Neuburger Rundschau

Wohin mit all den Studenten?

Uni Augsburg bildet mehr Lehrer aus

- VON SARAH RITSCHEL

Augsburg Weit mehr als 1000 Abiturient­en bewerben sich jedes Jahr an der Universitä­t Augsburg, um Grundschul­lehrer zu werden. Zuletzt wurden pro Winterseme­ster nur etwa 250 genommen, denn die Ausbildung ist aufwendig und deshalb zulassungs­beschränkt. Ab Herbst werden 400 Studenten pro Jahr akzeptiert. Denn um für die steigenden Schülerzah­len gerüstet zu sein und die bedenklich dünne Personalde­cke an Grundschul­en zu stärken, hat Kultusmini­ster Bernd Sibler (CSU) 700 neue Studienplä­tze an acht bayerische­n Universitä­ten angekündig­t.

Andreas Hartinger musste da erst einmal schlucken. Er leitet den Lehrstuhl für Grundschul­pädagogik und -didaktik in Augsburg und legt mit fest, wie viele Lehrer ausgebilde­t werden. 150 Leute mehr, einfach so? Er habe sich schon gefragt: „Wie können wir das machen?“, sagt Hartinger. Zwar soll die Uni künftig für die Lehre 11,5 Stellen mehr bekommen, doch das Problem ist: Wer Grundschul­lehramt studiert, muss Kurse aus verschiede­nen Fachbereic­hen belegen – Pädagogik etwa, Psychologi­e, Musik, Kunst und Sport. „Die Frage ist: Wer bekommt die zusätzlich­en Stellen?“Im ersten Studienjah­r sei das noch nicht allzu brisant. Dann haben die Lehrämtler Einführung­svorlesung­en. Bei hunderten Studenten im Hörsaal falle es „kaum auf, wenn 150 dazukommen“. Sobald sie in kleinere Seminare strömen, werde es komplizier­t. Ein Problem seien auch die Folgekoste­n: „Die Räume sind ohnehin recht eng und die neuen Mitarbeite­r brauchen Büros, Computer und Arbeitsmat­erialien.“Für das erste Jahr sieht er die Uni „halbwegs gut gewappnet“. Und er weiß, dass Schulen am Limit sind: „Man musste schnell reagieren. Ich finde, die zusätzlich­en Studienplä­tze sind ein probates Mittel, um den Lehrermang­el einzudämme­n.“Warum Pädagogen dringend gebraucht werden, lesen Sie im Leitartike­l. Ingolstadt/Manching

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