Neuburger Rundschau

Nicht nur ein bisschen rot!

Atelier „frauenzimm­er & mannsbilde­r“zeigt die heißeste aller Farben in allen Nuancen

- VON BRIGITTE CLEMENS

Neuburg Der Kreativitä­t ist in der Kunst ja bekanntlic­h keine Grenze gesetzt. Dass die Künstler und Künstlerin­nen des Neuburger Ateliers „frauenzimm­er & mannsbilde­r“erfrischen­d erfindungs­reich sind, haben sie ja schon mannigfalt­ig unter Beweis gestellt und stets mit ihren originelle­n Ausstellun­gen oder Events die Kunstszene Neuburgs bereichert. Auf den ersten Blick scheint das Ausstellun­gsthema „Sommeraben­d(rot)ausstellun­g“ja schon vergnüglic­h. Betrachtet man die Ausstellun­gseinladun­g, kommt man dann etwas ins Grübeln.

Da findet man Begriffe wie Bü(rot)isch, (Rot)znase, P(rot)otyp und landet schließlic­h bei dem kryptische­n Satz „T(rot)zdem so ein Sch(rot)t“. Rot, die heißeste aller Farben, in allen Nuancen also. Susanne Bergbauer erzählt, dass sich bei der kommenden Ausstellun­g alle Künstler von der Farbe der Liebe inspiriere­n ließen. Aktiv wurden mit ihr Doris Lang, Werner Kragler und Silvia Schlegl. Aber auch die beiden Neuen Stina Raebiger und Manuel Wiedemann waren schöpferis­ch tätig. Noch sind diese beiden – von den alteingese­ssenen Ateliermit­gliedern liebevoll „unser künstleris­cher Nachwuchs“genannt – Untermiete­r in den Atelierräu­men. Aber so langsam, meint Bergbauer, könnte sich ein Generation­enwechsel vollziehen – Platz ist ja in dem großräumig­en und doch verwinkelt­en Atelier noch genug vorhanden.

Zu diesem Event haben sich die Künstler mit Conny Riesinger vom Quartier Luitpold zusammenge­tan. Und das, was dabei herauskomm­t, wenn originelle Ideen umgesetzt werden, ist zuerst einmal eine sehr lauschige Lokation. Riesinger öffnet zu der Sommeraben­drotausste­llung ihren romantisch­en Innenhof. Eine Modenschau mit dem ateliereig­enen Modell „Soey“wird die Besucher überrasche­n und zeigen, wie viele Farben „rot“eigentlich hat.

Auch die Kinder kommen nicht zu kurz, denn im Rahmen einer produktive­n Kinderbetr­euung werden Kinderschm­inken, aber auch Malen angeboten. Beide Ausstellun­gspartner starten eine Verlosung, bei der man Kunstwerke oder Kosmetik gewinnen kann. Und, um wieder auf den anfangs zitierten Satz mit dem „Sch(rot)t“zurückzuko­mmen, finden es Bergbauer und Riesinger bemerkensw­ert, dass es den Künstlern eigentlich nicht so recht gelingen wollte, Schrott in Kunst zu verwandeln, dass aber die präsentier­te Kunst und Mode mit „roten Zahlen“gekennzeic­hnet sein werden. „SALE“verspricht Schnäppche­npreise, die keinesfall­s rote Zahlen auf dem Konto derer auftauchen lassen, die hier zugtreifen.

Wichtig ist den „Aussteller­n“, dass sie bei der Planung und Durchführu­ng ganz entschiede­n darauf geachtet haben, Umweltbewu­sstsein zu zeigen. Sei es in der künstleris­chen Arbeit, wo durchwegs lösungsmit­telfrei gemalt wurde, bis hin zur plastikfre­ien, stets recycelbar­en Gestaltung von Erfrischun­gen und vielleicht, um wieder bei der endlosen Ideensamml­ung zu landen, mit dem einen oder anderen Käseb(rot).

 ?? Foto: B. Clemens ?? Conny Riesinger, Susanne Bergbauer und Anabel Riesinger (von links) sehen keines wegs rot, wenn sie zu ihrer Sommeraben­d(rot)ausstellun­g einladen.
Foto: B. Clemens Conny Riesinger, Susanne Bergbauer und Anabel Riesinger (von links) sehen keines wegs rot, wenn sie zu ihrer Sommeraben­d(rot)ausstellun­g einladen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany