Jeder Zweite geht vorzeitig in Rente
Wie Frühverrentungen zum Problem werden
Berlin Der demografische Wandel wird nicht nur für die Zukunft der Rentenversicherung, sondern angesichts des Fachkräftemangels auch zunehmend ein Problem für die Wirtschaft in Deutschland. Mehr als jeder zweite Erwerbstätige scheidet vor dem offiziellen Renteneintrittsalter aus dem Arbeitsleben aus, darunter jeder Siebte (13,5 Prozent) aufgrund von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder einer Schwerbehinderung, wie aus dem neuen Gesundheitsbericht der Techniker Krankenkasse hervorgeht.
Ein weiteres Drittel der Berufstätigen, die vorzeitig aus dem Job ausscheiden, habe zwar genug Berufsjahre zusammen, nehme aber deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, um früher in Rente gehen zu können, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, bei der Vorstellung des Gesundheitsreports 2018, der unter dem Motto „Fit oder fertig“steht.
„Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen leistungsfähig bleiben und überhaupt bis zum Rentenbeginn arbeiten können“, sagte Baas. Vor dem Hintergrund, dass jetzt die geburtenstarke Generation der sogenannten Babyboomer langsam ins Rentenalter komme, seien Politik, Unternehmen und Krankenkassen gefragt, schnell Lösungen zu entwickeln: „Zum einen, damit die Menschen länger gesund bleiben, und zum anderen auch, um den Wissenstransfer von einer Erwerbsgeneration in die nächste zu gewährleisten.“Das betriebliche Gesundheitsmanagement werde deshalb immer wichtiger, sagte Baas.