2022 soll die neue Brücke fertig sein
Der Landkreis sichert sich bei der Sanierung des Donauübergangs an der Staustufe Bertoldsheim die Unterstützung der Kraftwerksbetreiber. Landrat unterzeichnet Vertrag
Rennertshofen Bertoldsheim Für die zahlreichen Nutzer der Bertoldsheimer Donaubrücke gab es am Mittwoch eine gute Nachricht: Lange und zeitraubende Umwege wird es während der Sanierung nicht geben. Die bestehende Brücke bleibt während der Bauzeit für die geplante neue Donauüberquerung befahrbar.
Auf mindestens zwölf Millionen Euro bezifferte Landrat Roland Weigert die Kosten für das neue Bauwerk, dessen Baubeginn nach jetzigem Planungsstand im Frühsommer 2020 erfolgen soll. Die Bauzeit beträgt etwa zwei Jahre. Nachdem die neue Brücke für den Verkehr freigegeben ist, soll die alte Donaubrücke bis zu den Tragpfeilern abgebrochen und ein etwas verkleinerter Straßenüberbau aufgesetzt werden. Dieses neue Bauwerk dient dem Kraftwerk als Betriebsbrücke, steht aber auch als Fuß- und Radweg der Öffentlichkeit zur Verfügung. Darüber hinaus führen Anbindungen von der neuen Trassenführung auf die Betriebsbrücke, damit sie im Notfall als Bypass für Rettungsfahrzeuge, Bergegerät, zur Sicherstellung des Schülertransportes und als Umleitungsstrecke bei Wartungsarbeiten verwendet werden kann. Die Planungen für den Neubau sind in vollem Gange, bereits kommende Woche ist der Beginn einer Probebohrung zur Erkundung des Untergrunds stromaufwärts vor der alten Brücke geplant.
Weil das Thema nicht nur den Landkreis beschäftigt, in dessen Verantwortung die Brücke über die Kreisstraße von Bertoldsheim nach Burgheim fällt, sondern auch den Kraftwerksbesitzer und Betreiber, traf sich Landrat Weigert im Bertoldsheimer Kraftwerk mit Roman Töpler und Peter Fösel, den Vorständen der Donau-Wasserkraft AG (DWK), dem Gemeinschaftsunternehmen der Uniper-Kraftwerke GmbH und der Rhein-Main-Donau GmbH zur Vertragsunterzeichnung. Dabei sicherte sich der Landkreis die Unterstützung der DWK für den Brückenneubau zu. Man werde nicht nur Flächen zur Baustelleneinrichtung und Baustofflagerung zur Verfügung stellen, sondern auch die Einbußen des Kraftwerks bei der Stromerzeugung tragen, heißt es im Vertragswerk. Mit bis zu einer Million Euro werde sich die DWK an den Kosten beteiligen, erläuterte Peter Fösel näher. Er und sein Vorstandskollege Roman Töpler zeigten sich überzeugt davon, dass das neue Bauwerk den künftigen Anforderungen gerecht werde. Roland Weigert zeigte sich erfreut über das partnerschaftliche Miteinander mit der DWK und brachte Zahlen auf den Tisch, die die Notwendigkeit des Brückenneubaus belegen. Mit über 3100 Kraftfahrzeugen pro Tag, darunter deutlich über 200 Lastwagen, stelle die Donaubrücke einen wichtigen Teil der Nord-Süd-Verbindungsachse dar und werde bei einem möglichen vierspurigen B 16-Ausbau noch mehr Bedeutung erlangen.
Konkrete Angaben zu den Planungen machte Markus Laumer, Leiter Hoch- und Tiefbau am Landratsamt. Der Abstand zur alten Brücke betrage drei Meter, das sei notwendig, um angeschwemmte Bäume bergen zu können. Mit rund 160 Metern wird die neue Brücke rund 20 Meter länger und auch etwas höher als die alte. Ein Längsgefälle optimiert die Wasserabführung. Die Brücke wird 12,10 Meter breit, bekommt eine Fahrbahn mit acht Metern Breite, erhält zwei große Felder im Abstand von 50 Metern und ruht auf drei Pfeilern und dem bereits bestehenden Pfeiler der Kahnschleuse. Je weniger Pfeiler ein Bauwerk habe, umso weniger werde in die herrschenden Strömungsverhältnisse eingegriffen, so Laumer. Die neue Trasse berührt die neu gebaute Fischaufstiegsanlage nicht, bestehende Geh- und Radwege bleiben unverändert. Von Burgheim her wird die Kurve vor der Brücke etwas begradigt. Deswegen kommt man, auch wenn man so weit wie nur möglich das angrenzende FHH-Gebiet schont, um zusätzlichen Flächenbedarf nicht herum. Die Grundstücksverhandlungen für die Anbindung an die Kreisstraße verliefen laut Laumer dank der Unterstützung durch Burgheims Bürgermeister Michael Böhm sehr positiv. Weil bereits viele Vorarbeiten und Vorgespräche geleistet worden seien, könne der Zeitplan eingehalten werden. Im Herbst 2018 soll das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein, im Frühjahr der Beschluss stehen. Nach dem Zuwendungsverfahren kann 2020 begonnen werden. Zuschüsse fließen in Höhe von 70 Prozent der Bausumme.