Der Unverwechselbare
Benedict Cumberbatch bleibt einem im Gedächtnis – wegen seines Aussehens und seiner Schauspiel-Leistung. Den Wurzeln seiner Karriere ist er bis heute treu
Sein Lebenslauf dürfte bei jedem Personaler auffallen. Benedict Timothy Carlton Cumberbatch. Erfahrungen als Detektiv, Magier, Drache. Gehaltsvorstellung auf Anfrage. Allerdings ist der 41-jährige Brite lange aus der Phase heraus, in der er sich irgendwo bewerben muss. Und sein Gehalt könnten die wenigsten bezahlen. Cumberbatch gehört zur höchsten Riege der Hollywood-Stars. Heute läuft in den Kinos „Ein Kind zur Zeit“mit ihm in der Hauptrolle an.
Seinen Start ins Leben kann man getrost als günstig bezeichnen. Geboren wurde er in London als Sohn eines Schauspieler-Ehepaars mit guter sozialer Stellung – immerhin war Cumberbatchs Großvater als hochdekorierter U-Boot-Offizier Mitglied der Londoner High Society. Konsequenterweise besuchte Benedict Cumberbatch das Elite-Privat- internat Harrow. Dort schlug er den Weg seiner Eltern ein – er spielte an seiner Schule Theater, danach studierte er Schauspiel. Natürlich an der renommierten London Academy of Music and Dramatic Art.
Der Start in die Karriere gelang demnach reibungslos. Seinen Durchbruch verdankt er aber keinen Privilegien, sondern einzig seinem Talent. Weltbekannt wurde er durch seine Verkörperung von Sherlock Holmes in der Reihe „Sherlock“. Cumberbatch bringt einen glaubwürdigen Meisterdetektiv vor die Kamera – mitsamt Snob-Allüren. Ein Wesenszug, den Cumberbatch in mehreren seiner Rollen verkörpert. Auch im Marvel-Film „Doctor Strange“verkörpert er einen elitären Chirurgen, der zum Magier der SuperheldenRiege wird.
Egal in welche Rolle er schlüpft, sein Auftritt bleibt unvergessen. Das liegt natürlich auch am markanten Aussehen: Augen, die so weit auseinanderstehen, dass sie unterschiedliche Postleitzahlen brauchen, und Wangenknochen, die annähernd auf Stirnhöhe liegen – so könnte man spöttelnd Cumberbatchs Gesicht beschreiben. Seine Stimme ist ebenso markant. Ein Journalist der verglich sie einmal mit „einem Jaguar, der sich in einem Cello versteckt“. In der Filmreihe „Der Hobbit“lieh er sie dem Drachen Smaug. Doch bei vielen Frauen kommt Cumberbatch gut an. In sozialen Medien bekennen sich einige von ihnen offen unter dem Namen „Cumberbitches“zu ihrem Schwarm. Allerdings ist er schon vergeben – mit seiner Frau Sophie Hunter, einer Schauspielregisseurin, hat er zwei Kinder.
Cumberbatch unterscheidet sich in zwei Dingen von seinen Hollywood-Kollegen. Erstens ist er dem Theater treu geblieben, er schlüpft noch immer in Hauptrollen. Zweitens ist er sich nicht zu schade, für andere Prügel einzustecken. Letzten Monat half er in London einem Radfahrer, der überfallen wurde. Cumberbatch kam zufällig vorbei, griff ein und verjagte den Täter. Man sollte sich eben nicht mit einem Meisterdetektiv, Magier und Drachen anlegen.