Neuburger Rundschau

Mit Macht Demonstrat­ion nach oben

Der VfR Neuburg liegt gegen den SC Bubesheim zur Halbzeit mit 0:1 zurück. Doch dann zeigt der Spitzenrei­ter, warum er in dieser Saison die Meistersch­aft eingefahre­n hat. Bishop-Tor als „Dosenöffne­r“

- VON DIRK SING

Neuburg Seit Donnerstag, 16.45 Uhr, ist es amtlich: Nach 31-jähriger Abstinenz kehrt der VfR Neuburg in der kommenden Saison in die Fußball-Landesliga zurück. Im gestrigen Heimspiel gegen den SC Bubesheim hätte den Lilaweißen bereits ein Unentschie­den gereicht, um ihr „großes Saisonziel“(Kapitän Sebastian Habermeyer) zu erreichen. Doch damit gaben sie sich vor rund 400 Zuschauern in der Sparkassen-Arena nicht zufrieden. Am Ende stand trotz eines 0:1-Rückstands zur Pause ein verdienter 3:1-Erfolg zu Buche, bei dem die Hausherren vor allem im zweiten Durchgang eine echte Macht-Demonstrat­ion an den Tag legten und eindrucksv­oll unterstric­hen, warum in dieser Spielzeit kein Kontrahent an ihnen vorbeikam.

„Wir haben auch schon im ersten Abschnitt eigentlich sehr ordentlich gespielt, nur eben unsere Torchancen nicht genutzt“, so VfR-Trainer Christian Krzyzanows­ki, der diesen Umstand „sicherlich auch an der anfangs vorhandene­n Nervosität meiner Jungs“festmachte. In den zweiten 45 Minuten hätten seine Schützling­e jedoch gezeigt, „warum wir letztlich hochverdie­nt in die Landesliga aufgestieg­en sind“. Obwohl die Gäste – ihres Zeichens immerhin Tabellenfü­nfter – sichtlich nicht nur nach Neuburg gekommen waren, um den Einheimisc­hen artig zum Aufstieg zu gratuliere­n (Hakan Polat hatte das Team aus dem Landkreis Günzburg nach einer unglücklic­hen Aktion von Keeper Philipp Mayr, der einen 25-Meter-Schuss von Axel Schnell nach vorne abprallen ließ, sogar in Führung gebracht/14.), lagen speziell nach Wiederbegi­nn in Sachen Qualität, Spielwitz und auch körperlich­er Verfassung zwischen den beiden Kontrahent­en Welten.

„Trotz des Rückstands sind wir ruhig geblieben, da uns absolut bewusst war, dass wir noch einen oder zwei Gänge zulegen können. Das hat unsere Truppe in dieser Saison immer wieder bewiesen“, erklärt Krzyzanows­ki. Dass schließlic­h ausgerechn­et Ray Bishop in der 65. Minute für den großen (nervlichen) „Befreiungs­schlag“sowohl bei seinem Team als auch den VfR-Anhängern sorgte, war freilich kein Zufall. „Ray hat in der laufenden Spielzeit nochmals einen riesengroß­en Schritt nach vorne gemacht und sich wie die meisten seiner Mannschaft­skollegen enorm entwickelt“, lobte Krzyzanows­ki seinen Offensiv-Akteur, dessen technisch feiner 1:1-Ausgleichs­treffer zugleich das 21. Saisontor war. Spätestens nach diesem „Dosenöffne­r“waren die Lilaweißen endgültig auf Kurs – und es gleichzeit­ig um die tapfer kämpfenden Gäste geschehen. Zwar hätte der durchgebro­chene Polat nur zwei Zeigerumdr­ehungen später die Bubesheime­r mit der ersten und zugleich einzigen Möglichkei­t des SVB in Abschnitt zwei beinahe wieder in Führung geschossen. Doch das wäre des Guten letztlich zu viel gewesen. Vielmehr verwandelt­en Rainer Meisinger (70./nach einer Flanke des unmittelba­r zuvor eingewechs­elten Niklas Uhle) und Alexander Müller (84.), der ein herrliches Habermey- er-Zuspiel nur noch ins leere Gehäuse schieben musste, die Sparkassen-Arena in eine einzige Neuburger Partymeile.

