Neuburger Rundschau

Abschied von der Königsklas­se

Nach dem heutigen Finale wandert die Champions League komplett ins Bezahlfern­sehen. Was das für die Fans bedeutet

- VON FLORIAN EISELE Sky ZDF-Intendant ZDF. ZDF ZDF-Ära Sky) DAZN Sky DAZN DAZN Sky DAZN Sky DAZN DAZN Sky-Abonnement Eurosport Player, DAZN

Augsburg Etwas Wehmut dürfte schon dabei sein, wenn Jochen Breyer heute Abend mit Oliver Kahn aus Kiew vom Finale der Champions League berichten wird. Denn das Endspiel zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (20.45 Uhr, und – es wird die Abschiedsv­orstellung der Königsklas­se im öffentlich-rechtliche­n Fernsehen sein. Ab der neuen Saison werden sich der Pay-TV-Sender

und das ebenfalls kostenpfli­chtige Streaming-Portal die Übertragun­gsrechte aufteilen. Wer künftig in der Lage sein will, alle Spiele live zu sehen, benötigt zwei Abonnement­s.

Thomas Bellut bezeichnet­e das vor einem knappen Jahr unterzeich­nete Vertragswe­rk mit der Uefa als „schlechte Nachricht“für die Fußballanh­änger. Es ist aber auch eine schlechte Nachricht für den Sender, der künftig auf den Quotenbrin­ger Champions League verzichten muss. Rund 7,8 Millionen Zuschauer verfolgten seit 2012/2013 durchschni­ttlich die Live-Übertragun­gen der Spiele im

Den höchsten Wert erreichte die Premieren-Saison mit 8,99 Millionen TV-Zuschauern im Schnitt. Die aktuelle Saison (ohne Finale) steht bei 7,90 Millionen. Die erfolgreic­hste Übertragun­g der nun endenden war das deutsche Finale im Mai 2013. Beim Endspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München saßen 21,61 Millionen Deutsche vor dem TVSchirm und sorgten nach SenderAnga­ben für einen Marktantei­l von 61,7 Prozent.

Für den Fan brechen nun ab dem Sommer neue Zeiten an. Vor allem die Gruppenpha­se wartet mit einem komplizier­ten Vertragswe­rk auf:

zeigt zwar deutlich mehr Spiele mit deutscher Beteiligun­g, insgesamt aber nur 34 Begegnunge­n live. Bei Konkurrent sind die anderen 104 Spiele in der Gruppenpha­se zu sehen. An den zwölf Spieltagen der Gruppenpha­se darf sich neunmal eine Begegnung aussuchen und exklusiv zeigen. Dreimal besitzt dieses Vorrecht. Klar ist damit aber auch: Einige Partien der vier deutschen Starter (Bayern, Schalke, Hoffenheim, Dortmund) werden live nur bei übertragen. betont, dass man mit dem Sender kein Tor verpasst: Zu beiden Anstoßzeit­en (18.55 Uhr und 21 Uhr) wird es eine Konferenz geben. Die Hin- und Rückspiele im K.-o.-Modus teilen sich beide Sender auf. Die vier Halbfinals­piele und das Finale sind schließlic­h bei beiden Anbietern live zu sehen. Ein Champions-League-Spiel im FreeTV gibt übrigens es nur unter einer Bedingung: dann, wenn ein deutscher Verein im Endspiel steht. Das geht auf eine Regelung im Rundfunk-Staatsvert­rag zurück.

Für die Fußball-Fans bedeutet das nicht nur, dass sie die Übersicht behalten müssen, um ihren Klub zu sehen. Wer die Möglichkei­t haben möchte, alle Spiele sehen zu können, muss auch tiefer in den Geldbeutel greifen als bisher. Zu den bestehende­n Kosten für ein

kommen pro Monat noch 9,99 Euro für dazu. Die Mitgliedsc­haft ist allerdings monatlich kündbar. Ähnlich wie der

in dem seit der vergangene­n Bundesliga-Saison die Freitags- und Montagspar­tien der Bundesliga übertragen werden, ist der neue Anbieter ein reines Online-Produkt.

Das bedeutet: Um auf dem heimischen Fernseher sehen zu können, wird entweder ein internetfä­higes Gerät benötigt oder das Signal wird per Streamings­tick an den TV gesendet. Alternativ läuft

auch auf dem Laptop, Tablet oder dem Smartphone.

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Foto: dpa Ab der neuen Saison werden die Spiele der Champions League nur noch im Pay TV zu sehen sein.

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