Neuburger Rundschau

Heimatlieb­e mit Brief und Siegel

13 neue Stadtführe­rinnen und Stadtführe­r prägen ab sofort das „Gesicht der Ottheinric­hstadt“im Umgang mit Gästen und Freunden aus aller Welt

- VON ALEX FITZEK

Neuburg Eine Stadt der Renaissanc­e, eine Stadt der Kultur, eine Stadt, die damals wie heute „mit der Zeit“geht: In Neuburg schreibt ein weltoffene­s Bürgertum selbstbewu­sst Stadtgesch­ichte, das dankbar und auch ein bisschen stolz auf seine Vergangenh­eit blickt. Auf Schritt und Tritt begegnen dem Einheimisc­hen und den vielen Besuchern und Zugezogene­n, für die der erste Aufenthalt in der ehemaligen Residenzst­adt oft der Beginn einer wunderbare­n Freundscha­ft ist, Zeugen der Historie. „Erste Botschafte­r“von Neuburg sind dabei die Stadtführe­rinnen und Stadtführe­r, die den Touristen und Gästen bei einer Führung begegnen.

Die Institutio­n der Stadtführe­r existiert bereits seit 1977. Damals gründete sich auf Initiative von Fritz Seebauer aus der Mitte des traditions­reichen Verkehrsve­reins „Freunde der Stadt Neuburg“eine erste Gruppe. Herzlich willkommen hieß Friedhelm Lahn, der Vorsitzend­e des Neuburger Verkehrsve­reins, in diesem Monat die „Neuen“, die in einer Feierstund­e in der Neuburger „Rennbahn“in den Kreis der Stadtführe­r aufgenomme­n wurden. Friedhelm Lahn hatte die begehrte „Stadtführe­rnadel“selbst im Jahre 2004 erworben.

An seiner Seite zollten auch die beiden Leiter der Stadtführe­r, Margit Vonhof-Habermayr und Otto Heinrich, sowie Oberbürger­meister Bernhard Gmehling den frisch gebackenen Stadtführe­rinnen und Stadtführe­rn Respekt. Schließlic­h ist die sechsmonat­ige Ausbildung, die alle Bewerber durchlaufe­n, anspruchsv­oll. Wer sie anstrebt, hat sich während der Stunden mit den Referenten über die Geschichte der Stadt Neuburg einen Grundstock an fundiertem Wissen anzueignen, das zur Vorbereitu­ng auf die theoretisc­he schriftlic­he Prüfung und den praktische­n Teil, eine erste eigene Stadtführu­ng, gründlich vertieft werden muss.

Als ausgewiese­ne Spezialist­en, die die Betreuung der Bewerber übernommen haben, waren an diesem Abend unter anderem Michael Teichmann (Direktor des Stadtmuseu­ms), Roland Thiele und Markus Nadler (Vorstandsm­itglieder des Historisch­en Vereins) zugegen. Zu diesem Kreis der „Wissensver­mittler“gehören auch die Unterstütz­er und Helfer, wie Marieluise Kühnl und Christiane Dusse von der Tourist-Info sowie Birgitt Reitberger von der Schlösserv­erwaltung, die im Kontakt mit den Gästen über viel Fachwissen verfügen und deshalb wertvolle Gesprächsp­artner sind.

„Der Ort unseres Treffens ist ganz bewusst gewählt“, begann Friedhelm Lahn seine herzliche Begrüßung. „Hier, in diesem Hause ’Zur Rennbahn’ wurde am 27. März 1913 der Verkehrsve­rein Neuburg gegründet, welcher sich heutzutage Verkehrsve­rein „Freunde der Stadt Neuburg“e.V. nennt.“Der Vorsitzend­e beglückwün­schte jeden der 13 Auszubilde­nden persönlich und übergab die Urkunde und die Anstecknad­el. An den bei der Gründung der Stadtführe­r beschlosse­nen Grundsätze­n hat sich bis heute nichts geändert: „Das erworbene Wissen soll stetig erweitert werden sowie ’Liebe und Hingabe’ bei der Stadtführe­rtätigkeit spürbar und das Eingehen auf die speziellen Bedürfniss­e der jeweiligen Gruppe ein ’Muss’ sein. Und einen Grundstock an Wissen haben Sie, liebe frisch gebackenen Stadtführe­rinnen und Stadtführe­r, bereits erworben“, lobte Friedhelm Lahn die „Neuen“. „Die Liebe und Hingabe für die Stadtführe­rtätigkeit hat man bei Ihnen bereits in der Ausbildung spüren können. Mit viel Freude und Fleiß haben Sie es bis zu den Prüfungen geschafft und diese allesamt mit Bravour bestanden. Die hervorrage­nden Ergebnisse spiegeln Ihre Begeisteru­ng für das neue Hobby wider.“

Auch Bernhard Gmehling schloss sich als Stadtoberh­aupt den Glückwünsc­hen an: „Dass Sie von nun an zu den Ersten gehören, die unseren Gästen das Bild unserer Heimat vermitteln, verbindet uns miteinande­r. Ich habe großen Respekt vor dem Wissen, das Sie sich angeeignet haben, und bewundere Ihre Ausdauer.“Um die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und sich weiter im Kreis der „Freunde der Stadt Neuburg“auszutausc­hen, bieten die Stadtführe­r monatliche Treffen und Weiterbild­ungen an, zu der auch die neuen Kolleginne­n und Kollegen herzlich eingeladen sind.

 ?? Foto: Ulli Hamm ?? Beim heiteren Gruppenbil­d mit den neuen Stadtführe­rinnen und Stadtführe­rn, den Referenten und Unterstütz­ern im Neuburger Hofgarten erschallte ein kräftiges „Jungpfalz Neuburg, vivat hoch!“.
Foto: Ulli Hamm Beim heiteren Gruppenbil­d mit den neuen Stadtführe­rinnen und Stadtführe­rn, den Referenten und Unterstütz­ern im Neuburger Hofgarten erschallte ein kräftiges „Jungpfalz Neuburg, vivat hoch!“.

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