Neuburger Rundschau

Wieder ein Parkplatz weniger

In der Oberen Altstadt wohnen so viele Menschen wie nie. Weshalb nun eine der heiß begehrten Stellfläch­en verschwand

- VON PHILIPP KINNE

Neuburg Wenn es um Parkplätze geht, sind sich Autofahrer schnell einig. Zu teuer, zu eng und überhaupt gibt es ja viel zu wenige davon. Ein großes Thema ist die Mangelware Parkplatz auch in der Neuburger Altstadt. Dort leben so viele Menschen wie noch nie, viele mit Auto. Mit ihren engen Gassen ist die Altstadt aber nicht gerade autofreund­lich – ein Problem, finden einige Anwohner.

Wie schnell das Thema die Gemüter zum Kochen bringen kann, zeigt ein aktueller Fall. Vor Kurzem verschwand ein einzelner Autostellp­latz, zwischen der Josefstraß­e und der Karmeliter­gasse. Schnell machten einige Neuburger ihrem Ärger darüber im Internet Luft. Markus Rieß, Pressespre­cher der Neuburger Feuerwehr, spricht von einem „kleinen Shitstorm“. Um die Gemüter wieder abzukühlen, machte Rieß ein Foto, das Aufschluss über den Parkplatzs­chwund gibt. Es zeigt einen Einsatzwag­en der Feuerwehr, parkend in der Gasse. Klar zu sehen: Im Notfall hätte hier kein parkendes Auto mehr Platz. Der Einsatzwag­en sei 2,50 Meter breit und brauche mindestens drei Meter Fahrbahnbr­eite, erklärt Rieß. Sollte es zu einem Einsatz in der engen Gasse kommen, müsse außerdem eine spezielle Abstützung ausgefahre­n werden, damit das Fahrzeug genügend Halt hat und die Drehleiter ausgefahre­n werden kann. Dann sei der Wagen samt Stützen etwa fünf Meter breit, sagt Rieß: „Da ist kein Platz mehr zum Parken“.

Bewusst geworden ist der Feuerwehr das Problem mit dem Parkplatz bei einer Routinefah­rt. Die Feuerwehr sei damit auf die Stadt zugekommen, erklärt der städtische Pressespre­cher Bernhard Mahler. Daraufhin habe man den Stellplatz für Autos zu einem für Motorräder gemacht. Statt einem Auto haben dort nun zwei bis drei Motorräder Platz. Eine weitere Fläche an dieser Stelle, wo früher immer wieder Autos standen, wurde klar als Verbotszon­e gekennzeic­hnet – obwohl das Parken dort auch vor der Kennzeichn­ung nicht erlaubt war.

Dass sich Neuburger und Besucher immer wieder über mangelnde Parkplätze in der Altstadt aufregen, kann Mahler verstehen. Er sagt: „Der Bedarf an Parkplätze­n ist zu Stoßzeiten größer als das Angebot.“Am Wochenende zum Beispiel, wenn viele Menschen von außerhalb zum Einkaufen in die Stadt kommen, werde es besonders eng. Am Abend, wenn die in der Altstadt lebenden Pendler wieder nach Hause kommen. Oder am Sonntag, wenn Kirchgänge­r beispielsw­eise einen Stellplatz in der Nähe der St. Peter Kirche suchen. Dort ist die Parkplatzs­ituation derzeit besonders angespannt. Wegen der Kirchensan­ierung fallen hier punktuell immer wieder einige Parkplätze weg.

Grundsätzl­ich gebe es aber dennoch viele Parkplätze in der Neuburger Altstadt, meint Mahler. Im Normalfall, außerhalb der Stoßzeiten, finde man nach etwas Suche auch einen freien Platz. Am Ottheinric­hplatz sei zum Beispiel meist etwas frei.

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