Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper
Bau- und Siedlungsgenossenschaft zieht einmal mehr eine erfolgreiche Bilanz. Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender wechseln die Positionen. Was sich rund um die 323 Wohnungen tut
Neuburg Eine erneut gute Bilanz legte die Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bei der Mitgliederversammlung im Kolpinghaus vor. Die Mitglieder können sich über eine Dividende für das Jahr 2017 von 2,5 Prozent auf die freiwilligen Anteile freuen.
Vorstandsvorsitzender Ludwig Schlosser erläuterte die Bilanz mit einem Volumen von 17,8 Millionen Euro, davon mit 15,6 Millionen Euro der bilanzierte Immobilienbestand. Erfreulich war der Rückgang der Bankdarlehen durch 700 000 Euro Tilgungen auf jetzt noch 7,9 Millionen Euro. Auch das niedrige Zinsniveau, so Ludwig Schlosser, komme das der Genossenschaft zugute und bei auslaufenden Zinsbindungen sinkt somit die Zinsbelastung noch weiter. Nach erfolgten Vorwegzuweisungen in die Rücklagen verblieb im Jahr 2017 letztlich ein Bilanzgewinn von 156 000 Euro. Dieser wird, so der gemeinsame Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat und so auch der Beschluss in der Mitgliederversammlung, in Höhe von 12000 Euro (entspricht 2,5 Prozent) als Dividende ausgeschüttet, in Höhe von 70000 Euro den Rücklagen zugeführt und der Rest von 74 000 ist der Ergebnisvortrag auf das nächste Geschäftsjahr. „Unsere Genossenschaft steht gut da“, so das Resümee des Vorstandsvorsitzenden.
Ganz zum Ende seines Vorstandsberichtes überraschte Ludwig Schlosser sicherlich das ein oder andere Genossenschaftsmitglied mit seiner Ankündigung, er wolle nach nunmehr 27 Jahren Arbeit für die Genossenschaftsbank – davon zuerst sieben Jahre im Aufsichtsrat, jetzt 20 Jahre als Vorstandsvorsitzender – kürzer treten und seine Vorstandstätigkeit beenden. Trotzdem, so Schlosser, werde er sich dem Wunsch der Verantwortlichen der Genossenschaft nicht verschließen und sei bereit, sich bei der Wahl zum Aufsichtsrat zur Verfügung zu stellen.
Im zweiten Teil des Vorstandsberichts erläuterte Ilona Beyer-Stempfle in ihrer Funktion als geschäftsführender Vorstand den wohnungswirtschaftlichen Teil des Berichts. Trotz des Wohnungsbestandes von insgesamt 323 Wohnungen gab es im Jahr 2017 insgesamt nur zwölf Mieterwechsel, davon drei Wechsel innerhalb der Genossenschaft, sodass letztlich nur neun Wohnungen an neue Mieter vergeben werden konnten. Es vergehe fast kein Tag, so Beyer-Stempfle, an dem nicht eine Mietanfrage eingehe. Die Warteliste werde dadurch leider immer länger. Gerade bezahlbarer Wohnraum wird seit Jahren in der Region immer knapper und eine Verbesserung dieser Situation sei derzeit nicht absehbar.
Alle Wohnungen wurden zwischenzeitlich mit Rauchmeldern ausgestattet. Hierfür sind Kosten in Höhe von insgesamt 31000 entstanden. Es werde aber nicht nur etwas für die Wohnungen der Mieter getan, so Ilona Beyer-Stempfle, sondern auch für das Wohnumfeld. So beteiligt sich die Genossenschaft an dem Programm „Wohnumfeldverbesserung“ Schlesier-, Ostend- und Franz-Hoffmann-Straße. Dabei werden insgesamt 16 zusätzliche Stellplätze geschaffen, ausreichend Stellplätze für Fahrräder und das Müllhaus vergrößert. Dazu kommen noch neue Pflasterbeläge und einfach schönere Außenanlagen.
Der Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzende Walter Lenk konnte ein tadelloses Prüfungsergebnis des Prüfungsverbandes verlesen. Besonderen Dank und Anerkennung gab es vom Aufsichtsratsvorsitzenden Lenk in Richtung des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Ludwig Schlosser für seine langjährige, sehr fruchtbare Arbeit. Der große Applaus hierzu bestätigte hörbar den Dank der Mitgliederversammlung.
Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurde das ausscheidende Mitglied Sebastian Mahr wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Markus Häckl und Ludwig Schlosser. Weitere Aufsichtsräte sind Klaus HoppWiel und Hans-Peter Fleißner.
In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurde Ludwig Schlosser zum Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Aufsichtsratvorsitzende Walter Lenk wurde gleichzeitig zum Vorstandsvorsitzenden bestellt.