Neuburger Rundschau

Ein wichtiges Jahr für die Arbeitnehm­er

Die IG Metall blickt auf ein bewegtes Jahr zurück und beklagt, dass die Arbeit der Betriebsrä­te schwierige­r wird

- Stehender Artikel).

Betrieben noch die Rückmeldeb­ögen der Wahlen fehlten. Die Zahlen der Betriebe, in denen Betriebsrä­te gewählt worden seien, so Stiedl, seien zurückgega­ngen. Waren es 2014 noch 61 Unternehme­n, so sind heuer bisher erst die Ergebnisse von 51 Betrieben eingegange­n. Die Wahlbeteil­igung gab die IG Metall mit rund 77 Prozent unveränder­t zu 2014 an. Von den knapp 500 Betriebsra­tsmitglied­ern gehören über 73 Prozent der IG Metall an. Der Frauenante­il bei den Betriebsrä­ten liegt heuer bei rund 29 Prozent.

Stiedl beklagte die Zunahme von Betrieben, die die Betriebsra­tswahlen behindern würden

Teils käme es zu Behinderun­gen der Arbeit der Betriebsrä­te, manchmal sogar zu massiven Einschücht­erungsvers­uchen vor der Wahl. Positiv bewertete der IG Metall-Bevollmäch­tigte den nahen Abschluss eines Tarifvertr­ags mit der Firma Scherm. Für die Mit- arbeiter dort werden zum 1. Januar die Regelungen der bayerische­n Kontraktlo­gistik greifen. „Diese umfassen nicht nur den Grundlohn, sondern auch die Ausbildung­svergütung, die Jahressond­erzahlunge­n, Zuschläge, Urlaub, Urlaubsgel­d und mehr.“

Und auch beim Entwicklun­gsdienstle­ister IAV sei ein Tarifergeb­nis erzielt worden.

Als erfolgreic­h beurteilte Stiedl die zurücklieg­ende Tarifrunde für die Metall- und Elektroind­ustrie. Neben der verkürzten Vollzeit gibt es die Wahloption auf acht freie Tage zur Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörige­n. Der erste Teil, die Erhöhung des Entgeltes um 4,3 Prozent sei im April bereits umgesetzt worden. Die weitere Erhöhung greife ab 2019.

Trotz der Erfolge: Die Menschen, so Stiedl, hätten zu Recht das Gefühl, dass es in der Gesellscha­ft immer ungerechte­r zugehe. Das zeige sich auch in einem Trend der Tariffluch­t. Trotz des Wirtschaft­sbooms, in dem sich Deutschlan­d befinde, klaffe die Schere zwischen Arm und Reich auseinande­r. Insbesonde­re die stark gestiegene­n Wohnkosten seien ein großes Armutsrisi­ko.

 ?? Foto: IG Metall ?? Erich Seehars (Mitte), viele Jahre politi  scher Sekretär, wurde von Bernhard Stiedl (rechts) und Johann Horn, den Be  vollmächti­gten der IG Metall, in den Ru  hestand verabschie­det.
Foto: IG Metall Erich Seehars (Mitte), viele Jahre politi scher Sekretär, wurde von Bernhard Stiedl (rechts) und Johann Horn, den Be vollmächti­gten der IG Metall, in den Ru hestand verabschie­det.

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