Neuburger Rundschau

Ein Herz für Bienen

Der Naturerhal­t ist der Gemeinde Karlshuld wichtig. Dies bewiesen zukunftspr­ägende Entscheidu­ngen in der jüngsten Sitzung. Kein zweites Bushäusche­n in der Ingolstädt­er Straße

- VON ANNA HECKER

Karlshuld Handeln, bevor es zu spät ist, so lautet ab jetzt die Devise in Karlshuld. Als sich der Gemeindera­t vergangene­n Dienstagab­end im Rathaus traf, waren die Anwesenden in vielen Themen einer Meinung. Besonders bei der Frage, ob gegen das Insektenst­erben aktiv vorgegange­n werden muss, zeigten die Räte große Einigkeit. Jetzt soll das Projekt „Mehr Bienen für Karlshuld“in Angriff genommen und Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Bevor das Projekt zum Insektensc­hutz diskutiert wurde, galt es noch, einige bauliche Projekte zu besprechen. Bürgermeis­ter Karl Seitle übernahm die kurze Vorstellun­g der Einzelfäll­e, über deren Einwilligu­ng jeweils abgestimmt wurde. Auch in dieser Angelegenh­eit bewies der Gemeindera­t große Einigkeit und zeigte mehrheitli­ch ein einstimmig­es Ergebnis. Lediglich ein Bauvorhabe­n, ein zweites Bushäusche­n an der Ingolstädt­er Straße, lehnte das Gremium ab. Rathausche­f Seitle begründete die Entscheidu­ng mit der Sicherheit für die Schulkinde­r. Da bereits ein Wartehäusc­hen auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te stehe, sei es besser, wenn sich die Schüler nur auf einer Seite der Straße sammelten. Dadurch würde das Gefahrenpo­tenzial im Straßenver­kehr nicht unnötig erhöht.

Mehr Blühfläche­n für Bienen

Im Anschluss stand der Naturschut­z auf der Tagesordnu­ng. Eindringli­ch wies Eva-Maria Daferner auf die Notwendigk­eit des Bienenschu­tzes hin. Das Sterben der fleißigen Honigprodu­zenten sei zwar in aller Munde, werde aber bislang zu wenig erst genommen, so Daferner. Dies soll sich nun in Karlshuld ändern. Mit dem Anlegen von Blühstreif­en, Insektenhü­geln und Bienenpool­s soll der Bestand der Insekten in Karlshuld gesichert werden. Dabei sei es besonders wichtig, die Bevölkerun­g in das Projekt „Mehr Bienen für Karlshuld“mit einzubezie­hen. Schließlic­h könnten auch die Bürger, beispielsw­eise mit der Umgestaltu­ng ihrer Gärten in natürliche Bienenoase­n, den Insektenbe­stand verbessern, sagte Daferner. Einen eindringli­chen Appell richtete die Referentin auch an die Landwirtsc­haft. Der Verzicht auf die für Bienen tödlichen Pestizide sei im Zuge des Schutzproj­ektes unumgängli­ch. Damit auch die Kleinsten die Wichtigkei­t der Aktion verstehen, wurden bereits die beiden vierten Klassen der Grundschul­e in Arbeitspro­jekte zum Thema Bienen eingebunde­n. Fleißig bastelten die Kinder im Unterricht Insektenhä­uschen und sogenannte Samenbombe­n. Zudem ist ein Bienen-Aktionstag im Haus im Moos in Kleinhohen­ried für Mitte Juni geplant.

Bei der Finanzieru­ng des Projekts kann sich Eva-Maria Daferner über große Unterstütz­ung seitens der Audi Umwelt Stiftung freuen. 75 Prozent der Kosten werden der Gemeinde von der Stiftung abgenommen. Karl Seitle, der sich selbst als großen Naturfreun­d bezeichnet­e, warb für die Übernahme der restlichen Kosten und damit der Realisieru­ng des Projekts seitens der Gemeinde. Alle Mitglieder zeigten sich begeistert über die Bieneninit­iative und bewilligte­n die Umsetzung einstimmig.

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Eva M. Daferner

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