Heimatliebe mit Brief und Siegel
13 neue Stadtführerinnen und Stadtführer prägen ab sofort das „Gesicht der Ottheinrichstadt“im Umgang mit Gästen und Freunden aus aller Welt
Neuburg Eine Stadt der Renaissance, eine Stadt der Kultur, eine Stadt, die damals wie heute „mit der Zeit“geht: In Neuburg schreibt ein weltoffenes Bürgertum selbstbewusst Stadtgeschichte, das dankbar und auch ein bisschen stolz auf seine Vergangenheit blickt. Auf Schritt und Tritt begegnen dem Einheimischen und den vielen Besuchern und Zugezogenen, für die der erste Aufenthalt in der ehemaligen Residenzstadt oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist, Zeugen der Historie. „Erste Botschafter“von Neuburg sind dabei die Stadtführerinnen und Stadtführer, die den Touristen und Gästen bei einer Führung begegnen.
Die Institution der Stadtführer existiert bereits seit 1977. Damals gründete sich auf Initiative von Fritz Seebauer aus der Mitte des traditionsreichen Verkehrsvereins „Freunde der Stadt Neuburg“eine erste Gruppe. Herzlich willkommen hieß Friedhelm Lahn, der Vorsitzende des Neuburger Verkehrsvereins, in diesem Monat die „Neuen“, die in einer Feierstunde in der Neuburger „Rennbahn“in den Kreis der Stadtführer aufgenommen wurden. Friedhelm Lahn hatte die begehrte „Stadtführernadel“selbst im Jahre 2004 erworben.
An seiner Seite zollten auch die beiden Leiter der Stadtführer, Margit Vonhof-Habermayr und Otto Heinrich, sowie Oberbürgermeister Bernhard Gmehling den frisch gebackenen Stadtführerinnen und Stadtführern Respekt. Schließlich ist die sechsmonatige Ausbildung, die alle Bewerber durchlaufen, anspruchsvoll. Wer sie anstrebt, hat sich während der Stunden mit den Referenten über die Geschichte der Stadt Neuburg einen Grundstock an fundiertem Wissen anzueignen, das zur Vorbereitung auf die theoretische schriftliche Prüfung und den praktischen Teil, eine erste eigene Stadtführung, gründlich vertieft werden muss.
Als ausgewiesene Spezialisten, die die Betreuung der Bewerber übernommen haben, waren an diesem Abend unter anderem Michael Teichmann (Direktor des Stadtmuseums), Roland Thiele und Markus Nadler (Vorstandsmitglieder des Historischen Vereins) zugegen. Zu diesem Kreis der „Wissensvermittler“gehören auch die Unterstützer und Helfer, wie Marieluise Kühnl und Christiane Dusse von der Tourist-Info sowie Birgitt Reitberger von der Schlösserverwaltung, die im Kontakt mit den Gästen über viel Fachwissen verfügen und deshalb wertvolle Gesprächspartner sind.
„Der Ort unseres Treffens ist ganz bewusst gewählt“, begann Friedhelm Lahn seine herzliche Begrüßung. „Hier, in diesem Hause ’Zur Rennbahn’ wurde am 27. März 1913 der Verkehrsverein Neuburg gegründet, welcher sich heutzutage Verkehrsverein „Freunde der Stadt Neuburg“e.V. nennt.“Der Vorsitzende beglückwünschte jeden der 13 Auszubildenden persönlich und übergab die Urkunde und die Anstecknadel. An den bei der Gründung der Stadtführer beschlossenen Grundsätzen hat sich bis heute nichts geändert: „Das erworbene Wissen soll stetig erweitert werden sowie ’Liebe und Hingabe’ bei der Stadtführertätigkeit spürbar und das Eingehen auf die speziellen Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe ein ’Muss’ sein. Und einen Grundstock an Wissen haben Sie, liebe frisch gebackenen Stadtführerinnen und Stadtführer, bereits erworben“, lobte Friedhelm Lahn die „Neuen“. „Die Liebe und Hingabe für die Stadtführertätigkeit hat man bei Ihnen bereits in der Ausbildung spüren können. Mit viel Freude und Fleiß haben Sie es bis zu den Prüfungen geschafft und diese allesamt mit Bravour bestanden. Die hervorragenden Ergebnisse spiegeln Ihre Begeisterung für das neue Hobby wider.“
Auch Bernhard Gmehling schloss sich als Stadtoberhaupt den Glückwünschen an: „Dass Sie von nun an zu den Ersten gehören, die unseren Gästen das Bild unserer Heimat vermitteln, verbindet uns miteinander. Ich habe großen Respekt vor dem Wissen, das Sie sich angeeignet haben, und bewundere Ihre Ausdauer.“Um die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und sich weiter im Kreis der „Freunde der Stadt Neuburg“auszutauschen, bieten die Stadtführer monatliche Treffen und Weiterbildungen an, zu der auch die neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich eingeladen sind.