Wie günstig ist der Traum vom Eigenheim?
So steht es um den Wohnraum im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Neuburg Maximilian ist 25 Jahre alt und steht am Beginn seiner beruflichen Karriere. Noch kann sich der Mechatroniker das eigene Zuhause nicht leisten, doch will er zumindest dafür vorsorgen. Er geht also zu einer Bank und lässt sich beraten. Ein Mitarbeiter bietet dem jungen Mann einen Bausparvertrag an, der ihm auf kurze, mittlere oder lange Sicht ein Darlehen ermöglicht.
Wie Maximilian geht es vielen Menschen in der Region. Sie planen ein Haus, eine Wohnung, vielleicht auch nur Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude und benötigen finanzielle Unterstützung. Die gute Nachricht: Die aktuellen Finanzierungskonditionen für einen Bausparer – sprich: Zinsen – sind derzeit überaus günstig. Die schlechte: Sie werden nicht dauerhaft so niedrig bleiben. Aus Sicht der Baufinanzierer könnte es sich demnach lohnen, jetzt für später Vorkehrungen zu treffen. Das erklärten Erwin Bumberger von der LBS Bayern und Kurt Müller von der Sparkasse Neuburg-Rain bei einem Pressegespräch in der Hauptstelle der Sparkasse Neuburg am gestrigen Mittwochvormittag.
Zum Hintergrund: In ganz Bayern ist der Bedarf an Wohnraum nach wie vor groß, was nicht zuletzt an der Anziehungskraft von Metropolregionen wie München und Ingolstadt liegt. Auch Erwin Bumberger berichtet, dass der Zuzug in hiesigen Gefilden ungebrochen sei. Dazu, sagt er weiter, würden bayerische Haushalte zunehmend kleiner. Der Neubau kann den Bedarf allerdings nicht decken. „Das Angebot ist einfach so gering.“
Auch im Raum Neuburg ist das Interesse an Wohnimmobilien weiterhin groß. So sind etwa die Immobilienumsätze im Fünfjahresvergleich von 168 Millionen auf knapp 250 Millionen Euro gestiegen. „Wir leben in einer prosperierenden Region“, bekräftigt Kurt Müller. Doch müsse auch hier in den kommenden Jahren zusätzlicher Wohnraum frei oder geschaffen werden. „Andernfalls bekommen auch wir einen Engpass.“ Um dem entgegenzuwirken, sind nach Erkenntnissen des Instituts der deutschen Wirtschaft bis 2020 rund 560 Neubauten pro Jahr erforderlich. Eine angespannte Situation im Kreis, die sich freilich auch auf die Immobilienpreise auswirkt: Wie Daten zeigen, die der Sparkasse und der LBS vorliegen, kostet ein neues Doppel- oder Reihenhaus im Raum Neuburg zwischen 340000 und 550000 Euro. Gebrauchte Objekte sind ab 300000 Euro zu haben. Dem gegenüber gibt es neue Eigentumswohnungen zwischen 3000 und 4000 Euro pro Quadratmeter, gebrauchte schon ab 1600 Euro pro Quadratmeter. Im bayerischen Durchschnitt, so heißt es, rechne man erneut mit leichten Preissteigerungen. Das gilt übrigens auch für den Raum Neuburg.
Immobilienumsätze sind um 48 Prozent gestiegen