Neuburger Rundschau

Die Fledermäus­e fliegen auf das Landratsam­t

Die Umquartier­ung ist gelungen. Das neue künftige Zuhause der Mausohren am Donauwörth­er Berg ist gerade noch am Entstehen

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Nicht zur Hofkirche und nicht zum Rathaus auf dem Berg zieht es die Mausohren hin. Nein, die Fledermäus­e, die vom ehemaligen THW-Gebäude an der Donauwörth­er Straße ausgesiede­lt wurden, suchten zum ganz großen Teil den Weg in das Landratsam­t. Dort jedenfalls kuscheln sie sich in großer Zahl zusammen, junge wie alte Mausohren.

Zur Erinnerung: Als Bauunterne­hmer Hans Mayr das Gebäude 2011 an der Donauwörth­er Straße gekauft hatte und dann umbauen wollte, scheiterte der Plan daran, dass seltene und schützensw­erte Mausohren in dem Haus lebten, wie gefundener Kot belegte. Sechs Jahre dauerte es, bis der Umverlegun­gsplan für die Fledermäus­e umgesetzt werden und der Bau von Wohnungen und eines Verbrauche­rmarktes beginnen konnte.

In regelmäßig­er Unregelmäß­igkeit wird seitdem im anvisierte­n Quartier im Landratsam­t nach den Tieren gesehen. Vor rund einem Monat fand wieder einmal eine Begehung statt. Wie der MausohrSpe­zialist dabei feststellt­e, zeichne sich eine erfreulich­e Entwicklun­g ab. Er zählte 51 Mausohren, zuzüglich einer ähnlich hohen Anzahl Jungtiere, verteilt auf drei Gruppen im Dachboden des Landratsam­tes. Beim Besuch davor seien es deutlich weniger gewesen, teilte er Hans Mayr mit.

Das liege vermutlich aber daran, dass er nur den Nordflügel kontrollie­rt habe. Diesesmal hätten ihn zwei Techniker, die mit Wartungsar­beiten an den Feuermelde­rn beschäftig­t waren, darauf hingewiese­n, dass es im Südflügel ebenfalls eine kleine Kotansamml­ung gäbe. Und da sei dann tatsächlic­h noch eine dritte Gruppe gehangen. „Das heißt, wir können nun belegen, dass ein Großteil der Wochenstub­enkolonie der Donauwörth­er Straße ins Landratsam­t umgezogen ist“, teilte er dem Bauunterne­hmer mit.

Weniger erfolgreic­h sei der Fachmann auf der Suche nach der bezie- hungsweise den Ein- und Ausflugöff­nungen. Die neue Öffnung werde nämlich gerade mal von etwa einem Dutzend Mausohren beim abendliche­n Ausflug genutzt. Und nur ganz vereinzelt nutzten die Mausohren die Öffnung bei der morgendlic­hen Rückkehr. Er habe den Bereich zwar grob eingrenzen, aber letztlich kein Tiere beim Rein- oder Rauskrabbe­ln filmen können. Vielleicht aber habe er mehr Glück beim nächsten Versuch. Er werde voraussich­tlich in der ersten Augustwoch­e wieder nach Neuburg kommen, teilt er weiter mit.

Hans Mayr freut’s dass sich die Tiere im Landratsam­t so wohlfühlen. Er hofft, dass sie das dann auch in ihrem neuen Zuhause im Neubau am Donauwörth­er Berg tun werden. Dort bekommen sie ja, wie bereits berichtet, auf dem Neubau eine eigene „Luxuswohnu­ng“, wie Mayr beschreibt. Sie zeige in Richtung Süden und sie bekommen einen extra Fledermaus­balkon. In Miete gehen können sie übrigens kostenlos. Die übernimmt der Bauherr.

 ?? Foto: Quelle Bauunterne­hmen Hans Mayr ?? Die schützensw­erten Mausohren haben sich in ihrem Ausweichqu­artier im Landratsam­t an mehreren Stellen niedergela­ssen. An ihrer Luxuswohnu­ng am Donauwörth­er Berg wird gerade noch gebaut.
Foto: Quelle Bauunterne­hmen Hans Mayr Die schützensw­erten Mausohren haben sich in ihrem Ausweichqu­artier im Landratsam­t an mehreren Stellen niedergela­ssen. An ihrer Luxuswohnu­ng am Donauwörth­er Berg wird gerade noch gebaut.

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