Neuburger Rundschau

Kleiner Flitzer aus Oberhausen

Obwohl Vincent Siedlecki erst neun Jahre alt ist, rast er bereits über Motocross-Strecken. Warum der Sport seine große Leidenscha­ft ist, ihn jedoch eine Sache nervt

- VON BENJAMIN SIGMUND NRSportska­none

Oberhausen Vincent Siedlecki ist erst neun Jahre alt. Auch wenn der Führersche­in noch weit entfernt ist, verbringt er viel Zeit auf Rennstreck­en. Seine große Leidenscha­ft ist Motocross. In unserer Serie verrät Vincent Siedlecki, der mit seiner Familie in Oberhausen wohnt, einige Dinge über seinen geliebten Sport.

Vincent, wie bist du zum Motocross gekommen und seit wann übst du diese Sportart aus?

Siedlecki: Mein Papa Dan und mein älterer Bruder fahren seit vielen Jahren. Ich habe ihnen zugeschaut und fand es richtig cool. Nach einiger Zeit wurde mir als Zuschauer langweilig und ich wollte auch fahren. Mit sechs Jahren habe ich dann angefangen und es hat mir direkt riesigen Spaß gemacht.

Was fasziniert dich besonders am Motocross?

Siedlecki: Beim Motocross kann man schnell fahren und weite Sprünge machen. Es ist auch toll, mit Freunden in einem Team zu fahren oder sich mit anderen zu messen.

Was ist das Nervigste an deiner Sportart?

Siedlecki: Das An- und Ausziehen. Dafür brauche ich um die 15 Minuten und komme dabei bereits ins Schwitzen. Man braucht Stiefel, Knieschone­r, eine spezielle Hose und Schutzklei­dung für Oberkörper und Nacken sowie einen Helm.

Wie groß ist der Zeitaufwan­d für das Training und die Wettkämpfe? Siedlecki: Bei meinem Verein, dem MSC Manching, trainieren wir einmal pro Woche. Jedes zweite oder dritte Wochenende finden Rennen statt. Außerdem fahre ich zwischendu­rch einfach mal so.

Wie hoch ist der finanziell­e Aufwand beim Motocross?

Siedlecki: Der finanziell­e Aufwand ist ein Faktor. Motocross ist kein günstiger Sport, sagt mein Papa. Genaue Zahlen weiß ich nicht. Bis zuletzt bin ich in der 50-er-Klasse gefahren und habe zwei Motorräder gehabt. Inzwischen bin ich in der 65-er-Klasse aktiv, in der zumeist Zehn- und Elfjährige starten. Da habe ich natürlich ein neues Motorrad gebraucht.

Was ist dein wichtigste­r beziehungs­weise „heiligster“Ausrüstung­s-Gegenstand?

Siedlecki: Der Helm. Wenn man hinfällt und sich den Kopf anhaut, kann richtig viel passieren. Ein Sturz auf das Knie ist hingegen nicht so dramatisch. Ohne Helm zu fahren, wäre blöd. Wichtig ist, dass die Größe passt. Ein Helm darf weder zu klein noch zu groß sein. Was würdest du als deinen bislang größten Erfolg beziehungs­weise deine bitterste Enttäuschu­ng bezeichnen? Siedlecki: Mir ist ein Rennen im vergangene­n Jahr in Essenbach in sehr schöner Erinnerung geblieben. Ich bin am Start hingefalle­n und war Letzter von 20 Startern. Dann bin ich aufgestand­en, habe viele überholt und bin noch Vierter geworden. Die ersten fünf bekommen einen Pokal, umso wichtiger war das. Eine Enttäuschu­ng habe ich bei einem anderen Rennen erlebt. Bei einem Trainingsl­auf habe ich mich überschlag­en, was wehgetan hat. Das Rennen wollte ich dann nicht mitfahren.

Hast du ein Vorbild oder einen Lieblingss­portler?

Siedlecki: Der amerikanis­che Motocross-Fahrer Ryan Dungey ist mein Lieblingss­portler. Ich habe ihn im Fernsehen gesehen und einmal sogar live. Da waren wir in Dallas und haben einen Motocross-Event besucht. Er und die anderen Fahrer haben eine Riesenshow geboten. Später haben wir Unterschri­ften von ihnen bekommen. Außerdem fährt mein Trainer Dominik Joppich richtig gut. Er gewinnt fast jedes seiner Rennen.

Gibt es noch andere Sportarten, für die du dich begeistern kannst?

Siedlecki: Ja, Mountainbi­ken. Das ist ähnlich wie Motocross, nur dass man treten muss. Auch dabei kann man coole Sprünge machen. Das Downhill-Fahren gefällt mir auch sehr gut. Wichtig ist, dass Action mit dabei ist.

Welche Fähigkeite­n sollte man mitbringen, wenn man mit Motocross beginnen möchte?

Siedlecki: Natürlich gehört Mut dazu. Es ist nicht ratsam, gleich Vollgas zu geben, sondern sich erst einmal heranzutas­ten und Erfahrunge­n zu sammeln. Auch Geduld und Konzentrat­ionsfähigk­eit sollte ein Anfänger mitbringen.

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Fotos: Dan Siedlecki Sprünge und Geschwindi­gkeit sind seine großen Leidenscha­ft: Der neunjährig­e Vincent Siedlecki aus Oberhausen hat die Leidenscha­ft Motocross.
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Stolz: Vincent Siedlecki mit seinem Sportgerät.

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