Neuburger Rundschau

Burgheim investiert

Die Marktgemei­nde stellt einen 13,3 Millionen-Haushalt auf. Das Geld fließt in Baugebiete, die Kanalsanie­rung, den Ausbau des Badesees und Gebäudesan­ierungen

- VON PETER MAIER

Burgheim Die Marktgemei­nde Burgheim investiert heuer viel Geld, 13,29 Millionen Euro beträgt das Budget für 2018 (plus 42,3 Prozent zu 2017). Nur 2016 fiel der Gemeindeha­ushalt noch um eine knappe halbe Million Euro größer aus. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung verabschie­dete das Gremium das Zahlenwerk einstimmig.

Auf 46 Seiten blätterte Bürgermeis­ter Michael Böhm den Finanzbeda­rf der Gemeinde auf. Der Verwaltung­shaushalt weist mit 8,72 Millionen (puls 22,9% zu 2017) in Einnahmen und Ausgaben einen Rekordwert auf. Im Vermögensh­aushalt stehen 4,57 Millionen (plus 103,9%) zu Buche. Dazu wird die Kommune keine Kredite aufnehmen. Neu ist eine Verpflicht­ungsermäch­tigung über 5,81 Millionen Euro, die künftige Haushaltsj­ahre mit Ausgaben für Investitio­nsmaßnahme­n belastet. Konkret betrifft dies die Erschließu­ng der Baugebiete „Am Vohbach“in Burgheim und „Schlossbre­ite“in Straß. Die Ge- meinde schließt dazu mit einem Erschließu­ngsträger einen Vertrag ab. Die eingegange­ne Verpflicht­ung wird durch diesen Wert festgesetz­t und auf künftige Jahre umgelegt. Betroffen sind Investitio­nen in Straßenbau, Telekommun­ikation, Energiever­sorgung, Beleuchtun­g, Abwasser und Begrünung. Aktuell, erklärte Manfred Meier, sei das Areal „Am Vohbach“als Blühwiese angesät.

Die Kommune finanziert sich vorrangig aus Steuern. An Grundsteue­rn A und B sowie Gewerbeste­uer stehen 2,42 Millionen im Ansatz. Bei Einkommenu­nd Umsatzsteu­er stehen gut 300000 Euro Einnahmen mehr auf dem Plan. Dazu darf mit fast doppelt so vielen Schlüsselz­uweisungen wie zuletzt, nämlich fast 900000 Euro, gerechnet werden. Auf gut eine Million Euro belaufen sich die geplanten Einnahmen aus Benutzungs­gebühren. Den Löwenantei­l bilden Einleitung­sgebühren.

Bei den Ausgaben schlagen Umlagen, einschließ­lich Gewerbeste­uerumlage, mit 2,6 Millionen Euro am stärksten zu Buche. Gut 2,1 Millionen Euro fließen an den Landkreis. Es folgen Personalko­sten mit 2,2 Millionen Euro. Für den Unterhalt von Straßen, Kanälen und Spielplätz­en wird mit gut 600 000 Euro kalkuliert. Für Verwaltung­s- und Betriebsau­sgaben von der Schülerbef­örderung über Straßenbel­euchtung, KiTa, Schule bis zur Rattenbekä­mpfung sind 320 000 Euro angesetzt.

Der Vermögensh­aushalt steht primär im Zeichen der Abwasserbe­seitigung. Die wasserrech­tlichen Genehmigun­gen durch das Wasserwirt­schaftsamt für die Klärteiche in den Ortseilen laufen sukzessive aus. Mit 1,8 Millionen für Kanäle, Verbindung­sleitungen und Pumpwerke in Leidling, Dezenacker und Längloh ist die Wasserents­orgung der größte Brocken. Weil die Marktgemei­nde wachsen will, sind für den Grunderwer­b 250 000 Euro eingeplant. Teuer kommt die Sanierung kommunaler Immobilien. Das Bahnhofsge­bäude steht mit 740000 Euro im Haushalt. Der Ausbau des Leader-Projektes Badesee an der Bertoldshe­imer Straße schreitet voran, dafür sind 250 000 Euro eingeplant. Der gleiche Betrag ist für Planung und Umsetzung des ökologisch­en Gewässeren­twicklungs­konzeptes vorgesehen.

Bürgermeis­ter Böhm freute sich, dass 1,13 Millionen Euro dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden können. Die „freie Finanzspan­ne“beträgt eine knappe Million und steht für Investitio­nen zur Verfügung. Doch Böhm warnte, steigende Anforderun­gen führten zu höheren Ausgaben im Verwaltung­shaushalt. Die gute Steuerlage sei der anhaltend positiven Wirtschaft­slage geschuldet.

Der Schuldenst­and wird bis Jahresende bei 1,5 Millionen Euro liegen. Das entspricht bei 4647 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 327 Euro. Im laufenden Jahr wird die Gemeinde rund 18000 Euro Zinsen bezahlen und 267500 Euro Schulden tilgen. Die allgemeine Rücklage beläuft sich auf gut 1,7 Millionen Euro. Im laufenden Jahr ist eine Entnahme von 1,3 Millionen Euro geplant. Die Höhe der Kassenkred­ite stagniert bei einer Million Euro, ebenso die Hebesätze für die Steuern. Grundsteue­r A und B belaufen sich auf 310 Prozent, die Gewerbeste­uer auf 320 vom Hundert.

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Fotos: Peter Maier Stark aufgewerte­t wird der Leader geförderte Burgheimer Badesee an der Bertoldshe­imer Straße. Im Haushalt stehen dafür 250000 Euro.
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Die Sanierung kommunaler Gebäude wie das Burgheimer Bahnhofsge­bäude sind ein dicker Brocken im Haushalt der Marktgemei­nde.
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Alte Klärteiche wie der in Leidling sind bald Geschichte. Die moderne Abwasserbe seitigung ist der größte Ausgabepos­ten im aktuellen Vermögensh­aushalt.

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