Ein Herz für Bienen
Der Naturerhalt ist der Gemeinde Karlshuld wichtig. Dies bewiesen zukunftsprägende Entscheidungen in der jüngsten Sitzung. Kein zweites Bushäuschen in der Ingolstädter Straße
Karlshuld Handeln, bevor es zu spät ist, so lautet ab jetzt die Devise in Karlshuld. Als sich der Gemeinderat vergangenen Dienstagabend im Rathaus traf, waren die Anwesenden in vielen Themen einer Meinung. Besonders bei der Frage, ob gegen das Insektensterben aktiv vorgegangen werden muss, zeigten die Räte große Einigkeit. Jetzt soll das Projekt „Mehr Bienen für Karlshuld“in Angriff genommen und Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Bevor das Projekt zum Insektenschutz diskutiert wurde, galt es noch, einige bauliche Projekte zu besprechen. Bürgermeister Karl Seitle übernahm die kurze Vorstellung der Einzelfälle, über deren Einwilligung jeweils abgestimmt wurde. Auch in dieser Angelegenheit bewies der Gemeinderat große Einigkeit und zeigte mehrheitlich ein einstimmiges Ergebnis. Lediglich ein Bauvorhaben, ein zweites Bushäuschen an der Ingolstädter Straße, lehnte das Gremium ab. Rathauschef Seitle begründete die Entscheidung mit der Sicherheit für die Schulkinder. Da bereits ein Wartehäuschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehe, sei es besser, wenn sich die Schüler nur auf einer Seite der Straße sammelten. Dadurch würde das Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr nicht unnötig erhöht.
Mehr Blühflächen für Bienen
Im Anschluss stand der Naturschutz auf der Tagesordnung. Eindringlich wies Eva-Maria Daferner auf die Notwendigkeit des Bienenschutzes hin. Das Sterben der fleißigen Honigproduzenten sei zwar in aller Munde, werde aber bislang zu wenig erst genommen, so Daferner. Dies soll sich nun in Karlshuld ändern. Mit dem Anlegen von Blühstreifen, Insektenhügeln und Bienenpools soll der Bestand der Insekten in Karlshuld gesichert werden. Dabei sei es besonders wichtig, die Bevölkerung in das Projekt „Mehr Bienen für Karlshuld“mit einzubeziehen. Schließlich könnten auch die Bürger, beispielsweise mit der Umgestaltung ihrer Gärten in natürliche Bienenoasen, den Insektenbestand verbessern, sagte Daferner. Einen eindringlichen Appell richtete die Referentin auch an die Landwirtschaft. Der Verzicht auf die für Bienen tödlichen Pestizide sei im Zuge des Schutzprojektes unumgänglich. Damit auch die Kleinsten die Wichtigkeit der Aktion verstehen, wurden bereits die beiden vierten Klassen der Grundschule in Arbeitsprojekte zum Thema Bienen eingebunden. Fleißig bastelten die Kinder im Unterricht Insektenhäuschen und sogenannte Samenbomben. Zudem ist ein Bienen-Aktionstag im Haus im Moos in Kleinhohenried für Mitte Juni geplant.
Bei der Finanzierung des Projekts kann sich Eva-Maria Daferner über große Unterstützung seitens der Audi Umwelt Stiftung freuen. 75 Prozent der Kosten werden der Gemeinde von der Stiftung abgenommen. Karl Seitle, der sich selbst als großen Naturfreund bezeichnete, warb für die Übernahme der restlichen Kosten und damit der Realisierung des Projekts seitens der Gemeinde. Alle Mitglieder zeigten sich begeistert über die Bieneninitiative und bewilligten die Umsetzung einstimmig.