Ein halbes Jahrhundert für den Glauben
Alfred Blöth ist seit 50 Jahren als Ordenspriester tätig. Am Sonntag feierte der immer noch in der Seelsorge aktive 86-Jährige dieses besondere Jubiläum mit einer Festmesse in der Augustinerkirche. Eines kann er bis heute nicht fassen
Neuburg Wenn er zurückblickt auf seine 50 Jahre als Priester, kann er vor allem eines nicht fassen. Dass die Zeit so schnell vergangenen ist. Wer hätte das gedacht, als der junge Oberpfälzer nach der Schule nach Eichstätt zum Studium der Theologie kam? Am Sonntag hat Pater Alfred Blöth von den Barmherzigen Brüdern in Neuburg sein 50. Priesterjubiläum mit vielen Wegbegleitern gefeiert. Noch immer hält der 86-Jährige Gottesdienste und kümmert sich um die Seelsorge der Bewohner des Seniorenheims in der Franziskanerstraße.
Mit seiner Entscheidung, Priester zu werden, kam der junge Oberpfälzer zum Theologiestudium nach Eichstätt. Kaum 50 Jahre später schaut er aus Neuburg nach Wien, nach Pleystein und nach Eichstätt. Denn überall dort war er als Ordenspriester tätig. Und deshalb feiert er auch nach seinem Jubiläumsgottesdienst am Sonntag in Neuburg gleich nächste Woche in seiner ehemaligen Pfarrei „Heilige Familie“in Eichstätt.
Pater Albrecht blickt auf ein reichhaltiges Priesterleben. 1968 in Eichstätt zum Priester geweiht, führte ihn seine erste Verwendung als Pfarrer nach Wien. „Österreich und Deutschland sind Teil einer Provinz unseres Ordens und so war eine Versetzung dorthin etwas völlig Normales.“Pater Alfred gehört dem Orden der Salesianer an, der ihm schon in seiner Jugend bekannt war. Als er sich entschied, Priester zu werden, trat er in den Orden ein und wurde mit der Priesterwehe endgültig übernommen. Geboren und aufgewachsen in Weiden, fand der junge Ordensmann nach seiner Zeit in Österreich zurück in die Oberpfalz. 1977 übernahm er eine in Pleystein, Diözese Regensburg. Damit kam er wieder in die ländliche Gegend seiner Heimat zurück. Wie schon in Österreich lag ihm auch dort die Jugendarbeit besonders am Herzen. Zehn Jahre war er dort Seelsorger, bevor er 1987 als Rektor ans Salesianum in Eichstätt berufen wurde. 1993 übernahm er die Seelsorge der Pfarrei „Heilige Familie“, ebenfalls in Eichstätt. Und kam schließlich 2008 nach Neuburg zu den Barmherzigen Brüdern.
Gefragt danach, wieso er sich für Priesteramt entschieden hat, nennt er die Nähe zu den Menschen. Diese Nähe, die er bereits vorher pflegte, so sagt der 86-Jährige, hat sich mit der Priesterweihe noch einmal vertieft. Noch immer hat Pater Alfred Kontakte zu vielen Wegbegleitern in seinen ehemaligen Wirkungsstätten. Erst vor drei Wochen besuchte ihn ein ehemaliger Ministrant aus der Zeit in Wien. Und ein anderer Ministrant aus der Zeit in Pleystein ist heute selbst Priester.
Gefeiert hat Pater Alfred in Neuburg mit Freunden und vielen BePfarrei kannten. Etwa Pleysteins Bürgermeister Johann Waldbrunn oder der Provinzial der deutschsprachigen Provinz des Ordens des heiligen Franz von Sales, Pater Thomas Vanek, kamen für das Priesterjubiläum nach Neuburg und besuchten die Barmherzigen Brüder.
Dort finden im Garten gerade einige bauliche Veränderungen statt. Ein neuer Teich wird angelegt und die Wege werden altersgerecht saniert. „Wir hoffen, dass wir noch dieses Jahr damit fertig werden“, berichtete Prior Donatus Wiedendas mann, der auch schon die Erweiterungsund Umbaumaßnahmen im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder leitete. Die Arbeiten im Garten hätten sich durch die Genehmigungsverfahren und die Suche nach Bodendenkmälern etwas verzögert, dennoch sollten die Arbeiten heuer noch abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr wird das Kirchendach renoviert. Nach zehn Jahren Bautätigkeit, lacht der Prior, sei immer irgendwo eine Baustelle. „Und wenn man hinten fertig ist, geht es vorne von Neuem wieder los.“