Neuburger Rundschau

Ein erster Blick auf die Kartoffelk­önigin

Bald wird die neue Repräsenta­ntin in der Alten Schweißere­i in Schrobenha­usen gekürt. Diesmal stammt sie aus dem Moos, ist 20 Jahre jung und arbeitet mit Finanzen. Was sie mit der Ackerfruch­t verbindet

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Karlshuld Brünettes Haar, das sie zu einem Dutt gebunden hat; dazu frische Feldblumen, blaue Augen und ein bezaubernd­es Lächeln. So sieht sie aus, die künftige Kartoffelk­önigin unseres Landkreise­s – zum Anbeißen. Ihr Name ist geheim – zumindest noch bis Freitag, 20. Juli. Erst an diesem Tag findet ihre offizielle Krönung statt.

20 Jahre ist sie alt und stammt aus Karlshuld, wo sie geboren und aufgewachs­en ist. Auch heute noch lebt sie auf dem Hof der Familie, den ihr Vater vor sieben Jahren von den Großeltern übernommen hat. Insgesamt 56 Hektar bewirtscha­ftet man hier an Getreide, Mais und Kartoffeln. Kein Wunder also, dass die junge Frau beim Bestellen der Äcker regelmäßig mitanpacke­n muss. Die Erfahrung hat gezeigt: „Der Urlaub langt für die Arbeit auf dem Hof ohnehin nie aus.“Denn beruflich bewegt sich die 20-Jährige auf ganz anderen Feldern. Erst Anfang des Jahres hat sie ihre Ausbildung als Bankkauffr­au abgeschlos­sen und wurde von ihrem Arbeitgebe­r nun auch übernommen.

Dass es überhaupt zu ihrer Regentscha­ft kommt, ist vor allem Norbert Ziegler von der Erzeugerge­meinschaft (EG) Neuburg-Schrobenha­usen zu verdanken. Wie er erzählt, sei er stets mit offenen Augen in der Region unterwegs und halte Ausschau nach passenden Kandidatin­nen. Denn die Anforderun­gen an eine Majestät sind vielseitig. „Die Kartoffelk­önigin muss aus einem landwirtsc­haftlichen Betrieb kommen“, betont der EG-Vorsitzend­e. Intelligen­t und interessie­rt müsse die junge Frau sein und selbstvers­tändlich ebenso hübsch. Auf den Mund gefallen dürfe sie übrigens auch nicht sein. Ziegler lacht.

Nun wird eine Karlshulde­rin zur mittlerwei­le 41. Königin der „tollen Knolle“und darf den Landkreis mit Zepter, Krone und Schärpe ein Jahr lang repräsenti­eren. Wie üblich, wird Klaus Benz aus Sehensand die Veranstalt­ung am 20. Juli moderieren. Für ihre Krönung hat sich die baldige Majestät sage und schreibe sechs neue Dirndl zugelegt. Welches davon sie an diesem Abend tragen wird, möchte sie allerdings noch nicht verraten. Jedenfalls zählt die 20-Jährige ab dann neben der Mai-, der Spargel- und der Rosenkönig­in zu den vier adeligen Vertreteri­nnen Neuburg-Schrobenha­usens. „Ich freue mich sehr darüber, dass man mir so viel Vertrauen schenkt.“Als Botschafte­rin sei sie auf ihre Amtszeit gespannt. Doch habe sie auch Erwartunge­n an ihre einjährige Regentscha­ft: „Ich hoffe und erwarte gute Kartoffelp­reise“, bekräftigt die Frau aus dem Moos. Ein Problem sollte das in dieser Saison nicht darstellen: „Wir hatten bisher so viele Sonnenstun­den“, erklärt Norbert Ziegler von der EG. Qualitativ seien die diesjährig­en Kartoffeln seit Jahren die besten.

Alleine muss die neue Königin ihre Regentscha­ft nicht bestreiten. Ihre Vorgängeri­n Jacqueline Blöckl wird der Karlshulde­rin beratend zur Seite stehen, sie begleiten und auf Terminen vertreten. Blöckls Tipp an ihre Nachfolger­in ist simpel: „Mach’ mit, was geht“, ruft die Projektman­agerin lachend. „Das Jahr war ein Wahnsinn.“Zwar sei sie zu Beginn etwas skeptisch gewesen, räumt sie ein. Doch bereut davon habe sie keine Sekunde. „Es waren so viele Erlebnisse, ich habe so viel kennengele­rnt. Dazu haben sich so viele Freundscha­ften gebildet, die diese Amtszeit hoffentlic­h auch überdauern werden“, sagt Blöckl.

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Foto: Elisa Glöckner Noch hält sie das Lenkrad in der Hand: Bis zum 20. Juli wird die noch amtierende Kartoffelb­otschafter­in Jacqueline Blöckl (links) Landkreis und Erzeugerge­meinschaft ver treten. Dann gibt sie Zepter, Krone und Schärpe an eine 20 Jährige aus Karlshuld...

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