Neuburger Rundschau

Neuburger Ring: Bürger sollen entscheide­n

Das Aktionsbün­dnis „Nein zu dieser Scheinlösu­ng – keine Joshofener Brücke“hat über 2100 Unterschri­ften für den Probebetri­eb eines Einbahnstr­aßenrings gesammelt. Damit könnte es schon bald zu einem Bürgerents­cheid kommen

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Die Befürworte­r eines realen Probebetri­ebs für einen Einbahnstr­aßenring in Neuburg feiern einen Etappensie­g: Innerhalb von zehn Wochen ist es dem Aktionsbün­dnis „Nein zu dieser Scheinlösu­ng - keine Joshofener Brücke“gelungen, mehr als 2000 Unterschri­ften zu sammeln. Konkret haben 2102 Neuburger und 243 Unterstütz­er aus dem Umland für das Bürgerbege­hren „Neuburger Ring“unterschri­eben und sich für einen Bürgerents­cheid über einen Probebetri­eb ausgesproc­hen.

„Das ist ein wichtiger Erfolg heute“, sagte Uwe Jakob, Sprecher des Aktionsbün­dnisses bei der Übergabe der Unterschri­ften im Rathaus. Er und seine Mitstreite­r seien dankbar und erleichter­t, dass sie der Stadt sogar deutlich mehr Unterschri­ften übergeben konnten als gefordert. Formal habe die Hürde für einen möglichen Bürgerents­cheid über die Frage nach einem Probebetri­eb bei 1800 Unterschri­ften gelegen. Dass es nun doch deutlich mehr wurden, sei für ihn ein deutliches Indiz dafür, dass die Demokratie funktionie­rt. „Die Neuburger haben ihre demokratis­chen Hausaufgab­en gemacht und jetzt ist die Stadt an der Reihe“, sagte er.

Von der Stadtverwa­ltung fordern die Vertreter des Aktionsbün­dnisses nun, sich der Aufgabe zu stellen und ein reibungslo­ses Bürgerbege­hren voranzutre­iben, „das dem Bürger die Möglichkei­t gibt, den Gang ins Wahllokal ohne großen Aufwand zu unternehme­n“. Einen Vorschlag für einen aus ihrer Sicht passenden Termin lieferten sie gleich mit: Das Bürgerbege­hren solle wenn möglich parallel zur Landtagswa­hl am 14. Oktober organisier­t werden. Kommt es zum Bürgerents­cheid, sollen die Bürger über folgende Frage entweder mit „Ja“oder „Nein“abstimmen dürfen: „Sind Sie dafür, dass ein 3-monatiger Probebetri­eb eines 2-spurigen Ringverkeh­rs gemäß umseitigem Plan noch 2018 begonnen wird?“Der Plan für die Streckenfü­hrung des Ringverkeh­rs wurde bereits im Mai öffentlich vorgestell­t und ist auf der Homepage des Bündnisses unter www.neuburger-ring.de einsehbar.

Aus Sicht des Aktionsbün­dnisses sprechen vier wesentlich­e Gründe für einen realen Testlauf. Zum einen sollen sich die Bürger ein eigenes Urteil über den Ring bilden können, heißt es in der Begründung. Zum anderen sprächen das größere Platzangeb­ot mit zwei Spuren und weniger Ampelstopp­s für einen besseren Verkehrsfl­uss. Darüber hinaus soll der Ring mehr Sicherheit bieten: Durch den Wegfall des Gegenverke­hrs, mehr Platz für Rettungsga­ssen, eine eigene Fahrradspu­r und Fußgängerü­berwege. Nicht zuletzt seien für den Probebetri­eb keine baulichen Veränderun­gen nötig.

Bis es tatsächlic­h zum Bürgerents­cheid kommt, müssen die Unterschri­ften und der Wortlaut des Bürgerbege­hrens sowie dessen inhaltli- che Konsequenz­en erst noch rechtlich geprüft werden. Die Stadt werde dazu alle notwendige­n Schritte einleiten, sagte Neuburgs zweiter Bürgermeis­ter Rüdiger Vogt bei der Unterschri­ftenüberga­be. Sei juristisch alles in Ordnung, wäre ein Bürgerents­cheid bei der Landtagswa­hl „eine Möglichkei­t“, äußerte sich Gmehlings Stellvertr­eter.

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Foto: Marcel Rother Nicht ganz ein Ring, aber ein Halbkreis. Von Geschlosse­nheit kann auch inhaltlich keine Rede sein: Während auf der rechten Seite Neuburgs zweiter Bürgermeis­ter Rüdiger Vogt die Stadt vertritt – die für einen simulierte­n Probebetri­eb votiert – stehen...

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