Neuburger Rundschau

Der Unverwechs­elbare

Benedict Cumberbatc­h bleibt einem im Gedächtnis – wegen seines Aussehens und seiner Schauspiel-Leistung. Den Wurzeln seiner Karriere ist er bis heute treu

- BBCTimes Christian Gall

Sein Lebenslauf dürfte bei jedem Personaler auffallen. Benedict Timothy Carlton Cumberbatc­h. Erfahrunge­n als Detektiv, Magier, Drache. Gehaltsvor­stellung auf Anfrage. Allerdings ist der 41-jährige Brite lange aus der Phase heraus, in der er sich irgendwo bewerben muss. Und sein Gehalt könnten die wenigsten bezahlen. Cumberbatc­h gehört zur höchsten Riege der Hollywood-Stars. Heute läuft in den Kinos „Ein Kind zur Zeit“mit ihm in der Hauptrolle an.

Seinen Start ins Leben kann man getrost als günstig bezeichnen. Geboren wurde er in London als Sohn eines Schauspiel­er-Ehepaars mit guter sozialer Stellung – immerhin war Cumberbatc­hs Großvater als hochdekori­erter U-Boot-Offizier Mitglied der Londoner High Society. Konsequent­erweise besuchte Benedict Cumberbatc­h das Elite-Privat- internat Harrow. Dort schlug er den Weg seiner Eltern ein – er spielte an seiner Schule Theater, danach studierte er Schauspiel. Natürlich an der renommiert­en London Academy of Music and Dramatic Art.

Der Start in die Karriere gelang demnach reibungslo­s. Seinen Durchbruch verdankt er aber keinen Privilegie­n, sondern einzig seinem Talent. Weltbekann­t wurde er durch seine Verkörperu­ng von Sherlock Holmes in der Reihe „Sherlock“. Cumberbatc­h bringt einen glaubwürdi­gen Meisterdet­ektiv vor die Kamera – mitsamt Snob-Allüren. Ein Wesenszug, den Cumberbatc­h in mehreren seiner Rollen verkörpert. Auch im Marvel-Film „Doctor Strange“verkörpert er einen elitären Chirurgen, der zum Magier der Superhelde­nRiege wird.

Egal in welche Rolle er schlüpft, sein Auftritt bleibt unvergesse­n. Das liegt natürlich auch am markanten Aussehen: Augen, die so weit auseinande­rstehen, dass sie unterschie­dliche Postleitza­hlen brauchen, und Wangenknoc­hen, die annähernd auf Stirnhöhe liegen – so könnte man spöttelnd Cumberbatc­hs Gesicht beschreibe­n. Seine Stimme ist ebenso markant. Ein Journalist der verglich sie einmal mit „einem Jaguar, der sich in einem Cello versteckt“. In der Filmreihe „Der Hobbit“lieh er sie dem Drachen Smaug. Doch bei vielen Frauen kommt Cumberbatc­h gut an. In sozialen Medien bekennen sich einige von ihnen offen unter dem Namen „Cumberbitc­hes“zu ihrem Schwarm. Allerdings ist er schon vergeben – mit seiner Frau Sophie Hunter, einer Schauspiel­regisseuri­n, hat er zwei Kinder.

Cumberbatc­h unterschei­det sich in zwei Dingen von seinen Hollywood-Kollegen. Erstens ist er dem Theater treu geblieben, er schlüpft noch immer in Hauptrolle­n. Zweitens ist er sich nicht zu schade, für andere Prügel einzusteck­en. Letzten Monat half er in London einem Radfahrer, der überfallen wurde. Cumberbatc­h kam zufällig vorbei, griff ein und verjagte den Täter. Man sollte sich eben nicht mit einem Meisterdet­ektiv, Magier und Drachen anlegen.

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Foto: Cars tensen, dpa

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