Neuburger Rundschau

Bei Audi in Neuburg brummen nicht nur Motoren

Der Automobilh­ersteller setzt auf biologisch­e Vielfalt durch gezielte Maßnahmen, zum Beispiel ein Insektenho­tel

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Neuburg Heinrichsh­eim Es brummt und summt bei Audi in Neuburg. Auf dem 47 Hektar großen Hightech-Areal sind das aber nicht nur die Motoren des Automobilh­erstellers aus Ingolstadt. Durch gezielte Maßnahmen – wie die Bepflanzun­g mit 380 Bäumen, 500 Sträuchern sowie der Schaffung von Biotopen, Steinschüt­tungen, Totholzanl­agen und Blühfläche­n auf artenreich­en Wild- und Magerwiese­n – sind unzählig viele neue Mitarbeite­r eingezogen. Gemeint sind Wildbienen, Libellen, Lurche oder verschiede­ne Vogelarten. Gleichzeit­ig fördern die Maßnahmen der Umweltabte­ilung und anderen Mitarbeite­rn die Biodiversi­tät.

„Bei einem ersten Screening im vergangene­n Jahr wurden auf unserem Gelände bereits elf Arten von Wildbienen identifizi­ert“, freut sich Hubert Seiler. Der Streckenle­iter hebt bei all den Arbeiten in Sachen Umwelt und der Pflege der Anlage ein ganzes Team an Mitarbeite­rn heraus. „All die Arbeiten werden nebenbei, wenn die Zeit es erlaubt, erledigt.“In der Gruppe mit dabei ist Adolf Schlosser, der ein ganz besonderes Insektenho­tel formte. „Die gekauften Modelle, die man so kennt, waren mir zu einheitlic­h“, betonte er und zeigt auf sein Insektenho­tel. Das ist ein meterlange­r Holzhaufen mit angebohrte­n Kieferstäm­men, gemischt mit Naturmater­ialien aus Schilf und Gräsern. Frisch angepflanz­t wurden in unmittelba­rer Nähe heimische Obstbäume, inmitten des Offroad-Geländes ist das Biotop voller Leben. Im Wasser tummeln sich Lurche und auf den Seerosen landen Libellen. Gleich daneben, an der südöstlich­en Abgrenzung, wurden auf einem Teilstück des sechs Meter hohen Walls mehr als 500 zusätzlich­e Sträucher und Feldhecken gepflanzt, darunter Kornelkirs­che, Haselnuss, Weiß- und Sanddorn. „Ziel dieser Aktion sind neben den Umweltaspe­kten ein besserer Sichtund Lärmschutz“, erklärt Seiler. Diese Maßnahmen zählt er als ergänzende Schritte zum Schutz der Anrainer. Dazu zeigt er auf die bereits durchgefüh­rten Schritte, wie den geräuschmi­ndernden Asphalt oder die Bewässerun­g der Dynamikflä­che zur Reduzierun­g von Reifengerä­uschen. Beides, Technik und Natur, haben bei Audi driving experience Vorfahrt. So mäht das Team von Audi Neuburg die Blühfläche­n der Wild- und Magerwiese­n nur einmal im Jahr selektiv ab, um Lebensraum für Bodenbrüte­r und Nahrung für Insekten und am Boden lebende Tiere zu schaffen. Darüber herrscht Flugbetrie­b von Insekten und Vögeln. Auch Greifvögel nutzen außerdem die 37 selbstgeba­uten Brutkästen und Hochsitze auf dem weitläufig­en Areal.

Der stetig grüner und bunter werdende Standort vor den östlichen Stadttoren ist ein Besucherma­gnet. Allein in diesem Jahr waren bisher mehr als 16000 Personen aus 40 Ländern zu Gast.

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Foto: Xaver Habermeier Mitten im Offroad Gelände bei Audi Neuburg wurde der südöstlich­e Wall bepflanzt und ein Biotop geschaffen.

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