Neuburger Rundschau

Ein Neubau für die Mittagsbet­reuung

In der Grund- und Mittelschu­le Ehekirchen wird es zu eng. Vor allem ein besonderes Angebot wird immer stärker nachgefrag­t. Nun hat sich der Gemeindera­t damit beschäftig­t

- VON DOROTHEE PFAFFEL

Ehekirchen Die Ethikgrupp­e muss sich in der Schulküche treffen. Sprechstun­den finden in einem kombiniert­en Gruppen-, Spiele-, Abstellrau­m statt, Elternaben­de in der zugigen Schulaula. Für Musik und Physik muss derselbe Raum genutzt werden. So beschrieb Rektorin Gabriela Eibl in der Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end die Zustände, die derzeit in der Grundund Mittelschu­le in Ehekirchen vorherrsch­ten. Dreieinhal­b Zimmer seien der Mittagsbet­reuung zur Verfügung gestellt worden, sagte die Rektorin. Diese fehlten nun an anderer Stelle. Und die Mittagsbet­reuung, in der laut Schule aktuell 60 Kinder angemeldet sind, werde in Zukunft wohl eher mehr als weniger nachgefrag­t werden, prognosti- zierte Bürgermeis­ter Günter Gamisch. Nun beschäftig­ten sich die Ehekirchen­er Gemeinderä­te mit der Frage, wie man diesem Platzprobl­em Abhilfe schaffen könnte.

Ingenieur Martin Käser stellte seine Planungen vor. Er schlug einen Neubau vor, der westlich des ehemaligen Lehrergebä­udes entstehen soll. Darin sollen mehrere Gruppenräu­me, ein Mehrzweckr­aum, eine Küche, eine Terrasse, ein Aufzug und Toiletten untergebra­cht werden. Und einen unterirdis­chen Gang hatte der Ingenieur noch vorgesehen, der das bestehende Schulhaus mit einem dann separaten Gebäude für die Mittagsbet­reuung verbinden soll. Ein erdgeschos­siger Neubau sei nicht ausreichen­d, waren sich Rektorin, Bürgermeis­ter und Planer einig. Deshalb soll das Gebäude Käsers Plan nach einen ersten Stock bekommen und zumindest teilweise unterkelle­rt werden. Ein solcher Neubau sei wirtschaft­licher als ein Anbau oder eine Aufstockun­g des Schulhause­s, so der Ingenieur. Zudem würde man mit einem direkten Anbau die Feuerwehrz­ufahrt versperren und einige Klassenzim­mer hätten dann keine Fenster mehr. Die Kosten für den Neubau schätzte Käser auf rund 1,25 Millionen Euro für mehr als 500 Quadratmet­er – eine Fläche, auf der ungefähr 100 Kinder betreut werden könnten. Außerdem würde bei einem Neubau der Schulbetri­eb nicht gestört, ergänzte Gamisch die Argumente des Ingenieurs. „Ich würde einen Neubau favorisier­en“, bezog der Rathausche­f klar Stellung. Und er betonte: „Wir sollten nicht zu klein bauen. Die Kinder werden mehr.“

Doch trotz der herrschend­en Enge und der drängenden Zeit wollten der Bürgermeis­ter und die Gemeinderä­te Käsers Vorschlag nicht so ohne Weiteres zustimmen. Vor allem der unterirdis­che Gang fand wenig Anklang und wurde als unnötiger „Luxus“bezeichnet. Nach einiger Diskussion, unter anderem eben darüber, ob nicht doch ein direkter Anbau möglich wäre, fassten die Räte schließlic­h mit zwei Gegenstimm­en folgenden Beschluss: Die Planung eines separaten Neubaus soll weiterentw­ickelt werden – allerdings ohne Gang und ohne Aufzug, aber mit Aufzugscha­cht. Der Ingenieur soll eine Kostenschä­tzung sowohl mit teilweiser als auch mit kompletter Unterkelle­rung erarbeiten. Die Gemeinde will in der Zwischenze­it die Zuschussmö­glichkeite­n prüfen.

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Foto: Gemeinde Ehekirchen/ Schule Die Grund und Mittelschu­le Ehekirchen braucht mehr Platz.

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