Historischer Abstieg ist besiegelt
Nach der 3:4-Pleite gegen den SV Kasing spielt der SV Karlshuld nach 61 Jahren wieder in der Kreisklasse. Peter Krzyzanowski zieht nach emotionaler Partie Konsequenzen
Buxheim Der 14. Juni 2018 geht für den SV Karlshuld in die Geschichtsbücher des Vereins ein. Nach 61 Jahren spielen die Grünhemden erst mals wieder tiefer als in der Kreisliga. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen den SV Kasing unterlagen die Mösler in einen Match, das an Dramatik nicht zu überbieten war, mit 3:4. Trainer Peter Krzyzanowski gab direkt nach der 90-minütigen Nervenschlacht seinen Rücktritt bekannt.
Er habe den Verein bereits vor zwei Wochen informiert, unabhängig vom Ausgang der Relegation aufzuhören, erklärte der 40-Jährige. „Ich muss beruflich und privat auf viel verzichten und bin Trainer, weil es mir Spaß macht. Doch ich habe in den vergangenen drei Monaten keine Entwicklung bei der Mannschaft gesehen. Das war nicht der Fußball, den ich wollte“, sagte Krzyzanowski. Er ergänzte, dass er die Hauptverantwortung für den Abstieg in die Kreisklasse trage. „Und da musste ich die Konsequenzen ziehen“, so Krzyzanowski, der nun eine längere Pause einlegen will.
1001 Zuschauer säumten den Platz beim SV Buxheim und sie bekamen einiges geboten. Es schien so, als sollte es erneut der Tag von Patrick Palfy werden, der Kasing im ersten Relegationsspiel vor knapp einer Woche mit einem Dreierpack beinahe im Alleingang abgeschossen hatte. 60 Sekunden waren vergangen, da hatte Palfy den SVK bereits mit 1:0 in Führung gebracht. Doch der Kreisklassenzweite schlug zurück. In der zehnten Minute glich Deniz Tasgin zum 1:1 aus. Beide Abwehrreihen zeigten große Schwächen und die Angreifer nutzten diese Unsicherheiten. Zuerst erhöhte Kasing durch Christoph Noll auf 2:1 (17.). Die Grünhemden aber fighteten zurück. Nach einem Kopfball von Jonny Mamo an den Querbalken, drückte Peter Krzyzanowski die Kugel zum 2:2-Ausgleich in die Maschen (32.). Waldemar Paul hatte sogar den Führungstreffer auf dem Schlappen, doch er verzog aus sieben Metern. Besser machte es Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger, der völlig ungestört aus 16 Metern seine Mannschaft mit 3:2 in Führung brachte (39.).
Nach dem Seitenwechsel war viel Leerlauf bei beiden Teams. Doch dann kam Dramatik ins Spiel und der SVK Karlshuld schien einer klaren Niederlage entgegenzusteuern. Nach wiederholtem Foulspiel kassierte Jonny Mamo die Ampelkarte (65.). Nur drei Zeigerumdrehungen später verlor Florian Walter die Nerven und flog wegen Schiedsrichterbeleidigung mit einer glatten Roten Karte vom Feld.
Doch mit zwei Mann weniger auf dem Platz bäumte sich der SV Karlshuld auf und brachte Kasing in Verlegenheit. Wieder war es Patrick Palfy, der die Kasinger ärgerte, als er nach einer Ecke zum 3:3-Ausgleich einköpfte (77.). Plötzlich war die Partie wieder offen. Nachdem Reichenberger aus kurzer Distanz an SVK-Keeper Simon Heindl gescheitert war (82), vergab Karlshulds Waldemar Paul (87.) mit einem Kopfball aus fünf Metern die große Chance zum Sieg. In der Schlussminute wurde er dann zum unglücklichsten Spieler auf dem Platz, als er einen Foulelfmeter verursachte. Diesen verwandelte Reichenberger zum 4:3-Siegtreffer für Kasing. Somit war der SV Karlshuld in die Kreisklasse abgestiegen. Erstmals seit 61 Jahren.
SV Karlshuld Heindl – Wins, Mamo, Steg meir, Maritato, Walter, H. Samsa, Paul, Pal fy, Ibraimovic, Krzyzanowski (Hadzic, Kay rancioglu).