Fitness unter freiem Himmel
300000 Euro teures Vorzeigeprojekt in Karlshuld eröffnet. Der neue Bewegungsparcours neben der Schule soll ein Treffpunkt der Generationen sein
Karlshuld Fitness für alle zu jeder Zeit und ohne Limit, das verspricht der neue Karlshulder Bewegungsparcours direkt neben der Schulturnhalle. Am Mittwochvormittag wurde das Vorzeigeprojekt feierlich eingeweiht. Mit dabei beim Festakt waren die Kinder und Jugendlichen der benachbarten Maurus-GerleSchule. Das Angebot sei nicht nur für den Unterricht gedacht, betonte Diplom-Sportwissenschaftler Oliver Seitz, der bei der Auswahl der Sportgeräte beriet. „Tragen Sie die Bewegung auch in die Vereine. Der Bewegungsparcours soll für alle da sein – ob dick oder dünn, jung oder alt, sportlich oder unsportlich.“Karlshuld hat jetzt ein Fitnessstudio unter freiem Himmel.
300000 Euro hat sich die Kommune den Generationenpark kosten lassen, rund die Hälfte davon floss als Leader-Zuschuss aus EU-Mitteln, sagt Bürgermeister Karl Seitle. Doch das Geld sei gut angelegt, ergänzte Klaus Rössler, Geschäftsführer der Fördervereinigung LAG Altbayerisches Donaumoos. Von der ersten Planungen im Gemeinderat bis zur Eröffnung sind fast drei Jahre vergangen. Der Aufwand habe sich aber gelohnt, meinte der Rathauschef, denn „wir haben etwas gebaut, was es so noch nicht gibt, und zwar für die ganze Bevölkerung“. Die Anlage bietet noch mehr als nur den Fitnessbereich. Neben den Sportgeräten gibt es festinstallierte Bänke und Liegen, einen Schachspieltisch, das Ganze eingebettet in einen kleinen Park – ein neuer Treffpunkt also für die Generationen. Ins Gespräch kommen, gemeinsam Sport treiben und sich erholen, miteinander etwas erleben, zusammen draußen sein, das alles macht der Bewegungsparcours möglich.
Das Planungsbüro Ecker (Schrobenhausen) hat in Kooperation mit dem Diplom-Sportwissenschaftler Oliver Seitz eine Kompaktanlage entwickelt, die aus 15 Stationen besteht und ein Ganzkörpertraining ohne großen technischen Aufwand und ohne fachliche Anleitung ermöglicht. Wer dort trainiert, verbessert seine Koordination, Kraft, Beweglichkeit und Motorik. Da gibt es zum Beispiel eine Balancierstrecke, einen Oberkörper-Ergometer, eine Pedalostrecke oder eine Calisthenics-Installation. Die Schwierig- keitsstufen an den verschiedenen Geräten sind in drei Farben für die unterschiedlichen Belastungsstufen gekennzeichnet. Ob Kinder, Senioren, Sportler oder Menschen mit Behinderung – möglichst alle sollen die Anlage nutzen können.
Bevor der Bürgermeister zusammen mit seinen beiden Stellvertre- tern Michael Lederer und Klaus Scherm, Schulleiter Rainer Seefried und Oliver Seitz ganz offiziell ein Band durchschnitt und die Anlage damit freigab, hielten die Veranstalter die Gäste mit einem kurzweiligen Programm bei Laune. Der Chor der 4. Klassen unter der Leitung von Lehrerin Beate Krohmer gab eine Gesangseinlage, der Mittelschulchor zeigte eine Tanzeinlage und stimmte eine Ode an Karlshuld an. Die beiden Geistlichen, der evangelische Pfarrer Johannes Späth und der katholische Pater Akilo, schließlich erteilten dem Parcours, „der nicht nur gut für die Fitness, sondern auch gut für die Seele“sein solle, den göttlichen Segen, auf dass der letzte Wunsch des Bürgermeisters nicht ungehört verhalle. „Ich bitte um pflegliche Behandlung“, wünschte sich Karl Seitle. Schließlich sollen sich viele Bürger möglichst lange am Bewegungsparcour erfreuen, auch über Karlshuld hinaus, wie Seitle betonte.