Warum es für den TSV Rain nicht gereicht hat
Die Tillystädter scheitern in der Relegation am FC Memmingen. Trainer Karl Schreitmüller nennt die Gründe
Rain Das zweite Gegentor in der dritten Minute der Nachspielzeit war dann auch nicht mehr entscheidend. Der Treffer von Burak Coban zum 2:0-Sieg des FC Memmingen im Relegationsrückspiel am Montagabend gegen den TSV Rain beendete die Hoffnungen der Tillystädter auf den Aufstieg in die Regionalliga Bayern. Die Rainer Kicker hatten in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne geworfen und durchaus noch gute Chancen. Mit einem Unentschieden hätte der TSV Rain, der das Hinspiel vergangenen Freitag zuhause mit 3:2 gewonnen hatte, den Aufstieg in die vierte Liga in der Tasche gehabt.
Fünf Minuten vor dem Ende parierte Memmingens Torwart Gruber allerdings einen Schuss von Johannes Müller sensationell. „Den hat das ganze Stadion eigentlich schon drin gesehen“, sagt Rains Trainer Karl Schreitmüller. Zuvor hatte auch Michael Krabler eine große Gelegenheit. Nachdem er den Schlussmann überlupft hatte, trudelte der Ball nur gegen den Pfosten. „Wir hatten nicht das nötige Glück“, meint der Trainer. Das wiederum hatten die Gastgeber. Vor der „großartigen Kulisse“von knapp 2700 Zuschauern waren die Memminger bereits nach fünf Mi- nuten in Führung gegangen. Jannik Rochelt zog aus knapp 20 Metern ab, ein Verteidiger der Rainer wollte den Schuss abblocken, lenkte die Kugel aber so unglücklich ab, dass auch Torwart Christoph Hartmann machtlos war. „Memmingen hat gut angefangen, dann war es aber ein offener Schlagabtausch“, sagt Schreitmüller. Seine Spieler hätten gut mitgehalten, es war ein hochklassiges Spiel. „Das haben mir auch einige Zuschauer gesagt, die meinten, sie hätten keinen Klassenunterschied erkennen können“, so der Trainer. „Meine Spieler haben gekämpft wie die Löwen“, lobt Schreitmüller die Mentalität seiner Truppe.
Als größten Knackpunkt, dass es nicht zum Aufstieg gereicht hat, nennt Schreitmüller die Rote Karte gegen Innenverteidiger David Bauer aus dem Hinspiel. Bis dahin hatten die Rainer den Gegner total im Griff und nach einer furiosen halben Stunde bereits mit 3:0 geführt. In Unterzahl kamen die Memminger noch auf 3:2 heran. „Wenn wir da nur ein Gegentor kassieren, haben wir eine bessere Ausgangslage“, meint der Übungsleiter. Und auch das Rückspiel beendeten die Rainer nicht vollzählig, Marcel Posselt sah eine Viertelstunde vor Schluss die Gelb-Rote Karte. „Auf der anderen wird unser Michael Knötzinger brutal gefoult, da zeigt der Schiedsrichter nur Gelb. Und der Spieler leistet sich danach noch zwei weitere Fouls“, moniert Schreitmüller, dass die Entscheidungen der Unparteiischen einen „faden Beigeschmack“hinterlassen. Knötzinger musste sogar noch in der ersten Halbzeit durch Marko Cosic ersetzt werden.
Die Stimmung nach Schlusspfiff und auf der Heimfahrt war laut Schreitmüller gar nicht mal so schlecht, „eine gewisse Enttäuschung war natürlich schon dabei“, gesteht er. Für ihn gilt es jetzt erst einmal, abzuschalten. „Es ist schade, dass es nicht gereicht hat“, sagt er. Doch trotzdem ist er mit der Saison zufrieden, die der TSV Rain auf dem dritten Platz beendet hat. Nach einem „überragenden Beginn“habe man zwischendrin zwar mal eine kleine Schwächephase gehabt, wo auch interne Sachen eine Rolle gespielt haben. „Aber wir haben eine gute Saison gespielt. In der vergangenen Runde haben wir mit nahezu dem gleichen Kader den zehnten Platz erreicht gehabt, jetzt den dritten“, sagt Schreitmüller. Und die Truppe, so sieht es zumindest aktuell aus, bleibt im Großen und GanSeite zen auch in der kommenden Saison zusammen. Viel Zeit, um die abgelaufene Spielzeit aufzuarbeiten, bleibt Schreitmüller und dem TSV nun nicht. „Wir fangen bereits am 9. Juni mit der Vorbereitung an“, erklärt der Trainer, „einige Spieler werden aber eine längere Pause bekommen.“Ziele für die kommende Runde hat sich Karl Schreitmüller indes noch nicht gesteckt. Eine Verbesserung zur Vorsaison wäre gut, meint er. Und da bleibt dann nicht mehr viel übrig – nach dem dritten Platz heuer. „Dann würden wir den Aufstieg packen, ohne in die Relegation zu müssen“, sagt er lachend.