Rektorin Maria Platzer in Ruhestand verabschiedet
Die Schulleiterin der Grundschule am Schwalbanger wollte eigentlich keine Lehrerin werden. Bereut hat sie es nie
Neuburg Nie wieder um 6 Uhr aufstehen müssen, reisen, so oft sie will: 41 Jahre arbeitete Maria Platzer als Lehrerin, elf davon als Schulleiterin an der Grundschule am Schwalbanger. Jetzt geht sie in den Ruhestand. Dabei wollte die 60-Jährige eigentlich nie Lehrerin werden.
„Ich bin jeden Tag gerne an die Schule gekommen“, sagte sie bei der Verabschiedung am Donnerstag, die von Dutzenden Lehrern, ehemaligen Kollegen, Elternsprechern sowie Vertretern der Stadt und des Schulamts gestaltet wurde. Das Kollegium und der Kinderchor bedankten sich mit Ständchen und Gedichten für Platzers jahrelange Arbeit.
Ihr Vater war selbst Schulleiter in Eichstätt. Die damals kurze Dauer des Lehramtsstudiums habe sie überzeugt, in dessen Fußstapfen zu treten. Nach dem Studium kam Platzer nach Neuburg an die Marstall-Schule in der Oberen Stadt. Bis 2007 war sie Lehrerin an der Grundschule im Englischen Garten, bis sie an der Grundschule am Schwalbanger Schulleiter Ingolf Süß ablöste.
In den vergangenen Jahren hätte der Medienkonsum der Kinder den Schulalltag sehr verändert, sagt sie. Das stelle Lehrer heute vor neue Herausforderungen. Nicht zuletzt deshalb habe sie der Neubau der Grundschule am Schwalbanger geprägt, bei dem das Gebäude mit digitaler Technik wie Whiteboards und Laptops ausgestattet wurde. „Das war ein Sprung von der Kreidezeit ins 21. Jahrhundert.“Und der Umbau ist noch nicht abgeschlossen – im nächsten Schuljahr werden weitere Klassenräume angebaut. Außerdem wird die offene Ganztagsschule eingeführt. All das falle aber nicht mehr in ihre Zuständigkeit, wie Platzer etwas erleichtert bemerkt.
Die ehemalige Konrektorin Gerdi Kuyten übernimmt nicht nur Platzers Nachfolge, sondern auch gleich die Verantwortung für all die geplanten Projekte. „Da kann man schon mal Selbstzweifel bekommen“, sagt Platzer. „Aber man wächst mit seinen Aufgaben.“Und mit Kuyten sei das Schulleiteramt ideal besetzt. Kuyten selbst fühlt sich von ihrer Vorgängerin auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet: „Sie hat mir beigebracht, die Ruhe zu bewahren und vor wichtigen Entscheidungen noch mal eine Nacht zu schlafen.“