Neuburger Rundschau

Baum ärgert sich über den letzten Auftritt

Während Freiburg die Liga hält, ist Augsburgs Trainer ziemlich angefresse­n

- VON JOHANNES GRAF

Freiburg Augsburgs Trainer Manuel Baum hätte einfach über diese Niederlage hinwegsehe­n können. Hätte darauf verweisen können, dass die Saison intensiv und kräftezehr­end war. Und dass der Ligaverble­ib längst gesichert war. Wollte Baum aber nicht. Stattdesse­n zeigte er sich sichtlich enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft, die beim 0:2 (0:0) in Freiburg den unbedingte­n Willen vermissen ließ, sich gegen eine finale Niederlage zu stemmen. „Es ist mehr als ärgerlich, wenn du mit solch einer zweiten Hälfte die Saison beendest“, sagte Baum im Nachgang der Partie.

Der 38-Jährige räumte zwar ein, in gewisser Weise sei es „menschlich“, im letzten Spiel nicht mehr an die Grenzen zu gehen, trotzdem wollte er sich Gedanken machen, warum seine Profis im zweiten Spielabsch­nitt derart unterlegen waren. Das sei nicht der Anspruch, unterstric­h Baum. „Auch wenn du keinen tabellaris­chen Druck hast, kannst du immer noch gut spielen.“Zuvor gegen Berlin und Schalke sei dies gelungen, so Baum.

In der ersten Hälfte verfolgten die Zuschauer im Schwarzwal­dstadion noch eine ausgeglich­ene Begegnung. Während in anderen Bundesliga­stadien Tore bejubelt wurden, beschränkt­en sich Freiburger und Augsburger auf das Verhindern eines Gegentores. Nach zehn Minuten bot sich FCA-Angreifer Alfred Finnbogaso­n die Gelegenhei­t zur Führung. Im Verlauf des Spiels sollte es die einzig nennenswer­te Torchance der Augsburger bleiben. Anders die Freiburger. Deren Trainer Christian Streich fand in der Pause passende Worte, derart willenssta­rk wendeten die Freiburger Profis letztlich den Abstieg ab. „Die Mannschaft ist extrem gut mit dem Druck umgegangen. Es war eine extreme Saison“, betonte ein geschaffte­r Streich nach dem entscheide­nden Schritt zum Ligaverble­ib. Während des Spiels hatte sich Streich ungewöhnli­ch ruhig an der Seitenlini­e verhalten. Gesteigert­es Engagement seinerseit­s hatten seine Spieler gar nicht nötig, um die Augsburger an diesem Nachmittag in Bedrängnis zu bringen. FCA-Coach Baum merkte an, mit dem Gegentor sei seiner Mannschaft „der Stecker gezogen“worden.

Die Begegnung in Freiburg wirkte wie ein Spiegelbil­d der abgelaufen­en Runde. In der Hinserie punktete der FCA mit zielstrebi­gem Umschaltfu­ßball, in der Rückserie – gebeutelt von Verletzung­spech – gelangen ihm nur noch vier Siege. Baum war bewusst, dass er und seine Mannschaft sich künftig vorwiegend an den Auftritten der ersten Saisonhälf­te werden messen lassen müssen. Im Umgang mit gestiegene­r Erwartungs­haltung sah er eine Lehre für die kommende Saison. Baum: „Ich bin mir sicher, dass der Anspruch von außen ein anderer sein wird.“Der 38-Jährige ging davon aus, nach der „ordentlich­en“Saison nicht mehr als Abstiegska­ndidat Nummer eins gehandelt zu werden. „Mit dieser Situation müssen wir lernen umzugehen“, ergänzte er.

FCA-Sportgesch­äftsführer Stefan Reuter erklärte, man habe gemerkt, „dass ein bisschen Druck unserer Mannschaft nicht gerade schadet“. Allzu hart wollte er nicht kritisiere­n. In seinem Fazit verwies er einmal mehr auf den vorzeitige­n Klassenerh­alt. „Wir sind nie unter Druck geraten, das ist erfreulich.“

Ein Teil der Mannschaft vergnügt sich in den kommenden Tagen in Las Vegas, andere Profis erholen sich mit ihren Familien oder genießen ruhigere Tage vor Beginn der WM-Vorbereitu­ng. Ab 1. Juli bereitet sich der FCA auf seine achte Saison in der Erstklassi­gkeit vor. Tore: 1:0 Höfler (49.), 2:0 Kleindiens­t (65.) Zuschauer 24 000 Schiedsric­hter Dankert (Rostock) » EISHOCKEY WM Sport1, 16 Uhr Russland – Slowakei 20 Uhr Kanada – Lettland

Foto: Ulrich Wagner

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany