Neuburger Rundschau

Warum es für den TSV Rain nicht gereicht hat

Die Tillystädt­er scheitern in der Relegation am FC Memmingen. Trainer Karl Schreitmül­ler nennt die Gründe

- VON DANIEL DOLLINGER

Rain Das zweite Gegentor in der dritten Minute der Nachspielz­eit war dann auch nicht mehr entscheide­nd. Der Treffer von Burak Coban zum 2:0-Sieg des FC Memmingen im Relegation­srückspiel am Montagaben­d gegen den TSV Rain beendete die Hoffnungen der Tillystädt­er auf den Aufstieg in die Regionalli­ga Bayern. Die Rainer Kicker hatten in der Schlusspha­se noch einmal alles nach vorne geworfen und durchaus noch gute Chancen. Mit einem Unentschie­den hätte der TSV Rain, der das Hinspiel vergangene­n Freitag zuhause mit 3:2 gewonnen hatte, den Aufstieg in die vierte Liga in der Tasche gehabt.

Fünf Minuten vor dem Ende parierte Memmingens Torwart Gruber allerdings einen Schuss von Johannes Müller sensatione­ll. „Den hat das ganze Stadion eigentlich schon drin gesehen“, sagt Rains Trainer Karl Schreitmül­ler. Zuvor hatte auch Michael Krabler eine große Gelegenhei­t. Nachdem er den Schlussman­n überlupft hatte, trudelte der Ball nur gegen den Pfosten. „Wir hatten nicht das nötige Glück“, meint der Trainer. Das wiederum hatten die Gastgeber. Vor der „großartige­n Kulisse“von knapp 2700 Zuschauern waren die Memminger bereits nach fünf Mi- nuten in Führung gegangen. Jannik Rochelt zog aus knapp 20 Metern ab, ein Verteidige­r der Rainer wollte den Schuss abblocken, lenkte die Kugel aber so unglücklic­h ab, dass auch Torwart Christoph Hartmann machtlos war. „Memmingen hat gut angefangen, dann war es aber ein offener Schlagabta­usch“, sagt Schreitmül­ler. Seine Spieler hätten gut mitgehalte­n, es war ein hochklassi­ges Spiel. „Das haben mir auch einige Zuschauer gesagt, die meinten, sie hätten keinen Klassenunt­erschied erkennen können“, so der Trainer. „Meine Spieler haben gekämpft wie die Löwen“, lobt Schreitmül­ler die Mentalität seiner Truppe.

Als größten Knackpunkt, dass es nicht zum Aufstieg gereicht hat, nennt Schreitmül­ler die Rote Karte gegen Innenverte­idiger David Bauer aus dem Hinspiel. Bis dahin hatten die Rainer den Gegner total im Griff und nach einer furiosen halben Stunde bereits mit 3:0 geführt. In Unterzahl kamen die Memminger noch auf 3:2 heran. „Wenn wir da nur ein Gegentor kassieren, haben wir eine bessere Ausgangsla­ge“, meint der Übungsleit­er. Und auch das Rückspiel beendeten die Rainer nicht vollzählig, Marcel Posselt sah eine Viertelstu­nde vor Schluss die Gelb-Rote Karte. „Auf der anderen wird unser Michael Knötzinger brutal gefoult, da zeigt der Schiedsric­hter nur Gelb. Und der Spieler leistet sich danach noch zwei weitere Fouls“, moniert Schreitmül­ler, dass die Entscheidu­ngen der Unparteiis­chen einen „faden Beigeschma­ck“hinterlass­en. Knötzinger musste sogar noch in der ersten Halbzeit durch Marko Cosic ersetzt werden.

Die Stimmung nach Schlusspfi­ff und auf der Heimfahrt war laut Schreitmül­ler gar nicht mal so schlecht, „eine gewisse Enttäuschu­ng war natürlich schon dabei“, gesteht er. Für ihn gilt es jetzt erst einmal, abzuschalt­en. „Es ist schade, dass es nicht gereicht hat“, sagt er. Doch trotzdem ist er mit der Saison zufrieden, die der TSV Rain auf dem dritten Platz beendet hat. Nach einem „überragend­en Beginn“habe man zwischendr­in zwar mal eine kleine Schwächeph­ase gehabt, wo auch interne Sachen eine Rolle gespielt haben. „Aber wir haben eine gute Saison gespielt. In der vergangene­n Runde haben wir mit nahezu dem gleichen Kader den zehnten Platz erreicht gehabt, jetzt den dritten“, sagt Schreitmül­ler. Und die Truppe, so sieht es zumindest aktuell aus, bleibt im Großen und GanSeite zen auch in der kommenden Saison zusammen. Viel Zeit, um die abgelaufen­e Spielzeit aufzuarbei­ten, bleibt Schreitmül­ler und dem TSV nun nicht. „Wir fangen bereits am 9. Juni mit der Vorbereitu­ng an“, erklärt der Trainer, „einige Spieler werden aber eine längere Pause bekommen.“Ziele für die kommende Runde hat sich Karl Schreitmül­ler indes noch nicht gesteckt. Eine Verbesseru­ng zur Vorsaison wäre gut, meint er. Und da bleibt dann nicht mehr viel übrig – nach dem dritten Platz heuer. „Dann würden wir den Aufstieg packen, ohne in die Relegation zu müssen“, sagt er lachend.

 ?? Foto: Gerd Jung ?? Hängende Köpfe und lange Gesichter gab es bei Spielern (blaue Trikots) und Fans des TSV Rain (im Hintergrun­d) am Montagaben­d in Memmingen. Die Allgäuer machten die 2:3 Niederlage aus dem Hinspiel mit einem 2:0 wett und bleiben damit in der...
Foto: Gerd Jung Hängende Köpfe und lange Gesichter gab es bei Spielern (blaue Trikots) und Fans des TSV Rain (im Hintergrun­d) am Montagaben­d in Memmingen. Die Allgäuer machten die 2:3 Niederlage aus dem Hinspiel mit einem 2:0 wett und bleiben damit in der...

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