Film zu Rechtsrock im Bürgerhaus
Justiq will für Extremismus sensibilisieren
Neuburg Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben. Was folgt ist der Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera filmt, sind das Einblicke in eine erschreckende Jugendszene mit niedriger Schwelle zu Gewalt. Neun Jahre später hat Kuban 50 Undercover-Drehs hinter sich gebracht – auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm dabei immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick...“
„Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“– so lautet auch der martialische Titel des Films, in dem der Journalist seine Eindrücke dieser Subkultur zusammen mit dem Regisseur Peter Ohlendorf verarbeitet. Das Ergebnis ist die Dokumentation der Art und Weise, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und zunehmend radikalisiert werden. Seit Dezember 2017 ist der Film zu sehen – allerdings nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern ausschließlich bei Vorführungen in Kooperation mit Veranstaltern aus Politik, Gewerkschaft oder Gesellschaft. Nun können sich auch Jugendliche und junge Erwachsene aus und um Neuburg mit dem 89-minütigen Material aus der Rechtsrock-Szene vertraut machen: Am Donnerstag, 12 Juli, läuft der Film im Bürgerhaus Ostend. Gefördert wird die Veranstaltung durch die Spendenstiftung „Für Neuburger“. Im Anschluss an die Vorführung wird sich Regisseur Peter Ohlendorf für Diskussionen bereithalten. Der Eintritt ist frei, die Altersfreigabe liegt bei zwölf Jahren.
Ziel ist es laut den Initiatoren von „Jugend stärken im Quartier“(Justiq), ein Bewusstsein für Menschenwürde und Demokratie zu schaffen und für Extremismus zu sensibilisieren – „unabhängig davon, ob es sich um linken oder rechten Extremismus, Juden oder Palästinenser, Kurden oder Türken handelt“, sagt Stefanie Buchner-Joppich vom Caritasverband. Termin Am Donnerstag, 12. Juli, um 17 Uhr ist die Dokumentation „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“im Bürgerhaus Ostend zu sehen.