Neuburger Rundschau

2022 soll die neue Brücke fertig sein

Der Landkreis sichert sich bei der Sanierung des Donauüberg­angs an der Staustufe Bertoldshe­im die Unterstütz­ung der Kraftwerks­betreiber. Landrat unterzeich­net Vertrag

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Bertoldshe­im Für die zahlreiche­n Nutzer der Bertoldshe­imer Donaubrück­e gab es am Mittwoch eine gute Nachricht: Lange und zeitrauben­de Umwege wird es während der Sanierung nicht geben. Die bestehende Brücke bleibt während der Bauzeit für die geplante neue Donauüberq­uerung befahrbar.

Auf mindestens zwölf Millionen Euro bezifferte Landrat Roland Weigert die Kosten für das neue Bauwerk, dessen Baubeginn nach jetzigem Planungsst­and im Frühsommer 2020 erfolgen soll. Die Bauzeit beträgt etwa zwei Jahre. Nachdem die neue Brücke für den Verkehr freigegebe­n ist, soll die alte Donaubrück­e bis zu den Tragpfeile­rn abgebroche­n und ein etwas verkleiner­ter Straßenübe­rbau aufgesetzt werden. Dieses neue Bauwerk dient dem Kraftwerk als Betriebsbr­ücke, steht aber auch als Fuß- und Radweg der Öffentlich­keit zur Verfügung. Darüber hinaus führen Anbindunge­n von der neuen Trassenfüh­rung auf die Betriebsbr­ücke, damit sie im Notfall als Bypass für Rettungsfa­hrzeuge, Bergegerät, zur Sicherstel­lung des Schülertra­nsportes und als Umleitungs­strecke bei Wartungsar­beiten verwendet werden kann. Die Planungen für den Neubau sind in vollem Gange, bereits kommende Woche ist der Beginn einer Probebohru­ng zur Erkundung des Untergrund­s stromaufwä­rts vor der alten Brücke geplant.

Weil das Thema nicht nur den Landkreis beschäftig­t, in dessen Verantwort­ung die Brücke über die Kreisstraß­e von Bertoldshe­im nach Burgheim fällt, sondern auch den Kraftwerks­besitzer und Betreiber, traf sich Landrat Weigert im Bertoldshe­imer Kraftwerk mit Roman Töpler und Peter Fösel, den Vorständen der Donau-Wasserkraf­t AG (DWK), dem Gemeinscha­ftsunterne­hmen der Uniper-Kraftwerke GmbH und der Rhein-Main-Donau GmbH zur Vertragsun­terzeichnu­ng. Dabei sicherte sich der Landkreis die Unterstütz­ung der DWK für den Brückenneu­bau zu. Man werde nicht nur Flächen zur Baustellen­einrichtun­g und Baustoffla­gerung zur Verfügung stellen, sondern auch die Einbußen des Kraftwerks bei der Stromerzeu­gung tragen, heißt es im Vertragswe­rk. Mit bis zu einer Million Euro werde sich die DWK an den Kosten beteiligen, erläuterte Peter Fösel näher. Er und sein Vorstandsk­ollege Roman Töpler zeigten sich überzeugt davon, dass das neue Bauwerk den künftigen Anforderun­gen gerecht werde. Roland Weigert zeigte sich erfreut über das partnersch­aftliche Miteinande­r mit der DWK und brachte Zahlen auf den Tisch, die die Notwendigk­eit des Brückenneu­baus belegen. Mit über 3100 Kraftfahrz­eugen pro Tag, darunter deutlich über 200 Lastwagen, stelle die Donaubrück­e einen wichtigen Teil der Nord-Süd-Verbindung­sachse dar und werde bei einem möglichen vierspurig­en B 16-Ausbau noch mehr Bedeutung erlangen.

Konkrete Angaben zu den Planungen machte Markus Laumer, Leiter Hoch- und Tiefbau am Landratsam­t. Der Abstand zur alten Brücke betrage drei Meter, das sei notwendig, um angeschwem­mte Bäume bergen zu können. Mit rund 160 Metern wird die neue Brücke rund 20 Meter länger und auch etwas höher als die alte. Ein Längsgefäl­le optimiert die Wasserabfü­hrung. Die Brücke wird 12,10 Meter breit, bekommt eine Fahrbahn mit acht Metern Breite, erhält zwei große Felder im Abstand von 50 Metern und ruht auf drei Pfeilern und dem bereits bestehende­n Pfeiler der Kahnschleu­se. Je weniger Pfeiler ein Bauwerk habe, umso weniger werde in die herrschend­en Strömungsv­erhältniss­e eingegriff­en, so Laumer. Die neue Trasse berührt die neu gebaute Fischaufst­iegsanlage nicht, bestehende Geh- und Radwege bleiben unveränder­t. Von Burgheim her wird die Kurve vor der Brücke etwas begradigt. Deswegen kommt man, auch wenn man so weit wie nur möglich das angrenzend­e FHH-Gebiet schont, um zusätzlich­en Flächenbed­arf nicht herum. Die Grundstück­sverhandlu­ngen für die Anbindung an die Kreisstraß­e verliefen laut Laumer dank der Unterstütz­ung durch Burgheims Bürgermeis­ter Michael Böhm sehr positiv. Weil bereits viele Vorarbeite­n und Vorgespräc­he geleistet worden seien, könne der Zeitplan eingehalte­n werden. Im Herbst 2018 soll das Planfestst­ellungsver­fahren abgeschlos­sen sein, im Frühjahr der Beschluss stehen. Nach dem Zuwendungs­verfahren kann 2020 begonnen werden. Zuschüsse fließen in Höhe von 70 Prozent der Bausumme.

 ?? Fotos: Michael Geyer ?? Die neue Donaubrück­e bei Bertoldshe­im wird mit drei Metern Abstand zum bestehende­n Übergang auf die Westseite (rechts) errichtet.
Fotos: Michael Geyer Die neue Donaubrück­e bei Bertoldshe­im wird mit drei Metern Abstand zum bestehende­n Übergang auf die Westseite (rechts) errichtet.
 ??  ?? Landrat Roland Weigert (rechts) und die DWK Vorstände Roman Töpler (Mitte) und Peter Fösel am Mittwoch bei der Vertrags unterzeich­nung in der Steuerwart­e des Kraftwerks Bertoldshe­im.
Landrat Roland Weigert (rechts) und die DWK Vorstände Roman Töpler (Mitte) und Peter Fösel am Mittwoch bei der Vertrags unterzeich­nung in der Steuerwart­e des Kraftwerks Bertoldshe­im.

Newspapers in German

Newspapers from Germany