„Nach der ganzen Anspannung, die sich in den vergangene­n Wochen aufgebaut hat, spüre ich zunächst einmal pure Erleichter­ung“, resümierte Krzyzanows­ki, der bei den ganzen Feierlichk­eiten auf dem Rasen um die obligatori­sche Bierdusche seiner Schützling­e freilich nicht herumgekom­men war. Dass der Druck auf ihn und seine Truppe in dieser Phase „schon richtig groß“war, wollte der VfR-Erfolgscoa­ch indes nicht verhehlen. „Letztlich spielen bei einer solchen Geschichte immer viele Dinge eine große Rolle. Zum Beispiel war es eine der Hauptaufga­ben unseres Trainertea­ms, alle Jungs entspreche­nd bei Laune zu halten – vor allem auch bei denen, die zuletzt nicht mehr so viel gespielt haben. Aber ich denke, dass uns das sehr gut gelungen ist“, so Krzyzanows­ki.

Dass der VfR Neuburg nach 1987 nun wieder auf der großen Landesliga-Bühne präsent sein wird, sei für den Verein „natürlich eine Riesensach­e“. Noch mehr freute sich Krzyzanows­ki allerdings für seine Mannschaft. „Die Jungs haben in dieser sensatione­llen Saison sehr viel investiert und immer die Nerven und den Glauben daran behalten, diesen Aufstieg perfekt zu machen. Von dem her sollen sie heute richtig feiern und ordentlich Gas geben“, meinte Krzyzanows­ki. Sollten seine Schützling­e auch diese Anweisung (wie gewohnt) perfekt in die Tat umgesetzt haben, dürften die Wände im VfR-Vereinshei­m noch heute ordentlich wackeln.

VfR Neuburg: Mayr, Heckel (48. Steg meir), Klink (63. Uhle), Labus, Eisenhofer, Riedelshei­mer, Müller, Meisinger, Bishop (85. Ahmeti), Habermeyer, Aktas

Samuel Ogbuchi, Marius Reitwießne­r und Thomas Boos sorgten für den Sieg der SpVgg.

E1 Jugend: TSV Rain fen Bergheim 3:2.

E2 Jugend: SpVgg Joshofen Berg heim SV Klingsmoos 5:3.

E3 Jugend: SpVgg Joshofen Berg heim – SG Rennertsho­fen/Bertolds heim 5:5: Die SpVgg führte durch Tore von Luis Albrich (3) und Silas Wentzlaff (2) zur Halbzeit mit 5:1. Nach dem Seitenwech­sel gelang den stark verbessert­en Gästen der am Ende verdiente Ausgleich.

SC Ried

SpVgg Josho U13, Gruppe Augsburg 7: SC Ried – JFG Weilachtal II 1:5: Ried ging früh durch Razvan Burla in Führung, ließ dann aber nach und lag bereits zur Pause mit 1:3 hinten. Danach hielt man das Ergebnis lange, ehe der Gast auf 1:5 bis zum Schlusspfi­ff erhöhte.

U 11, Gruppe Augsburg 21: SC Ried – SG Straß/Illdorf 1:5.

U11b, Gruppe Augsburg 22: SC Ried II – TSV Burgheim 3:8.

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Fotos (5): Xaver Habermeier Erleichter­ung und Freude: Nach dem 3:1 Erfolg gegen den SC Bubesheim können die Spieler, Verantwort­lichen und Anhänger des VfR Neuburg den Meistertit­el in der Bezirkslig­a Schwaben Nord sowie den damit ver bundenen Aufstieg in die Landesliga bejubeln.
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Pure Emotionen: Ob beim erlösenden 1:1 Ausgleichs­tor von Ray Bishop (unten rechts), bei der anschließe­nden Feier mit den Fans (unten links) oder bei der Bierdusche für Trainer Christian Krzyzanows­ki (oben rechts): Der Jubel im VfR Lager kennt nach dem...
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