Wieder weniger Belüftung für die Innenstadt
Neues Baugebiet im Neuburger Norden
Neuburg Die freie Fläche an der Monheimer Straße zwischen Hamm Werbung und der ehemaligen Grünwald-Säge in Neuburg Nord beschäftigte den Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Eine Zimmerei aus Laisacker möchte dort ihren Betrieb ansiedeln. Dafür mussten der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dies geschah zwar mit großer Mehrheit. Es gab aber auch heftige Kritik.
Während Stadträtin Karola Schwarz (Grüne) wegen der Verkehrsproblematik grundsätzlich gegen jegliche neue Bebauung im Neuburger Norden ist, wiederholte Stadtheimatpfleger Roland Thiele seinen Hinweis, den er schon seit Jahren gibt, wenn über der Donau ein neues Baugebiet ausgewiesen wird. Früher waren die Dörfer im Norden Neuburgs voneinander getrennt. Je mehr zugebaut würde, so Thiele, desto mehr werde dieses historische Stadtbild zerstört. Außerdem würden durch die Bebauung die Kaltluftschneisen zugebaut. Die Frischluft von den Jurahöhen sorgt nicht nur für einen leichteren Abzug des Nebels. Damit, so Thiele, werde auch die Stadt belüftet. „Mit der Bebauung schädigen sie alle, die in der Innenstadt leben und arbeiten wollen“, verdeutlichte er. Er bat deshalb um ein restriktives Vorgehen.
Bei der Fläche handelt es sich um zwei nebeneinanderliegende Grundstücke, über die quer eine 110 kV-Freileitung verläuft. Darunter muss ein 46 Meter breiter Streifen unbebaut bleiben. Der Stadtrat entschied auf Vorschlag von Stadtbaumeister Dieter Reichstein, die westlich der Stromleitung liegende, größere Fläche im Anschluss an Hamm Werbung als Gewerbegebiet auszuweisen und das untere, östlich davon liegende Eck zur Grünwald-Säge hin als Mischgebiet.