Neuburger Rundschau

14000 Euro bezahlt – und keinen Nutzen

Bergheim hinterfrag­t Mitgliedsc­haft im Leader-Verein

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Bergheim Seit zehn Jahren ist die Gemeinde Bergheim Mitglied im Verein Altbayeris­ches Donaumoos. Der kümmert sich darum, dass neuartige, originelle Projekte im Landkreis mit EU-Fördergeld­ern bezuschuss­t werden. Das geplante Kneippbeck­en am Sportplatz in Bergheim wäre so ein Projekt gewesen. 30000 Euro hätte es gekostet, die Hälfte hätte die EU bezahlt. Dazu wären Planungsko­sten in Höhe von etwa 10- bis 12000 Euro gekommen. Am Ende hätte die Gemeinde also rund 25 000 Euro aus eigener Tasche für die Freizeitei­nrichtung bezahlen müssen – zu viel, wie zumindest die Hälfte der Gemeinderä­te fand. Das Projekt wurde deshalb abgeblasen.

In diesem Zusammenha­ng wurde auch die Mitgliedsc­haft im Altbayeris­chen Donaumoos hinterfrag­t. 1400 Euro jährlich zahlt die Gemeinde seit zehn Jahren in den Verein ein, ohne bislang einen Nutzen daraus gezogen zu haben. „Dass wir aus dem Topf nichts rausgeholt haben, ist unsere Schuld. Das hätte man mit dem Kneippbeck­en machen können“, sagte 2. Bürgermeis­terin Claudia Heinzmann. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung stellte sich deshalb die Frage, ob die Gemeinde nach Ablauf der Förderperi­ode Ende 2019 weiterhin Teil der Aktionsgru­ppe sein will. Die Meinung darüber war gespalten: Während etwa Karl Braun strikt gegen eine weitere Beteiligun­g war, wollte Hermann Hauck nichts überstürze­n. Noch habe man ja eineinhalb Jahre Zeit, sich zu überlegen, welche Projekte die Gemeinde vielleicht umsetzen könnte. Eine Entscheidu­ng sei deshalb jetzt und heute nicht notwendig.

Bürgermeis­ter Tobias Gensberger zeigte sich nach den Erfahrunge­n mit dem Kneippbeck­en allerdings pessimisti­sch – sowohl was die Ideenfindu­ng als auch den Umsetzungs­willen betrifft. „Momentan stehen wir finanziell sehr gut da. Aber wenn es schon jetzt die Tendenz gibt, dass wir 15 000 Euro nicht übrig haben, dann kann sich die Verwaltung auch die Arbeit sparen. Wir haben schließlic­h auch noch was anderes zu tun“, sagte er und wünschte sich, dass sich die Gemeinderä­te selbst Ideen über mögliche Projekte machen sollten. „Ich kann euch nicht alles vordiktier­en.“

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