Neuburger Rundschau

Die Echsen sind zurück

Heute läuft der fünfte Teil der „Jurassic“-Saga im Kino an. Mit dabei ist wieder der furchterre­gende Tyrannosau­rus. Mit dem wir vieles gemein haben

- Markus Bär

Auf den ersten Blick haben wir nicht viel gemeinsam. Wir, damit sind an dieser Stelle der Tyrannosau­rus Rex und der Mensch gemeint. Der biologisch gesehen auch ein Tier ist. Und von der wissenscha­ftlichen Systematik her zur Unterordnu­ng der Trockennas­enprimaten gehört (Hand aufs Herz: Sie wussten bestimmt schon lange, dass Sie ein Trockennas­enprimat sind. Oder?). Ab heute jedenfalls werden sich T. Rex und der Mensch im neu angelaufen­en Film „Jurassic World: Das gefallene Königreich“(der nunmehr fünfte Teil der Jurassic-Saga) wieder gegenseiti­g die Hölle heiß machen. Warum eigentlich?

Denn die Superechse und Homo sapiens sapiens sind sich auf den zweiten Blick durchaus ähnlich. Klar, T. Rex war mit über zwölf Metern Länge und vier Metern Hüfthöhe etwas größer dimensioni­ert und brachte bis zu 6800 Kilo auf die Waage. Aber er war wie wir ein Zweibeiner. Er war auch ein Jäger, was viele von uns auf versteckte Art bis heute ebenfalls sind.

Die nächste Analogie: Er hatte einen relativ kurzen Hals. Eng stehende Augen, die ihm wahrschein­lich ein ungewöhnli­ch gutes räumliches Sehen ermöglicht­en. Er war ein Fleischfre­sser, sogenannte­r Karnivore. Diese Neigung ist auch bei uns immer wieder zu finden. enverbände­n, was der Fossilienf­und von „Sue“belegt. Bei Sue, das größte bisher entdeckte Exemplar eines T. Rex, wurden 1990 in South Dakota die Skelette eines Jungtieres und eines Halbwüchsi­gen gefunden. Vor allem aber war T. Rex seinerzeit einfach der Chef! Er befand sich an der Spitze der Nahrungske­tte. Auch das haben wir gemeinsam. Homo sapiens sapiens ist ja sogar in der Bibel als Chef vorgesehen. Vielleicht so, wie kleinere Hunde meist älter werden als größere, leben wir allerdings deutlich länger als T. Rex. Das älteste gefundene Exemplar soll beim Dahinschei­den 28 Jahre alt gewesen sein. Manche Forscher glauben übrigens, dass T. Rex gar kein sondern nur ein Aasfresser gewesen ist, der tote Tiere über stolze 40 Kilometer weit wittern konnte. Als Jäger sei er ungeeignet gewesen. Warum? Zu schwer zum Sprinten. Dazu kommen die kleinen Ärmchen. Wenn T. Rex ein Killer gewesen wäre, hätte er größer sein müssen. Denn einen Jäger haut es öfters mal hin. Da hätte er große Arme zum Abstützen gebraucht. Unpraktisc­h, wenn man mit den kleinen Ärmchen hinfällt. Sieht auch blöd aus.

Eines hat uns T. Rex aber um Längen voraus. Seine Regentscha­ft währte fast 60 Millionen Jahre. Wir Trockennas­enprimaten sind je nach Lesart maximal seit 300 000 Jahren am Ruder. Schaffen wir noch die restlichen 59,7 Millionen Jahre zum Aufschließ­en? Fraglich. Das hält unsere Erde vermutlich nicht aus.

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 ??  ?? T. Rex wurde mit 16 geschlecht­sreif – gut, das schaffen wir heute ein kleines bisschen früher. Er lebte in FamiliKill­er,
T. Rex wurde mit 16 geschlecht­sreif – gut, das schaffen wir heute ein kleines bisschen früher. Er lebte in FamiliKill­er,

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