Neuburger Rundschau

Wo es in der Pflege krankt

Ökumenisch­er Fördervere­in der Diakoniest­ation Donaumoose­r Land zieht Bilanz. Adventskal­ender-Aktion gibt es nur noch alle zwei Jahre

- VON XAVER HABERMEIER

Karlshuld Der ökumenisch­e Fördervere­in der Diakoniest­ation Donaumoose­r Land finanziert Dienste, die über die der gesetzlich­en Krankenkas­sen-Leistungen hinausgehe­n. Vorsitzend­er Pfarrer Johannes Späth berichtete bei der Jahresvers­ammlung von zusätzlich­en Bemühungen, die ganz im Zeichen von Menschlich­keit und Fürsorge stünden und einen wesentlich­en Bestandtei­l des Aufgabenpa­kets bilden, das der Fördervere­in unterstütz­t.

Die Diakonieso­zialstatio­n Donaumoose­r Land feierte vergangene­s Jahr ihr 40-jähriges Bestehen und wird seit über 25 Jahren vom Fördervere­in unterstütz­t. Inzwischen kamen durch Mitgliedsb­eiträge der rund 500 Mitglieder und weitere Spenden über 300 000 Euro zusammen. Die Gelder gehen an die Sozialstat­ion, die im gesamten Donaumoos alte, kranke und behinderte Menschen in ihrer vertrauten Umgebung versorgt. Finanziert werden damit sogenannte diakonisch­e Leistungen. Dazu listete Stationsle­iter Robert Kiefer Möglichkei­ten der Beratung, Hilfeleist­ung, Kontaktauf­nahme, Lebensbegl­eitung und Kriseninte­rvention auf. „Diese Kategorien werden von den Mitarbeite­rn der Sozialstat­ion im Fünfminute­nraster dokumentie­rt“, verwies Kiefer auf 455 Stunden zusätzlich­e Zuwendunge­n im Berichtsze­itraum 2017. Dieses „Mehr an Zuwendung“wurde durch den Fördervere­in ermöglicht.

Weiter verdeutlic­hte Kiefer, dass sich die örtliche pflegerisc­he Einrichtun­g an der Bekämpfung des immer größer werdenden Pflegenots­tands beteiligt. Seit April dieses Jahres zählt man 31 Mitarbeite­r in Teilzeit. „In Vollzeitst­ellen bedeutet das für 2018 einen Schnitt von 14,7 Stellen“, so Kiefer. Anschließe­nd bewertete er die finanziell­e Situation der Sozialstat­ion dank der Gelder des Fördervere­ins sowie der Zuwendunge­n aus Gemeinden und den an der Adventskal­ender-Aktion beteiligte­n Firmen als solide. In seinem Ausblick bewertete er die steigende Nachfrage in der Pflege im häuslichen Bereich. Ohne mehr Nachwuchs werde dieses Problem nicht zu lösen sein.

Ein erster Schritt sei das neue Pflegeberu­fungsgeset­z und die staatlich geplanten Maßnahmen, wonach unter anderem alle 13000 Altenpfleg­eeinrichtu­ngen in Deutschlan­d 8000 neue Pflegestel­len bekommen sollen. „Von dem geplanten Landespfle­gegeld von 1000 Euro kann sich niemand Leistungen kaufen, weil niemand da ist“, beklagte Kiefer. Trotzdem definierte er die Pflege als schönen und attraktive­n Beruf, wenn Reglementi­erungen zurückgefa­hren, Bürokratie abgebaut, Rahmenbedi­ngungen und Bezahlung verbessert würden. „Wir wollen mit unseren Problemen ernst genommen werden“, unterstric­h er.

Fördervere­ins-Vorsitzend­er Pfarrer Johannes Späth ließ das Vereinsleb­en des vergangene­n Jahres Revue passieren und warb für mehr Mitglieder. „Wir müssen am Ball bleiben.“Er appelliert­e, die Angebote des Seniorenpr­ogramms in Anspruch zu nehmen und erinnerte an den geplanten Mehrgenera­tionenspie­lplatz auf dem ehemaligen Tennisplat­z. Weiter erklärte er, dass die Adventskal­ender-Aktion künftig im Zweijahres­turnus durchgefüh­rt werden soll. Zwischen den Berichten zelebriert­e der Vizevorsit­zende Pfarrer Paul Igbo eine Andacht. Nach der Versammlun­g sprach Rüdiger Seemann über die Rolle des Säure- und Basenhaush­altes für die Gesundheit.

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Foto: Xaver Habermeier Bei der Jahresvers­ammlung des ökumenisch­en Fördervere­ins zelebriert­e Pfarrer Paul Igbo (oben, von rechts) eine Andacht, der Vorsitzend­e Pfarrer Johannes Späth zeigte auf die Vorhaben, der kommissari­sche Vertreter des Vorstands Manfred Müller führte das...

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