Burgheim investiert
Die Marktgemeinde stellt einen 13,3 Millionen-Haushalt auf. Das Geld fließt in Baugebiete, die Kanalsanierung, den Ausbau des Badesees und Gebäudesanierungen
Burgheim Die Marktgemeinde Burgheim investiert heuer viel Geld, 13,29 Millionen Euro beträgt das Budget für 2018 (plus 42,3 Prozent zu 2017). Nur 2016 fiel der Gemeindehaushalt noch um eine knappe halbe Million Euro größer aus. In der jüngsten Gemeinderatssitzung verabschiedete das Gremium das Zahlenwerk einstimmig.
Auf 46 Seiten blätterte Bürgermeister Michael Böhm den Finanzbedarf der Gemeinde auf. Der Verwaltungshaushalt weist mit 8,72 Millionen (puls 22,9% zu 2017) in Einnahmen und Ausgaben einen Rekordwert auf. Im Vermögenshaushalt stehen 4,57 Millionen (plus 103,9%) zu Buche. Dazu wird die Kommune keine Kredite aufnehmen. Neu ist eine Verpflichtungsermächtigung über 5,81 Millionen Euro, die künftige Haushaltsjahre mit Ausgaben für Investitionsmaßnahmen belastet. Konkret betrifft dies die Erschließung der Baugebiete „Am Vohbach“in Burgheim und „Schlossbreite“in Straß. Die Ge- meinde schließt dazu mit einem Erschließungsträger einen Vertrag ab. Die eingegangene Verpflichtung wird durch diesen Wert festgesetzt und auf künftige Jahre umgelegt. Betroffen sind Investitionen in Straßenbau, Telekommunikation, Energieversorgung, Beleuchtung, Abwasser und Begrünung. Aktuell, erklärte Manfred Meier, sei das Areal „Am Vohbach“als Blühwiese angesät.
Die Kommune finanziert sich vorrangig aus Steuern. An Grundsteuern A und B sowie Gewerbesteuer stehen 2,42 Millionen im Ansatz. Bei Einkommenund Umsatzsteuer stehen gut 300000 Euro Einnahmen mehr auf dem Plan. Dazu darf mit fast doppelt so vielen Schlüsselzuweisungen wie zuletzt, nämlich fast 900000 Euro, gerechnet werden. Auf gut eine Million Euro belaufen sich die geplanten Einnahmen aus Benutzungsgebühren. Den Löwenanteil bilden Einleitungsgebühren.
Bei den Ausgaben schlagen Umlagen, einschließlich Gewerbesteuerumlage, mit 2,6 Millionen Euro am stärksten zu Buche. Gut 2,1 Millionen Euro fließen an den Landkreis. Es folgen Personalkosten mit 2,2 Millionen Euro. Für den Unterhalt von Straßen, Kanälen und Spielplätzen wird mit gut 600 000 Euro kalkuliert. Für Verwaltungs- und Betriebsausgaben von der Schülerbeförderung über Straßenbeleuchtung, KiTa, Schule bis zur Rattenbekämpfung sind 320 000 Euro angesetzt.
Der Vermögenshaushalt steht primär im Zeichen der Abwasserbeseitigung. Die wasserrechtlichen Genehmigungen durch das Wasserwirtschaftsamt für die Klärteiche in den Ortseilen laufen sukzessive aus. Mit 1,8 Millionen für Kanäle, Verbindungsleitungen und Pumpwerke in Leidling, Dezenacker und Längloh ist die Wasserentsorgung der größte Brocken. Weil die Marktgemeinde wachsen will, sind für den Grunderwerb 250 000 Euro eingeplant. Teuer kommt die Sanierung kommunaler Immobilien. Das Bahnhofsgebäude steht mit 740000 Euro im Haushalt. Der Ausbau des Leader-Projektes Badesee an der Bertoldsheimer Straße schreitet voran, dafür sind 250 000 Euro eingeplant. Der gleiche Betrag ist für Planung und Umsetzung des ökologischen Gewässerentwicklungskonzeptes vorgesehen.
Bürgermeister Böhm freute sich, dass 1,13 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden können. Die „freie Finanzspanne“beträgt eine knappe Million und steht für Investitionen zur Verfügung. Doch Böhm warnte, steigende Anforderungen führten zu höheren Ausgaben im Verwaltungshaushalt. Die gute Steuerlage sei der anhaltend positiven Wirtschaftslage geschuldet.
Der Schuldenstand wird bis Jahresende bei 1,5 Millionen Euro liegen. Das entspricht bei 4647 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldung von 327 Euro. Im laufenden Jahr wird die Gemeinde rund 18000 Euro Zinsen bezahlen und 267500 Euro Schulden tilgen. Die allgemeine Rücklage beläuft sich auf gut 1,7 Millionen Euro. Im laufenden Jahr ist eine Entnahme von 1,3 Millionen Euro geplant. Die Höhe der Kassenkredite stagniert bei einer Million Euro, ebenso die Hebesätze für die Steuern. Grundsteuer A und B belaufen sich auf 310 Prozent, die Gewerbesteuer auf 320 vom Hundert.