Musikalische Reise mit Muriel Anderson
Konzert Gitarrenvirtuosin Muriel Anderson kam nach Neuburg zu einem exklusiven Open-Air-Konzert auf dem kleinen Kirchplatz vor der Stadtpfarrkirche St. Peter. Nicht nur die Mondfinsternis an diesem Abend machte das Erlebnis besonders
Neuburg Die zierliche Frau saß alleine auf der Bühne, nur von zwei Gitarren umrahmt. Doch mit ihrem Charisma und großem musikalischen Können nahm Muriel Anderson mühelos die gesamte Bühne und das Publikum für sich ein. Am Freitagabend, als sich viele Blicke der Neuburger gen Himmel richteten, um das Spektakel einer Mondfinsternis zu betrachten, lohnte sich auch ein Blick in den Hof des Tavolino. In der Altstadt bereiteten Muriel Anderson und die Vorband „Hudlhub“ihrem Publikum ein gelungenes Freilichtkonzert.
Schon bevor Muriel Anderson die Bühne betrat, herrschte auf dem kleinen Kirchplatz beste Stimmung. Zahlreiche Gäste hatten sich zu dem musikalischen Event eingefunden und hatten den Zuschauerraum bis auf den Bürgersteig um das Tavolino erweitert.
Mit bayerischer Mundart unterhielt zunächst das „Hudlhub“-Trio sein Publikum so gekonnt, dass die Vorband sogar um eine Zugabe gebeten wurde. Als schließlich das eigentliche Programm um Muriel Anderson begann, erlebten die Zuhörer einen ersten großen Stilwechsel des Abends, der ganz im Zeichen einer musikalischen und lokalen Reise stand.
Der Auftritt wurde von einer Diashow begleitet
Von einer Diashow begleitet, präsentierte die Künstlerin, die in Nashville und Long Island lebt, ein breit gefächertes Musikrepertoire an Akustikgitarre und ihrer aus der Schweiz stammenden Harfengitarre. Während Anderson abwechselnd in deutscher und englischer Sprache von ihren Reisen nach Italien, Japan und Griechenland erzählte, sah man im Hintergrund Aufnahmen von diesen Erlebnissen.
Mit erstaunlicher Schnelligkeit tanzten dabei die Finger der international bekannten Künstlerin über die Saiten und entlockten den Instrumenten Töne, die viele Gäste so sicherlich noch nie gehört hatten. Als sich ihre Gitarre bei dem Lied „Sakura“in eine japanische Laute zu verwandeln schien, fielen auf dem Video im Hintergrund passenderweise Kirschblüten von einem Baum herab.
Sogar an einer sehr persönlichen Reise ließ Anderson ihre Zuhörer teilhaben. Lächelnd erzählte die Künstlerin von ihrer Kindheit und Jugend, wie sie die Musik für sich entdeckte und spielte währenddessen ein buntes Potpourri aus Stilen, die sie im Laufe ihrer Karriere inspiriert haben. Währenddessen sah das Publikum Bilder der achtjährigen Muriel, die stolz eine Gitarre umarmte, oder viele ihrer späteren ersten Schritte auf der Bühne.
Wer an dem lauen Sommerabend noch nicht ausreichend in Urlaubsstimmung war, fühlte sich spätestens in ferne Länder versetzt, als die Virtuosin mit geschlossenen Augen ruhige Töne anstimmte, zu Bilder von Küsten und Stränden, oder einem Boot, das über die sanften Wellen des Meeres schaukelte.
Die Mondfinsternis spiegelte sich im Musikprogramm wider
Schließlich spiegelte sich die Mondfinsternis, die am Himmel zunächst noch von Wolken verdeckt war, in dem musikalischen Programm von Muriel Anderson wieder. Mit Stücken zu Mond- und Sonnenfinsternis untermalte sie das Naturspektakel mit ihrem musikalischen Können.
Das Publikum quittierte den stimmigen Abend mit begeisterten Pfiffen und Rufen zwischen den einzelnen Stücken und bedachte alle Künstler des Abends mit lang anhaltendem Applaus.