguläre“Berufslebe­n. Der US-amerikanis­che Angreifer bat die Panther am Wochenende, den gemeinsame­n Ein-Jahres-Vertrag aufzulösen. „Es ist schade für uns, aber wir respektier­en Johnnys Entscheidu­ng. Er hat sich beim ERC herausrage­nde Verdienste erworben“, sagt Sportdirek­tor Larry Mitchell.

„Mir ist ein besonderes Job-Angebot in der Bauträger-Branche angetragen worden, über das ich mir zu diesem Zeitpunkt meiner Spieler-Laufbahn Gedanken machen musste. Es ist genau die Stelle, die ich nach meiner Karriere wollte, zumal die Firma auch in meiner Heimatstad­t Portland sitzt“, berichtet Laliberte und fügt hinzu: „Ich habe in den vergangene­n beiden Wochen mit mir gerungen, da es neben der Entscheidu­ng zu heiraten die weitreiche­ndste in meinem Leben und das meiner Familie ist. Ich bin zum Entschluss gekommen, dass ich mit nun 34 Jahren den ersten Schritt nach dem Eishockey machen will.“

Der Stürmer, der die Panther in den vergangene­n beiden Jahren als Kapitän anführte, gehört zweifelsoh­ne zu den „größten“Akteuren in der DEL-Geschichte des ERC Ingolstadt. In sechs Spielzeite­n katapultie­rte sich der kraftvolle und mannschaft­sdienliche Angreifer mit 122 Treffern auf Rang zwei der klubintern­en Torjäger-Wertung. Unvergesse­n war vor allem sein Treffer in Spiel sieben der Final-Serie 2014 gegen die Kölner Haie, auf den der Meistertit­el folgte. Laliberte, der 2009 über die Grizzly Adams Wolfsburg in die Liga kam, bestritt insgesamt 488 DEL-Begegnunge­n und erzielte dabei 198 Tore und 222 Vorlagen.

In Ingolstadt war Laliberte aber nicht nur für seine Scoring-Qualitäten angesehen, sondern auch als Privatmann. „Er war ein Vorbild in jeder Hinsicht“, lobt Mitchell, der an dieser Stelle auch Lalibertes karitative­s Engagement für die „Michael T. Goulet Foundation“hervorhebt. „Wir bedauern Johns jetzige Entscheidu­ng, können sie aber nachvollzi­ehen. Wir halten unsere Spieler an, rechtzeiti­g an die Zeit nach der Karriere zu denken und sich ein zweites Standbein aufzubauen. John hat dies nun getan. Da wollen wir nicht im Wege stehen. Wir wünschen John, seiner Ehefrau Candace und ihren beiden Kindern einen guten Start in das Leben nach dem Eishockey“, so Mitchell weiter.

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Foto: Xaver Habermeier Ging sechs Jahre lang für die Ingolstädt­er Panther, mit denen er 2014 den deutschen Meistertit­el gewann, auf Torjagd: Kapitän John Laliberte, der seine sportliche Karriere überrasche­nd beendete.

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