Ein Neubau für die Mittagsbetreuung
In der Grund- und Mittelschule Ehekirchen wird es zu eng. Vor allem ein besonderes Angebot wird immer stärker nachgefragt. Nun hat sich der Gemeinderat damit beschäftigt
Ehekirchen Die Ethikgruppe muss sich in der Schulküche treffen. Sprechstunden finden in einem kombinierten Gruppen-, Spiele-, Abstellraum statt, Elternabende in der zugigen Schulaula. Für Musik und Physik muss derselbe Raum genutzt werden. So beschrieb Rektorin Gabriela Eibl in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend die Zustände, die derzeit in der Grundund Mittelschule in Ehekirchen vorherrschten. Dreieinhalb Zimmer seien der Mittagsbetreuung zur Verfügung gestellt worden, sagte die Rektorin. Diese fehlten nun an anderer Stelle. Und die Mittagsbetreuung, in der laut Schule aktuell 60 Kinder angemeldet sind, werde in Zukunft wohl eher mehr als weniger nachgefragt werden, prognosti- zierte Bürgermeister Günter Gamisch. Nun beschäftigten sich die Ehekirchener Gemeinderäte mit der Frage, wie man diesem Platzproblem Abhilfe schaffen könnte.
Ingenieur Martin Käser stellte seine Planungen vor. Er schlug einen Neubau vor, der westlich des ehemaligen Lehrergebäudes entstehen soll. Darin sollen mehrere Gruppenräume, ein Mehrzweckraum, eine Küche, eine Terrasse, ein Aufzug und Toiletten untergebracht werden. Und einen unterirdischen Gang hatte der Ingenieur noch vorgesehen, der das bestehende Schulhaus mit einem dann separaten Gebäude für die Mittagsbetreuung verbinden soll. Ein erdgeschossiger Neubau sei nicht ausreichend, waren sich Rektorin, Bürgermeister und Planer einig. Deshalb soll das Gebäude Käsers Plan nach einen ersten Stock bekommen und zumindest teilweise unterkellert werden. Ein solcher Neubau sei wirtschaftlicher als ein Anbau oder eine Aufstockung des Schulhauses, so der Ingenieur. Zudem würde man mit einem direkten Anbau die Feuerwehrzufahrt versperren und einige Klassenzimmer hätten dann keine Fenster mehr. Die Kosten für den Neubau schätzte Käser auf rund 1,25 Millionen Euro für mehr als 500 Quadratmeter – eine Fläche, auf der ungefähr 100 Kinder betreut werden könnten. Außerdem würde bei einem Neubau der Schulbetrieb nicht gestört, ergänzte Gamisch die Argumente des Ingenieurs. „Ich würde einen Neubau favorisieren“, bezog der Rathauschef klar Stellung. Und er betonte: „Wir sollten nicht zu klein bauen. Die Kinder werden mehr.“
Doch trotz der herrschenden Enge und der drängenden Zeit wollten der Bürgermeister und die Gemeinderäte Käsers Vorschlag nicht so ohne Weiteres zustimmen. Vor allem der unterirdische Gang fand wenig Anklang und wurde als unnötiger „Luxus“bezeichnet. Nach einiger Diskussion, unter anderem eben darüber, ob nicht doch ein direkter Anbau möglich wäre, fassten die Räte schließlich mit zwei Gegenstimmen folgenden Beschluss: Die Planung eines separaten Neubaus soll weiterentwickelt werden – allerdings ohne Gang und ohne Aufzug, aber mit Aufzugschacht. Der Ingenieur soll eine Kostenschätzung sowohl mit teilweiser als auch mit kompletter Unterkellerung erarbeiten. Die Gemeinde will in der Zwischenzeit die Zuschussmöglichkeiten prüfen.