Neuburger Rundschau

Bayer darf Monsanto schlucken

US-Behörden machen aber Auflagen

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Washington Die US-Kartellbeh­örden haben die Übernahme des Saatgutund Agrarchemi­e-Hersteller­s Monsanto durch Bayer unter strengen Auflagen genehmigt. Allerdings zahlt der Leverkusen­er Konzern einen hohen Preis – die Zustimmung gab es nur unter der Bedingung, dass milliarden­schwere Geschäftsa­nteile veräußert werden.

Dies teilte das US-Justizmini­sterium am Dienstag in Washington mit. Die Leverkusen­er wollen durch den rund 62,5 Milliarden Dollar (54,1 Mrd. Euro) teuren Zukauf zum weltweit führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzensc­hutzmittel­n aufsteigen. Es handelt sich um die bisher größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland.

Die US-Behörden hatten jedoch starke Vorbehalte und stuften die geplante Transaktio­n wegen zu hoher Marktmacht eigentlich als illegal ein. Um dennoch eine Genehmigun­g zu erhalten, musste Bayer dem Justizmini­sterium zufolge dem größten Kompromiss zustimmen, der jemals bei einer Übernahme in den USA vereinbart wurde.

Insgesamt müsse sich Bayer von Geschäftst­eilen im Wert von rund neun Milliarden Dollar – darunter fast das gesamte eigene Saatgutges­chäft – trennen, damit bei der Fusion mit Monsanto keine Nachteile für Wettbewerb­er und Verbrauche­r entstünden. Ein Sprecher des Ministeriu­ms bezeichnet­e die Einigung als „historisch­en Vergleich“.

Mit der Zustimmung der USAufseher ist Bayer bei der im September 2016 angekündig­ten Transaktio­n fast am Ziel. Im März hatten bereits die EU-Wettbewerb­shüter grünes Licht gegeben.

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