Neuburger Rundschau

Zeichen stehen eindeutig auf Verbleib

Top-Verteidige­r Ville Koistinen wird den Panthern wohl erhalten bleiben. Im NR-Interview bezeichnet der 35-jährige Finne die Chance, nach Oberbayern zurückzuke­hren, als groß. Es sind nur noch Details zu klären

- VON DIRK SING

Ingolstadt/Tampere Bleibt er oder geht er? Nach wie vor beschäftig­t die Personalie Ville Koistinen sowohl die Verantwort­lichen als auch die Anhänger des ERC Ingolstadt gleicherma­ßen. Gerade auch in Sachen Kader-Zusammenst­ellung für die Spielzeit 2018/2019 braucht Sportdirek­tor Larry Mitchell allmählich Klarheit, ob er weiterhin mit dem überragend­en 35-jährigen finnischen Verteidige­r planen oder sich anderweiti­g umsehen muss. Wir haben Ville Koistinen in seiner finnischen Heimat erreicht und mit ihm exklusiv gesprochen.

Herr Koistinen, rund sechs Wochen sind mittlerwei­le vergangen, seit Sie Ihr letztes Eishockey-Spiel bestritten haben. Kribbelt es schon langsam wieder oder genießen Sie die Eishockey freie Zeit nach wie vor in vollen Zügen? Koistinen: (lacht) Eigentlich beides! Ich habe mir nach der vergangene­n Saison eine Pause von zwei Wochen gegönnt, in denen ich komplett vom Eishockey abgeschalt­et habe. Das hat sowohl körperlich als auch mental sehr gutgetan. Mittlerwei­le bin ich aber schon wieder in mein Sommertrai­ning eingestieg­en und arbeite jeden Tag. Aktuell befinde ich mich gerade mit meinem Sohn in meinem Sommerhaus in Tampere direkt am See und genieße das herrliche Wetter – wobei wir hier ja nicht so viele und lange Sommermona­te haben. Wenn man so will, dann ist das eine perfekte Mischung aus Erholung und regelmäßig­em Training.

Was Sie gerade beschriebe­n haben: Ist das so etwas wie eine „jährliche Routine“in den Sommermona­ten, die Sie sich im Laufe Ihrer mittlerwei­le langen Karriere angeeignet haben? Koistinen: Ja, das kann man schon so sagen! In den ersten zwei oder drei Wochen nach einer Saison schalte ich zunächst einmal komplett vom Eishockey ab. Ich habe einfach gemerkt, dass meinem Körper das entspreche­nd guttut. Nach dieser Zeit muss und möchte ich aber auch wieder regelmäßig trainieren. Die meiste Zeit meines Trainings findet dabei zunächst abseits der Eisfläche statt, wobei ich schon auch versuche, des Öfteren in die Halle zu gehen, um dort auf dem Eis zu skaten und zu schießen. Glückliche­rweise ist das in Finnland während des gesamten Jahres möglich.

Wie oft haben Sie denn in den vergangene­n eineinhalb Monaten darüber nachgedach­t, wo Sie in der kommenden Saison spielen möchten?

Koistinen: Nun, ich habe selbstvers­tändlich über meinen Agenten mit- bekommen, dass sich einige Vereine um mich bemühen. Dementspre­chend habe ich schon das eine oder andere Gespräch in diesem Zeitraum geführt – unter anderem natürlich auch mit Panther-Sportdirek­tor Larry Mitchell. Mal schauen, was am Ende dabei herauskomm­en wird (lacht).

Sie sind jetzt 35 Jahre alt und haben dementspre­chend während Ihrer Karriere schon viel Erfahrunge­n gesammelt. Wenn es darum geht, eine Entscheidu­ng über den nächsten Vertrag beziehungs­weise Klub zu treffen: Ist das für Sie immer noch eine harte und emotionale Entscheidu­ng oder gehen Sie diesbezügl­ich mittlerwei­le völlig entspannt um?

Koistinen: Wenn ich das auf meine jetzige Situation beziehe, kann ich auf alle Fälle sagen, dass es keine schwere Entscheidu­ng ist.

Konkret gefragt: Haben Sie schon eine Entscheidu­ng getroffen, ob Sie auch künftig für den ERC Ingolstadt spielen werden?

Koistinen: Ich möchte es mal so sagen: Die Chance, dass ich weiter in Ingolstadt, ist groß! Ich muss nochmals mit Larry sprechen, um das eine oder andere Detail zu klären.

Können Sie die Wahrschein­lichkeit, einen neuen Vertrag bei den Panthern zu unterzeich­nen, ungefähr in Prozente beziffern?

Koistinen: (lacht) Ich würde sagen: 60 bis 70 Prozent.

Welchen Stellenwer­t hat bei Ihnen die Vertragsda­uer? Sprich: Bevorzugen Sie eher einen Ein- oder Mehr-JahresVert­rag?

Koistinen: Das spielt für mich eigentlich eher eine untergeord­nete Rolle. Natürlich gibt es schon den einen oder anderen Punkt, den man gerne in seinem Vertrag hätte. Aber letztlich ist so etwas ja auch davon abhängig, was die Organisati­on möchte beziehungs­weise anbietet.

Haben Sie sich eine Deadline besetzt, bis wann Sie diese Vertrags-Geschichte vom Tisch haben wollen? Koistinen: Nun, mich beunruhigt das Ganze zwar nicht wirklich. Aber klar, irgendwann möchte man schon Klarheit haben, wie es letztlich weitergeht. Ich denke, dass in den nächsten zehn Tagen eine endgültige Entscheidu­ng diesbezügl­ich fallen wird.

Lassen Sie uns abschließe­nd noch zu einem aktuellen Thema kommen: Derzeit findet in Dänemark die Eishockey-Weltmeiste­rschaft statt, wo es am Sonntag (20.15 Uhr) unter anderem zum Duell zwischen Deutschlan­d und Finnland kommen wird. Wie intensiv verfolgen Sie das Geschehen bei der WM?

Koistinen: Nicht wirklich intensiv! Wenn ich gerade daheim bin, das Fernsehger­ät anschalte und es läuft eine WM-Partie, dann schaue auch schon mal rein. Ansonsten habe ich momentan daheim zu viel zu tun, um das Ganze regelmäßig zu verfolgen.

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Foto: Xaver Habermeier Wird aller Voraussich­t nach auch in der kommenden Saison das Trikot des ERC Ingolstadt tragen: Der 35 jährige finnische Top Verteidige­r Ville Koistinen.

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