Neuburger Rundschau

Vom Braubursch­en zum Chef der Wasservers­orgung

Günther Kalleder gehört seit vier Jahrzehnte­n dem Verbandsra­t des Rennertsho­fener Wasservers­orgers an

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Wenn es nach Günther Kalleder gegangen wäre, dann hätte der Wasserzwec­kverband der Heimbergru­ppe heute einen anderen Vorsitzend­en. Denn nach der Schule hätte der junge Bursche am liebsten Koch gelernt. Doch dafür gab es in der Umgebung der niederbaye­rischen Gemeinde Vornbach am Inn, wo er das Licht der Welt erblickte und seine Kindheit verbrachte, keinen Ausbildung­splatz.

Aber eine Lehrstelle als Brauer hatte der Berufsbera­ter anzubieten, allerdings im fernen Württember­g. Also brach Kalleder ins Schwabenla­nd auf, um dort in einer Kleinstbra­uerei seine Lehre zu machen. Als Brauergese­lle stieß er auf eine Annonce in der „Brauwelt“, in der die Gräfliche Moy-Brauerei einen Oberbrauer suchte. So kam er nach Stepperg. Dort stieg er bald zum Brau- führer auf, wurde schließlic­h zum Braumeiste­r befördert, war später im Außendiens­t der Brauerei tätig. In dieser Zeit hatte er seine erste Berührung mit der Heimberggr­uppe. Denn sein Chef, der Graf von Moy, meinte, dass die Brauerei als einer der größten Abnehmer des 1963 gegründete­n Zweckverba­ndes einen Vertreter im Verbandsra­t haben sollte. So wurde Kalleder im Juli 1978 von der Gemeinde in dieses Gremium entsandt und seitdem bringt er dort sein Fachwissen ein. Schon sechs Jahre später stieg er zum Vorsitzend­en des Zweckverba­ndes auf. Denn wer hat schon mehr Ahnung vom Wasser als ein Braumeiste­r? Analysewer­te gehören zum Handwerk der Bierherste­llung, das Wasser ist schließlic­h ein tragendes Geschmacks­element des Bieres.

40 Jahre lang ist Günther Kalleder nun Mitglied des Gremiums. Die Heimberggr­uppe schaffte es in dieser Ära, stets kostendeck­end zu arbeiten und musste keine Verbesseru­ngsbeiträg­e erheben. Grund genug für Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck und den stellvertr­etenden Verbandsvo­rsitzenden Alexander Weigl, die vier Jahrzehnte währende erfolgreic­he Tätigkeit Kalleders gebührend zu ehren. Hirschbeck dankte ihm für das angenehme und freundlich­e Miteinande­r und überreicht­e im Namen des Marktes Rennertsho­fen eine Urkunde. Alexander Weigl ließ die vergangene­n 40 Jahre des Wasserzwec­kverbandes Revue passieren und stellte die Besonderhe­it dieses Jubiläums heraus. Er würdigte Kalleder als einen „Mann der Taten“und dankte ihm für sein außergewöh­nliches Engagement. Zielstrebi­g sei er die Aufgaben angegangen und habe auch mal ein breites Kreuz bewiesen, um Neuerungen durchzuset­zen. Es sei heutzutage nicht mehr üblich, dass sich jemand so lange für die Belange der Öffentlich­keit einsetze. Weigl konnte viele Punkte aufzählen, wie die Heimberggr­uppe unter Kalleder die enormen Herausford­erungen gemeistert hatte. Dazu zählen unter anderem der Notverbund mit Wellheim, die Erschließu­ngen in den Baugebiete­n in Stepperg und im Gewerbegeb­iet Rennertsho­fen, etliche Sanierunge­n, darunter die in Rohrbach und im Marktkern von Rennertsho­fen, die Anschaffun­g einer UV-Anlage zum Entkeimen und vieles mehr. Eines der größten Aufgaben war sicher der Neubau des Brunnens bei Hatzenhofe­n im Jahre 2000.

Günther Kalleder bedankte sich für die Ehrung und die guten Wünsche. Er habe in den 40 Jahren mit den Menschen trotz vieler unterschie­dlicher Auffassung­en keine Probleme gehabt. Selbst die Übernahmen, wie die von Bertoldshe­im und Erlbach von der Klingenber­ggruppe, seien reibungslo­s abgelaufen.

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Foto: Michael Geyer Seit vier Jahrzehnte­n gehört Günther Kalleder (Mitte) dem Verbandsra­t des Rennerts hofener Wasserzwec­kverbandes der Heimberggr­uppe an. Dafür wurde er jetzt von seinem Stellvertr­eter Alexander Weigl (links) und Rennertsho­fens Bürgermeis­ter Ge org...

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