Ohne Lichter keine Nostalgie
Ü berraschend einstimmig waren die Mitglieder des Finanzausschusses dafür, dass die Neuburger Weihnachtsbeleuchtung ausgedient habe. Seit den 80er Jahren hängen jedes Jahr die grünen Girlanden in der Stadt, die Mitglieder haben sie satt.
Es gibt jedoch einige Gründe, die dafür sprechen, die „AsbachUralt“-Lichter zu behalten: Die halbe Welt diskutiert darüber, wie Plastikmüll am effektivsten vermieden werden kann. Die grünen Girlanden zu entsorgen, nur weil sie altmodisch sind, ist ökologischer Irrsinn. Zweitens wurde in den vergangenen Wochen viel diskutiert, wo im städtischen Budget Geld einzusparen sei und wo nicht. Statt über 140 000 Euro für neue Lichter hinzublättern, könnte man auch einen Bruchteil der Summe für neue, strahlende LED-Birnen ausgeben. Doch der wichtigste Grund ist leider nicht logisch, sondern nur emotional zu begründen: Fast so stark wie der Schloßfest-Effekt ist das wohligwarme Weihnachtsgefühl, das sich in einem ausbreitet, wenn man im Dezember nach Neuburg kommt und an der romantisch beleuchteten Bullinger-Kreuzung steht. Keine andere Stadt kann mit ihren modernen, teils viel zu bunten, Weihnachtslichtern so stark Erinnerungen an früher wecken, als das Christkind noch die Geschenke brachte und Plätzchenbacken kein Stress, sondern Zeitvertreib war. Viel hat sich seitdem verändert. Aber die altmodischen Lichter, die blieben immer gleich.