Weg mit den „Asbach Uralt“Lichtern
Nicht nur die Händler, auch die Stadträte haben die Weihnachtslichter in der Innenstadt satt. Jetzt soll sich eine Arbeitsgruppe um neue Lichter kümmern
Neuburg Die alten, vertrauten Weihnachtslichter mit den grünen Girlanden sollen weg, stattdessen soll die Innenstadt im Advent heller und moderner geschmückt werden. Dieser Beschluss war in der vergangenen Sitzung des Finanzausschusses schnell gefasst: Die Stadträte beauftragten einstimmig die Arbeitsgruppe Freiraumgestaltung (FRG) damit, sich um eine neue, innerstädtische Weihnachtsbeleuchtung zu kümmern.
„So wie jetzt geht es nicht weiter“, sagte Bernhard Mahler, Pressesprecher der Stadt und Mitglied in der Arbeitsgruppe FRG, in der Sitzung. Die Lebensdauer der vor 10 Jahren eingebauten LED-Lichter sei ausgeschöpft – 8000 Glühbirnen müssten ausgetauscht werden, stattdessen könne man auch gleich eine vollständige Neugestaltung in Angriff nehmen. Bei den Mitgliedern des Finanzausschusses stieß er damit auf offene Ohren: „Die Asbach-UraltLichter gehören entsorgt, die alten“, sagte Elfriede Müller (CSU) und die anderen Mitglieder pflichteten bei.
Der Kostenfaktor ließ OB Bernhard Gmehling aber erst einmal schlucken. Ab 140000 Euro sei nach Mahlers Erkundigungen eine neue Beleuchtung für die Innenstadt zu bekommen. Die obere Grenze liege bei 450 000 Euro. „Wenn man es auf drei Jahre verteilt, ist es ok“, sagte Gmehling. Denn Mahler sagte nicht nur, dass es schon in der unteren Preiskategorie gute Angebote gebe, sondern auch, dass nicht alle Straßen auf einmal in neuem Glanz erstrahlen sollen: Die Stadt werde in drei Abschnitte unterteilt, die dann Jahr für Jahr erneuert werden. Zuerst sei der Innenstadt-Kern um die Schmidund Färberstraße dran, dann die Münchner- und Luitpoldstraße und zuletzt Bereiche wie der Donaukai oder die Brücke. Außerdem beteiligten sich die Geschäfte in der Innenstadt schon jetzt Jahr für Jahr mit insgesamt 10000 Euro an den Kosten. Es müsse also nicht der gesamte Betrag von der Stadt gestemmt werden.
Die Händler waren es, die die Modernisierung anregten. „Ich führe einen Laden im Jahr 2018, ich muss mich dementsprechend prä- sentieren“, habe sich einer der Händler bei Mahler beschwert. Denn die Beleuchtung mit den grünen Girlanden stammt immerhin noch aus den 80er Jahren. Und gerade im Vergleich mit anderen Städten seien die Neuburger Händler mit den alten Lichtern unzufrieden, sagt Mahler.
Auch die Stadträte waren der Meinung, dass die Stadt in diesem Punkt nachziehen müsse. Zusätzlich wirkten auch die Bilder, die Mahler präsentieren konnte: Neben den Fotos der alten Beleuchtung mit den langsam verblassenden LED-Lichtern zeigte er ein mögliches Beispiel für modernen Weihnachtsschmuck: Auf einer Animation sahen die Räte die Weinstraße mit hellen Lichtern überspannt, die wasserfallartig von den Stahlseilen hängen. Sozusagen als Testabschnitt sei außerdem schon im vergangenen Jahr für den Schrannenplatz neue Beleuchtung angeschafft worden.
„Im Grunde bleiben die Standorte der Lichter gleich“, sagt der Pressesprecher. Die Sterne, die zum Beispiel an den Häusern in der Luitpoldstraße angebracht sind, könnten in die neue Gestaltung eingearbeitet werden. Zusätzlich sollen aber in der letzten Phase noch die Donaubrücke, der Stadtberg und der gesamte Donaukai mit neuen Lichtern ausgestattet werden. „Die Stadt soll attraktiver werden.“
Der Gedanke, aus Kostengründen oder Nostalgie die alte Dekoration zu behalten und nur neue LED-Glühbirnen zu besorgen, kam den Stadträten nicht. Die Arbeitsgruppe FRG, bestehend aus Mitarbeitern des Stadtmarketings, des Stadtbauamtes,
140000 Euro müssen min destens investiert werden
In einem ersten Schritt folgt jetzt die Ausschreibung
des Ordnungsamtes und der Pressestelle, hat laut Mahler in diesem Jahr ein Budget von 200 000 Euro zur Verfügung. Stadtrat Roland Harschs (FW) Sorge, dass andere Projekte finanziell unter den neuen Lichtern leiden müssten, konnte Mahler entkräften.
Als nächster Schritt werden nun die konkreten Kosten ermittelt. Dafür muss aber zuerst die gesetzlich vorgeschriebene Ausschreibung erfolgen. Eventuell kann dann schon zu Weihnachten die Innenstadt heller und moderner strahlen – zumindest abschnittsweise.