Hier wird bald Sonnenstrom erzeugt
Bei Kienberg an der Landkreisgrenze wird gerade eine Photovoltaikanlage errichtet. Noch im Sommer sollen 5099 Kilowatt-Peak Leistung ans Netz gehen. Warum die Baustelle bewacht wird
Rennertshofen Kienberg Westlich des Rennertshofener Ortsteils Kienberg an der Landkreisgrenze tut sich seit einigen Wochen etwas. Dort errichtet die Ingolstädter Betreiberfirma Anumar auf einer Fläche von rund sechs Hektar eine FreilandPhotovoltaikanlage, die einmal rund fünf Megawatt Leistung haben soll. Bis es soweit ist, sind aber noch die Bauarbeiter vor Ort am Zug. Anfang April begannen sie, Stahlträger in den Boden zu rammen. Seitdem ist viel geschehen.
Die Metallpfosten, die die PVModule tragen, sind nur in den Boden gerammt, sodass die Anlage bei Bedarf leicht rückbaubar ist. Fundamente sind hierfür nicht notwendig. An einen Rückbau denkt bei der Planungsfirma heute aber noch niemand. Der steinige Boden kostete einige Anstrengung. „Wir haben den Boden zwar vorher untersuchen lassen und nutzen dieses Gelände ja genau, weil der Boden für die Landwirtschaft
100 Kilometer Kabel wurden verlegt
eher schlecht nutzbar ist. Aber einige Metallpfosten hat es uns schon gekostet, weil der Boden doch sehr steinig ist“, erklärte Geschäftsführer Markus Brosch von der Firma Anumar bei Baubeginn.
Als Nächstes wurden über das gesamte Gelände Gräben für die Kabelverlegung ausgehoben. Rund 100 Kilometer Kabel, montiert unter den Modultischen, sorgen auf dem Gelände für die Verbindungen der Module zu den Wechselrichtern. Ein zentrales Kabel führt dann vom Technikgebäude der PV-Anlage zum Einspeisepunkt in das Stromnetz.
Auf die senkrecht in den Boden getriebenen Stützpfosten wurde dann, in einer Neigung von 15 Grad, die Haltekonstruktion verschraubt, auf der wiederum die eigentlichen Solarmodule montiert wurden. Die Neigung von 15 Grad sorgt in der Jahreszeit, in der die Sonne in dieser Region am meisten scheint, für den optimalen Ertrag. 17 894 Module, jedes einen Meter hoch und 1,67 Meter breit, werden eine Gesamtleistung von 5099 Kilowatt-Peak (kWp) aufbringen. In der Praxis können hierzulande mit einem kWp etwa 700 bis 900 Kilowatt-Stunden (kWh) Strom im Jahr erzeugt wer- den. So viel Strom verbraucht statistisch gesehen der durchschnittliche Deutsche in einem halben Jahr. Jeweils 20 Module werden zu einem sogenannten String zusammengeschlossen. Zehn solcher Strings laufen auf einen Wechselrichter auf. Bis die Anlage ans Netz gehen kann, wird noch einiges an Bauleistungen zu erbringen sein. Ein Zaun wird einmal die Anlage umgeben. Und dieser Zaun wiederum wird von einem Grünstreifen eingefasst. Das Buschwerk, das auf diesem eingeplanten Grünstreifen noch gepflanzt wird, soll die Einbettung der PVAnlage in die Landschaft positiv beeinflussen. Bis der Zaun steht, gilt es, die Module zu bewachen. Baustellen-Diebstähle sind mittlerweile an der Tagesordnung. Deswegen hat Anumar einen Sicherheitsdienst beauftragt, der die Baustelle außerhalb der Arbeitszeiten bewacht. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Anlage noch im Sommer ans Netz gehen.