Bruterfolg beim Großen Brachvogel
Ein Elektrozaun ermöglicht den Bestandserhalt bei Wiesenbrütern. Bei nur mehr 13 Brutpaaren im Donaumoos ist die Aufzucht von drei Brutpaaren ein Erfolg
Neuburg Schrobenhausen Der Große Brachvogel ist ein stark bedrohter Wiesenbrüter, der weite und offene und vor allem feuchte Wiesenflächen zur Aufzucht seiner Jungen benötigt. Zu einem typischen Habitat im Landkreis zählt das Donaumoos. Durch den starken Rückgang von Grünland ist die Brut des Brachvogels stark gefährdet. Aus diesem Grund hat sich die Untere Naturschutzbehörde in Kooperation mit den Naturschutzverbänden dazu entschlossen, einen Zaun zum Schutz der Tiere aufzustellen.
Seit 2016 wird auf einer Fläche von über fünf Hektar bei Langenmosen durch den Einsatz eines Elektrozauns der Bruterfolg des größten Schnepfenvogel Europas gewährleistet. In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz (BN), dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), der Naturschutzwacht und der Wasserwacht wurde der Zaun vor der Ankunft der Tiere aufgestellt und blieb bis zum Flüggewerden der Jungtiere Anfang Juli stehen. In dieser Zeit wurde der Zaun dreimal wöchentlich kontrolliert. Durch den Zaun werden die natürli- chen Feinde wie Fuchs, Marder oder Hermelin abgewehrt und eine ungestörte Aufzucht der Jungvögel ist möglich. Die Maßnahme half heuer drei Brutpaaren bei der erfolgreichen Aufzucht. Vor dem Hintergrund, dass es bei der jüngsten Kartierung nur mehr 13 Brutpaare im Donaumoos gab, sei dies ein riesengroßer Erfolg, so das Landratsamt in einer Mitteilung.
Möglichkeiten, dem Brachvogel und anderen Wiesenbrütern zu hel- fen, gibt es einige. So ist neben dem Erhalt und der Entwicklung von extensivem Grünland auch die angepasste, förderfähige Bewirtschaftung von Bedeutung. Interessierte Landwirte können auf Basis des Vertragsnaturschutzprogramms helfen, die Situation für die Wiesenbrüter zu entspannen. Bei einem vereinbarten Schnittzeitpunkt ab 15. Juni und Verzicht auf Düngung und chemischen Pflanzenschutz werden etwa mindestens 470 Euro pro Hektar und Jahr zusätzlich zu den Flächenprämien ausbezahlt. Wer sich in Wiesenbrütergebieten an das Wegegebot hält und Hunde an der Leine führt, trägt wesentlich dazu bei, dass die Vögel bei der Aufzucht nicht gestört werden.
Auch im nächsten Jahr setzt die Untere Naturschutzbehörde wieder auf die Schutzmaßnahme. Der Dank gilt den freiwilligen Helfern für ihre Unterstützung und den betroffenen Landwirten.