SV Klingsmoos beweist gute Nerven
Fischer-Truppe holt sich durch einen 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den SV Karlshuld den „Pott“. Dabei haben die Weinroten im Halbfinale gegen den SV Grasheim auch das nötige Quäntchen Glück
Sinning Dass der sportliche Stellenwert des Donaumoos-Wanderpokals in den vergangenen Jahren spürbar abgenommen hat, ist zweifelsohne alles andere als ein Geheimnis. Die Zeiten, in denen sich die Landes- oder Bezirks(ober)ligisten aus dem Donaumoos oder Stadtgebiet Neuburg (FC Zell/Bruck) die Klinke in die Hand gegeben und einen Wettkampf auf hohem Niveau geliefert hatten, bei denen die Fußball-Begeisterten regelrecht auf den jeweiligen Sportplätzen einfielen, sind längst vorbei.
Auch wenn sowohl das Zuschauer-Interesse beim gestrigen Finaltag der „Ersten Mannschaften“auf dem Gelände des SV Sinning sowie die sportlichen Darbietungen der insgesamt zehn Mannschaften „überschaubar“waren – vor allem dem SV Klingsmoos schien dies spätestens um kurz vor 20 Uhr völlig egal gewesen zu sein! In diesem Augenblick hatte nämlich Torhüter Luca Berger im Endspiel gegen den SV Karlshuld den entscheidenden Strafstoß von Andreas Heller pariert und seinem Team damit in der 69. Auflage des Donaumoos-Wanderpokals den „Pott“gesichert. Das Elfmeterschießen war nötig, da beide Mannschaften in den vorangegangenen 60 Minuten keinen Treffer erzielen konnten. In der entscheidenden „Verlängerung“hatten dann die Klingsmooser die besseren Nerven und versenkten alle vier Versuche, während bei Karlshuld Manuel Mayer und eben Heller vergaben.
„Für meine Mannschaft freut es mich natürlich sehr, dass sie sich für die Mühen in den zurückliegenden Trainingswochen entsprechend belohnt hat“, resümierte Klingsmoos’ Spielertrainer Josef Fischer, der mit diesem Triumph gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat. „Wir haben im bisherigen Verlauf der Vorbereitung unser System etwas verändert. Und wenn sich dann auch gleich der Erfolg entsprechend einstellt, dann ist das für das Selbstvertrauen der Jungs – gerade in die neue Spielweise – extrem wichtig“, so Fischer weiter. Dass seine Schützlinge auf dem Weg zum Pokalsieg auch das nötige Quäntchen Glück besaßen, wollte der SVK-Coach freilich nicht verhehlen. Im Halbfinale gegen den starken Liga-Konkurrenten SV Grasheim lagen die Klingsmooser bis 15 Minuten vor Schluss noch mit 0:1 zurück. Erst zwei Treffer von Neuzugang Andre Fleury und Torjäger Mathias Weber sowie ein verschossener Foulelfmeter des SVG (Keeper Stefan Kreitmeier kassierte hier auch noch die Rote Karte) in der letzten Minute machten letztlich den Finaleinzug möglich.
Trotz der unglücklichen Niederlage im Finale konnte Karlshulds Trainer Naz Seitle durchaus ein positives Fazit der beiden TurnierWochenenden ziehen. „Man darf nicht vergessen, dass speziell an diesem Sonntag fünf, sechs echte Leistungsträger bei uns gefehlt haben. Für das haben wir es vor allem in der ersten Halbzeit gegen Klingsmoos richtig gut gemacht. Wir waren am Drücker, lediglich die Chancenverwertung hat nicht gepasst“, so Seitle. Im zweiten Durchgang sei seinen Akteuren – auch durch den Platzverweis von Rahman Dzinic (45.) – dann etwas die Luft ausgegangen. „Auch wenn ich den Pokal natürlich gerne mitgenommen hätte, hat sich mein Team insgesamt sehr ordentlich präsentiert.“
Etwas enttäuscht zeigte sich hingegen sein Sinninger Trainer-Kollege Iwo Sommer, der im Halbfinale mit seiner Truppe dem SVK mit 0:3 unterlag. „In der ersten Hälfte haben wir nur zehn Prozent unserer Zweikämpfe gewonnen. Mir ist es unverständlich, warum wir innerhalb von einer Woche einen derartigen Unterschied in Sachen Einstellung zeigen“, meinte Sommer. Nachdem der erste Ärger verraucht war, zeigte sich der SVS-Coach aber doch mit dem erreichten vierten Platz „überaus zufrieden“.