Neuburger Rundschau

Ein Wechselbad der Gefühle

FC Ingolstadt verliert sein letztes Saisonspie­l gegen den 1. FC Kaiserslau­tern mit 1:3. Im Mittelpunk­t steht dabei die emotionale Verabschie­dung von Stürmer Moritz Hartmann

- VON MAXIMILIAN RANDELSHOF­ER

Note 3

● Almog Cohen: Hatte nach Vorar beit von Kittel eine gute Möglich keit zur Führung. War zwar im Mittel feld bemüht, läuft aber weiter sei ner letztjähri­gen Form nach. Note 4

● Thomas Pledl: Hatte die meisten Torschüsse (4), aber auch die meisten Fehlpässe. Vergab anfangs die Führung. War am 1:3 beteiligt. Note 4

● Sonny Kittel: Versuchte die Of fensive zu diktieren, was ihm nicht immer gelang, da seine Mitspieler oft nicht auf der Höhe waren. Legte das 1:3 für Gaus vor. Resigniert­e am Ende sichtlich. Note 3

● Robert Leipertz: Hatte eine Rie senmöglich­keit zur Führung, ver stolperte aber vor dem Torhüter. Kämpfte zwar, tauchte danach aber immer mehr unter. Note 4

● Moritz Hartmann: Der „Bomber“bemühte sich bei seiner Ab schiedsvor­stellung. War noch der ge fährlichst­e Angreifer. Ein Tor blieb ihm aber verwehrt. Note 3

● Max Christians­en: Kam in der zweiten Halbzeit für Cohen. Zeigte gute Ansätze im Spiel nach vorne. Es war schwer, mehr zu bewegen, da das Team insgesamt eine dürftige Vorstellun­g ablieferte. Note 3

● Stefan Kutschke: Kam für Lei pertz und überzeugte ebenso nicht. Ohne Note

● Hauke Wahl: Kam für den verletz ten Neumann. Ohne Note

Roland Geier Ingolstadt Das eigentlich­e Fußballspi­el zwischen dem FC Ingolstadt 04 und dem Absteiger 1. FC Kaiserslau­tern (1:3) geriet am Sonntagnac­hmittag im Audi-Sportpark nahezu in den Hintergrun­d. Die Schanzer verabschie­deten vielmehr einige langverdie­nte Spieler. Wie bereits berichtet, werden Alfredo Morales, Moritz Hartman, Stefan Lex und Tobias Levels die Oberbayern verlassen – ebenso Patrick Ebert, der allerdings ein kurzes Intermezzo beim FCI gegeben hatte.

Einem dieser Akteure wurde eine besondere Ehre zu Teil: Moritz Hartmann stand als Kapitän in der Anfangsfor­mation. Bereits als die Startaufst­ellung im Stadion bekannt gegeben wurde, gab es tosenden Applaus. „Mo“lief insgesamt 225 Mal für den FCI auf und erzielte dabei 62 Tore. Insgesamt neun Jahre spielte er an der Donau. In dieser Zeit stieg der 31-Jährige zweimal mit dem Verein auf. Schon während der Partie präsentier­ten die Fans auf der ein großes Plakat zu Ehren ihres „Bombers.“Auch die ehemaligen FCI-Profis Ramazan Özcan (Bayer 04 Leverkusen) und Caiuby (FC Augsburg) waren im AudiSportp­ark dabei, als der letzte Vorhang für Hartmann fiel.

Aufstiegsh­eld Stefan Lex, der vier Jahre beim FCI spielte und einen eigenen Fan-Song hat, stand ebenso wenig im Kader wie Morales, Ebert und Levels. Letzterer war bei seiner Verabschie­dung gar nicht anwesend. Auch Lex (absolviert­e 85 Partien für die Schanzer) wurde von den Fans mit Sprechchör­en, Applaus und einem Spruchband gebührend gefeiert.

Doch es wurde auch noch Fußball im Audi-Sportpark. Die Ingolstädt­er hätten mit einem Sieg gegen den seit dem 32. Spieltag abgestiege­nen 1. FC Kaiserslau­tern ein paar Plätze in der Tabelle gutmachen können. Phil Neumann kam dabei zu seinem zweiten Saisoneins­atz. Zudem feierte Marco Knaller im Kasten sein Startelf-Debüt.

Die Hausherren hatten gleich zu Beginn zwei gute Möglichkei­ten. Doch sowohl Robert Leipertz als auch Sonny Kittel ließen die mögliche Führung liegen. Dennoch bekamen die fast 12 000 Zuschauer einige Treffer zu sehen. Philipp Mwene brachte mit seinem Doppelpack (40./42.) den Absteiger mit 2:0 in Führung. Zwei Minuten nach Wiederanpf­iff erhöhte der FCK durch Sebastian Andersson sogar auf 3:0, ehe Marcel Gaus kurz darauf der 1:3-Anschlusst­reffer gelang. Trotz intensiver Bemühungen schaffte es der FCI in der verbleiben­den Zeit nicht mehr, diese Partie noch zu drehen.

Dementspre­chend trübte diese Niederlage doch etwas die Emotionen. „Ich hätte mir einen positiven Abschluss für Moritz Hartmann gewünscht“, meinte Trainer Stefan Leitl, während der Torschütze und Ex-Kaiserslau­terner Marcel Gaus analysiert­e: „Das war heute ein Spiegelbil­d dieser Saison.“Beinahe hätte Hartmann seinen Abschied im Trikot der Schanzer sogar noch mit einem oder zwei Toren krönen könSüdtrib­üne nen. Doch auch bei ihm wollte der Ball nicht in den gegnerisch­en Kasten. In der Nachspielz­eit ging er schließlic­h mit stehenden Ovationen und Sprechchör­en vom Feld. „Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht und war dann froh, als das Spiel begann“, sagte nach dem Schlusspfi­ff ein sichtlich bewegter Hartmann. Auch unmittelba­r nach der Partie wurde er von der Südtribüne noch minutenlan­g gefeiert.

Letztlich war es somit eine Situation beziehungs­weise eine letzte Partie, die zu dieser Saison irgendwie passte – ein Wechselbad der Gefühle!

FC Ingolstadt 04: Knaller – Ananou, Neumann (76. Wahl), Matip, Gaus – T. Schröck, Cohen (46. Christians­en) – Pledl, Kittel, Leipertz (46. Kutschke) – Hartmann 1. FC Kaiserslau­tern: Sievers – Kessel, Correia (71. Ziegler), Vucur, Guwara – Fechner, Albaek – Mwene, Jenssen (81. Al tintop), Osawe – Andersson (84. Moritz) Tore: 0:1 Mwene (40.), 0:2 Mwene (42.), 0:3 Andersson (47.), 1:3 Gaus (49.). – Schiedsric­hter: Sven Waschitzki (Essen). – Zuschauer: 11 721.

 ?? Foto: Roland Geier ?? Ein „Großer“verlässt die Ingolstädt­er Fußballbüh­ne: Angreifer Moritz Hartmann, der neun Jahre für die Schanzer auf Torjagd ging, wurde vor, während und nach der Partie gegen Kaiserslau­tern gebührend verabschie­det.
Foto: Roland Geier Ein „Großer“verlässt die Ingolstädt­er Fußballbüh­ne: Angreifer Moritz Hartmann, der neun Jahre für die Schanzer auf Torjagd ging, wurde vor, während und nach der Partie gegen Kaiserslau­tern gebührend verabschie­det.

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