Im Kampf gegen giftige Raupen
Zur Sicherheit der Bürger werden im gesamten Stadtgebiet Eichenprozessionsspinner und deren Nester eingesaugt
Neuburg Er ist ein winziger unscheinbarer Plagegeist, der für großen Ärger sorgen kann. Denn der Eichenprozessionsspinner ist mit giftigen Härchen überzogen, die bei Hautkontakt für schmerzhafte Infektionen sorgen. So viel ist bekannt. Jedoch die Häufigkeit, in der die Raupen des Schmetterlings auftauchen, ist erschreckend und verlangt vor allem in öffentlichen Anlagen Maßnahmen. Dazu wurden vor drei Wochen in Neuburg Bäume chemisch behandelt. Am gestrigen Mittwoch beseitigten Fachleute im Brandlbad, auf dem Volksfestplatz und auf den Sportanlagen des FC Zell-Bruck und der SpVgg Joshofen-Bergheim mit großen Saugern die restlichen Gespinstnester.
„Die aufgesaugten Viecher werden anschließend verbrannt“, berichtet Manfred Maurer von der beauftragten Donauwörther Spezialfirma. Aber davor müssen die Nester der Prozessionsspinner auf dem „Baum der Deutschen“, der Eiche, erst mal entdeckt werden. „Dazu braucht man ein geschultes Auge und Wissen zu den kleinen Tieren“, berichtet Maurer. Er erklärt, dass die Nester vorwiegend auf Eichenbäumen, dort nahe dem Stamm, an geschützten Stellen und am Astunteren zu finden sind. In Neuburg sind dazu Baumkontrolleure mit Ferngläsern unterwegs.
„Als ich hier vor zwei Jahren angefangen habe, waren rund 250 Bäume mit dem Prozessionsspinner befallen, heuer schätzen wir das Dreifache“, berichtet der Leiter des städtischen Gartenbauamts Uwe Johannsen. Er erinnert sich, dass bereits vor zwei Jahren versucht wurde, dem Befall mit Absaugungen Herr zu werden. „Wir sind nur für die befallenen Bäume auf städtischen Grund zuständig. Aber ringsherum, beispielsweise im Englischen Garten, gibt es Eichenprozessionsspinner“, warnt der Grünexperte. Besonders Spaziergänger, die sich abseits der Wege aufhielten, seien zur Vorsicht aufgerufen. Dazu käme, dass besonders heiße Sommer wie heuer, die Vermehrung der wärmeliebenden Insekten begünstigt. Befallene Bäume auf öffentlichem Grund, wie Schul- und Sportanlagen, Friedhöfe oder das Brandlbad werden vorwiegend untersucht. Um jegliche Beeinträchtigung für Personen auszuschließen, wurden Bereiche mit betroffenen Bäumen im kleinen Umkreis gesperrt. Etwa im Brandlbad, wo der Bademeister Maik Müller mit einem wachsamen Auge für die Einhaltung der Sperrzone sorgt. Seit gestern sind dort die Eichenbäume von den Gespinstnestern befreit. Und auch an den Bäumen vom FC Zell-Bruck, der SpVgg Joshofen-Bergheim und am Volksfestplatz wurden die betroffenen Bäume behandelt. Ganz auszuschließen ist eine Gefahr nicht.