Sie sorgen sich um die Artenvielfalt
Ulrich Mayer wird auf der Jahresversammlung der LBV-Kreisgruppe bestätigt. Warnung vor ungebremster Flächenversiegelung
Neuburg Schrobenhausen Der alte Vorstand ist größtenteils auch der neue: Auf der Jahresversammlung der Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) wurde Ulrich Mayer wieder einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt, der Posten des 1. Vorsitzenden bleibt weiter unbesetzt und Mayer wird somit nach wie vor auch diese Aufgaben übernehmen.
Karlheinz Schaile bleibt Schatzmeister, das Amt der Schriftführerin übernimmt künftig Edeltraud Mayer. Die bisherige Schriftführerin Claudia Haddad wird Beisitzerin, ebenso wie Hans-Jürgen Steinherr, Uwe Frömert und Gerhard Grande. Als Kassenprüfer wurden Hubertus Kühlwein und Hildegard Geiger ernannt.
Der neue und alte Chef Ulrich Mayer ließ das Vorjahr Revue passieren. 189 Mitglieder zählt die Kreisgruppe aktuell. Neun Führungen habe man durchgeführt, etwa zum Tag des Baumes, dazu kamen noch Filmvorführungen und Ausstellungen, bei denen man einige hundert Besucher begrüßte. „Das war ein Erfolg“, sagte Mayer. Er wies auf aktuelle Projekte hin wie Biotope, die Heimat für seltene Arten bieten, und dankte ausdrücklich der Tierhilfe Jonathan für die gute Zusammenarbeit. Die Mitglieder des Vereins kümmern sich um verletzte Wildtiere und entlassen sie nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit. Gerade für bedrohte Vogelarten sei diese Arbeit sehr wichtig, betonte Mayer.
Der Redner nahm die Gelegenheit wahr und sprach Probleme an, die den Artenschwund beschleunigen können. Im Auwald etwa sehe man an vielen Stellen oft nur junge Bäume, die alten würden umgemacht. Doch dabei würden doch gerade diese Bäume Lebensraum für seltene Vogelarten, Insekten oder Fledermäuse bieten. Mayer bedauerte in diesem Kontext, dass das Projekt Donau-Auen-Nationalpark erst einmal nicht realisiert wird. „Das ist sehr schade, denn das wäre ein Entwicklungsnationalpark gewesen, der 30 Jahre Zeit gehabt hätte, zu wachsen.“Dazu kämen weitere „massive Eingriffe“in die Natur an vielerlei Orten: etwa durch den Kiesabbau, der landwirtschaftliche Flächen verbrauche, die an anderen Stellen wieder entstehen müssten oder durch die immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung. Auch gebe es immer weniger zusammenhängende Brachflächen und naturnahe Wiesen, auf denen die Wiesenbrüter Quartier beziehen können, und auch der Flächenverbrauch in der Stadt nehme rasant zu. „Es wird immer schlimmer, alles wird zugebaut. Mayer hat sich die Mühe gemacht und aktuelle Bauprojekte in Neuburg fotografiert. Auf bis dato unbebauten Flächen entstehen plötzlich imposante Mehrfamilienhäuser. „Das ist ein Schaden für die innerstädtische Natur, wenn es nicht mehr genug Grünflächen gibt. Aber Einwände bringen oft nichts“, sagte er resigniert.