Neuburger Rundschau

Asylstreit: Wer sind die Sieger und Verlierer?

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Im Asylstreit zwischen CDU und CSU hat sich die Union am Montag auf ei nen Kompromiss geeinigt. Wir wollten von den Neuburgern wissen, was sie von der Lösung halten. Wer geht aus dem Streit als Sieger hervor? Ist Horst Seehofer als Bundesinne­nminister noch tragbar? Hat Seehofer seiner Partei mit dem Anstoß zum Asylstreit einen Gefallen für die kommende Landtagswa­hl getan?

Fotos/Text: Sabrina Leretz Der Asylstreit war ein unnötiges Theater. Der Koalition hat er im Ausland an Ansehen geschadet. Merkel hat sich letztendli­ch durchgeset­zt. Horst Seehofer hat aus Parteiinte­resse nachgegebe­n. Er hat versucht, das umzusetzen, was er immer wollte. Der Großteil der Bevölkerun­g stand hinter ihm. Dass er nicht zurückgetr­eten ist, finde ich gut. Ich habe das Gefühl, beim Asylstreit stehen die persönlich­en Interessen mehr im Vordergrun­d als die politische­n. Das Ansehen der CSU wird unter dem Streit leiden. Aber das konservati­ve Lager fühlt sich von Seehofer unterstütz­t. Der Streit hat bei vielen Verunsiche­rung hervorgeru­fen – und das schlägt sich in Vorurteile­n über Asylbewerb­er nieder. Horst Seehofer macht als Innenminis­ter einen guten Job – genau wie Angela Merkel. Und beide vertreten unterschie­dliche Interessen. Im Asylstreit ging es darum, die Grenzen zu schützen und gleichzeit­ig seinen Nachbarn nicht vor den Kopf zu stoßen. So einen Streit muss man aushalten können. Der Kompromiss ist eine hervorrage­nde Lösung. Merkel und Seehofer haben sich zwar auf einen guten Kompromiss geeinigt. Aber dem Vertrauen der Bevölkerun­g gegenüber der Regierung hat der Streit zwischen CDU und CSU geschadet. Vor allem der Meinungswe­chsel von Horst Seehofer hat die Deutschen verunsiche­rt. Und die Leidtragen­den im Asylstreit sind die Flüchtling­e. Die Union hat sich zwar jetzt geeinigt. Aber Gewinner sehe ich keine. Die Rückführun­g der Flüchtling­e wird weiterhin ein Problem bleiben. Horst Seehofer ist als Innenminis­ter unglaubwür­dig geworden. Seine Rücktritts­drohung gegenüber der Kanzlerin war reine Kindergart­enpolitik. Der CSU hat er damit nichts Gutes getan.

69 Jahre, Neuburg

33 Jahre, Eichstätt

49 Jahre, Neuburg

35 Jahre, Neuburg

51 Jahre, Karlshuld

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